Fähigkeiten unbekannt
Ralowgaltin-Rausch konnte auch nicht anders blicken.
Die Ärzte hatten das Mittel in sorgfältiger Dosierung injiziert. Wenn Fehrmann ein geistig stabiler Mensch war, konnte er die einmalige Behandlung mit der gefährlichen Droge gut überstehen. Ich hatte es allerdings auch schon erlebt, daß Männer dem Wahnsinn verfallen waren. Ralowgaltin schaltete das Willenszentrum vollkommen aus.
Ich stand unruhig neben dem OP-Tisch. Der Chefarzt meldete die beginnende Reaktion.
Im gleichen Augenblick kam eine Nachricht von draußen. Es war der entschlüsselte Funkspruch, den wir noch kurz vor der Landung aufgenommen hatten.
Er war an Fehrmann gerichtet mit der dringenden Warnung, auf die von ihm gesichteten Amerikaner aufzupassen. Es wäre festgestellt worden, daß ein gewisser Dr. Stefan Kaiser unter Mitwirkung eines Sicherheitsdienst-Offiziers der Mondgarde den zweiten Zeitumformer entführt hätte. Fehrmann erhielt die Anweisung, die beiden seltsamen Amerikaner unbedingt festzunehmen, notfalls unschädlich zu machen. Der Spruch war nicht unterzeichnet.
Ich nickte dem Funker zu.
»Okay, jagen Sie die verschlüsselte Antwort aus der Antenne. Halten Sie sich genau an das Vorbild des ersten Spruches. Wortlaut: Haben Fürstenberg um sechs Uhr verlassen. Keine weiteren Kontrollen. Die Amerikaner sind schon vor uns aufgebrochen. Gezeichnet Fehrmann.«
Unser Funker verschwand. Wir mußten rasch und sauber handeln.
Während der Physiker deutliche Reaktionszeichen gab, rasten unsere Raumjäger über die Ostsee. Der Transporter folgte. TS-19 erhielt über Sup-Ultra-Welle den Befehl, eine genaue Peilung vorzunehmen. Der Gegensender würde wohl sein Verstanden-Signal in den Äther strahlen. Wenn wir eine gute Dreipunktpeilung bekamen, sah der Fall schon wesentlich positiver aus.
Das Verhör begann. Fehrmann antwortete monoton, klanglos und wahrheitsgetreu.
Wir erfuhren, daß der sogenannte »Große« in der Tat ein Deneber war, dessen Gehirn sich ebenfalls in einem menschlichen Körper befand.
Zu unserer größten Überraschung stellte es sich heraus, daß der italienische Physiker Dr. Arturo Amalfi längst nicht mehr lebte! Sein Körper war bereits vor einem guten Jahr von dem artfremden Lebewesen übernommen worden.
Nun wurde uns auch klar, wieso man plötzlich nichts mehr von dem Physiker gehört hatte. Die Gründung seines Privatinstitutes war bereits von dem Deneber vorgenommen worden, der im Zuge der denebischen Invasion den Körper des fähigen Wissenschaftlers ausgewählt hatte.
Die Maschine war von dem falschen Dr. Amalfi auf ganz ähnliche Weise aus der Mondhöhle geholt worden. Dem Deneber waren die getarnten Außentore bekannt gewesen. So war er trotz unserer scharfen Überwachung unbemerkt eingedrungen.
Mein ehemaliger Vorgänger im lunaren Sicherheitsdienst, Oberst Licard, hatte weiter nichts getan, als dem Fremden den Zugang zu ermöglichen. In der Höhle angekommen; hatte der Deneber mit seinem enormen Wissen die Maschine in die Vergangenheit gebracht. So konnte er sie völlig gefahrlos und in aller Ruhe aus der unterlunaren Halle fliegen und zur Erde bringen.
Oberst Licard befand sich bei ihm. Dr. Fehrmann fungierte noch immer als Assistent des falschen Dr. Amalfi. Allerdings war er genau darüber informiert, daß ein fremdes Gehirn in dem Schädel saß.
Das war eigentlich alles, was wir an grundsätzlichen Daten ermitteln konnten. Trotz des Ralowgaltin-Rausches verriet Fehrmanns Gebaren eine wahnsinnige Angst, die tief in seinem Unterbewußtsein verankert war.
Da Willenszentrum und Wachbewußtsein nun
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