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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ra­low­gal­tin-Rausch konn­te auch nicht an­ders bli­cken.
    Die Ärz­te hat­ten das Mit­tel in sorg­fäl­ti­ger Do­sie­rung inji­ziert. Wenn Fehr­mann ein geis­tig sta­bi­ler Mensch war, konn­te er die ein­ma­li­ge Be­hand­lung mit der ge­fähr­li­chen Dro­ge gut über­ste­hen. Ich hat­te es al­ler­dings auch schon er­lebt, daß Män­ner dem Wahn­sinn ver­fal­len wa­ren. Ra­low­gal­tin schal­te­te das Wil­lens­zen­trum voll­kom­men aus.
    Ich stand un­ru­hig ne­ben dem OP-Tisch. Der Chef­arzt mel­de­te die be­gin­nen­de Re­ak­ti­on.
    Im glei­chen Au­gen­blick kam ei­ne Nach­richt von drau­ßen. Es war der ent­schlüs­sel­te Funk­spruch, den wir noch kurz vor der Lan­dung auf­ge­nom­men hat­ten.
    Er war an Fehr­mann ge­rich­tet mit der drin­gen­den War­nung, auf die von ihm ge­sich­te­ten Ame­ri­ka­ner auf­zu­pas­sen. Es wä­re fest­ge­stellt wor­den, daß ein ge­wis­ser Dr. Ste­fan Kai­ser un­ter Mit­wir­kung ei­nes Si­cher­heits­dienst-Of­fi­ziers der Mond­gar­de den zwei­ten Zeit­um­for­mer ent­führt hät­te. Fehr­mann er­hielt die An­wei­sung, die bei­den selt­sa­men Ame­ri­ka­ner un­be­dingt fest­zu­neh­men, not­falls un­schäd­lich zu ma­chen. Der Spruch war nicht un­ter­zeich­net.
    Ich nick­te dem Fun­ker zu.
    »Okay, ja­gen Sie die ver­schlüs­sel­te Ant­wort aus der An­ten­ne. Hal­ten Sie sich ge­nau an das Vor­bild des ers­ten Spru­ches. Wort­laut: Ha­ben Fürs­ten­berg um sechs Uhr ver­las­sen. Kei­ne wei­te­ren Kon­trol­len. Die Ame­ri­ka­ner sind schon vor uns auf­ge­bro­chen. Ge­zeich­net Fehr­mann.«
    Un­ser Fun­ker ver­schwand. Wir muß­ten rasch und sau­ber han­deln.
    Wäh­rend der Phy­si­ker deut­li­che Re­ak­ti­ons­zei­chen gab, ras­ten un­se­re Raum­jä­ger über die Ost­see. Der Trans­por­ter folg­te. TS-19 er­hielt über Sup-Ul­tra-Wel­le den Be­fehl, ei­ne ge­naue Pei­lung vor­zu­neh­men. Der Ge­gen­sen­der wür­de wohl sein Ver­stan­den-Si­gnal in den Äther strah­len. Wenn wir ei­ne gu­te Drei­punkt­pei­lung be­ka­men, sah der Fall schon we­sent­lich po­si­ti­ver aus.
    Das Ver­hör be­gann. Fehr­mann ant­wor­te­te mo­no­ton, klang­los und wahr­heits­ge­treu.
    Wir er­fuh­ren, daß der so­ge­nann­te »Große« in der Tat ein De­ne­ber war, des­sen Ge­hirn sich eben­falls in ei­nem mensch­li­chen Kör­per be­fand.
    Zu un­se­rer größ­ten Über­ra­schung stell­te es sich her­aus, daß der ita­lie­ni­sche Phy­si­ker Dr. Ar­tu­ro Amal­fi längst nicht mehr leb­te! Sein Kör­per war be­reits vor ei­nem gu­ten Jahr von dem art­frem­den Le­be­we­sen über­nom­men wor­den.
    Nun wur­de uns auch klar, wie­so man plötz­lich nichts mehr von dem Phy­si­ker ge­hört hat­te. Die Grün­dung sei­nes Pri­vat­in­sti­tu­tes war be­reits von dem De­ne­ber vor­ge­nom­men wor­den, der im Zu­ge der de­ne­bi­schen In­va­si­on den Kör­per des fä­hi­gen Wis­sen­schaft­lers aus­ge­wählt hat­te.
    Die Ma­schi­ne war von dem falschen Dr. Amal­fi auf ganz ähn­li­che Wei­se aus der Mond­höh­le ge­holt wor­den. Dem De­ne­ber wa­ren die ge­tarn­ten Au­ßen­to­re be­kannt ge­we­sen. So war er trotz un­se­rer schar­fen Über­wa­chung un­be­merkt ein­ge­drun­gen.
    Mein ehe­ma­li­ger Vor­gän­ger im lu­na­ren Si­cher­heits­dienst, Oberst Li­card, hat­te wei­ter nichts ge­tan, als dem Frem­den den Zu­gang zu er­mög­li­chen. In der Höh­le an­ge­kom­men; hat­te der De­ne­ber mit sei­nem enor­men Wis­sen die Ma­schi­ne in die Ver­gan­gen­heit ge­bracht. So konn­te er sie völ­lig ge­fahr­los und in al­ler Ru­he aus der un­ter­lu­na­ren Hal­le flie­gen und zur Er­de brin­gen.
    Oberst Li­card be­fand sich bei ihm. Dr. Fehr­mann fun­gier­te noch im­mer als As­sis­tent des falschen Dr. Amal­fi. Al­ler­dings war er ge­nau dar­über in­for­miert, daß ein frem­des Ge­hirn in dem Schä­del saß.
    Das war ei­gent­lich al­les, was wir an grund­sätz­li­chen Da­ten er­mit­teln konn­ten. Trotz des Ra­low­gal­tin-Rau­sches ver­riet Fehr­manns Ge­ba­ren ei­ne wahn­sin­ni­ge Angst, die tief in sei­nem Un­ter­be­wußt­sein ver­an­kert war.
    Da Wil­lens­zen­trum und Wach­be­wußt­sein nun

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