Fähigkeiten unbekannt
ausgeschaltet waren, hatten unsere Ärzte laufend mit dieser unkontrollierbaren Panikstimmung zu kämpfen, die Fehrmanns Angaben teilweise verschleierte.
Nach einer halben Stunde stellten unsere Experten schließlich fest, daß der junge Physiker im Banne eines ungemein starken Hypnoblockes lag. Es war eine parapsychische Schaltung, die wir mit chemischen Mitteln nicht beseitigen konnten.
Ich fragte immer drängender nach dem genauen Standort des Zeitumformers.
Der GWA-Oberst wurde unruhig. Auf Hannibals Stirn perlte der Schweiß.
Unser Plan hatte vorgesehen, das unersetzliche Gerät durch einen schlagkräftigen Überraschungsangriff zu zerstören, damit eine Rückkehr in unsere wirkliche Zeit zu verhindern und dann erst die Suche nach den einzelnen Leuten aufzunehmen. Ein Entkommen wäre nach der Vernichtung der Maschine so gut wie unmöglich gewesen.
Nun stellte es sich heraus, daß der Unbekannte vorgesorgt hatte. Fehrmann konnte keine genauen Angaben machen. Wir erfuhren alle möglichen Dinge, so über die inzwischen aufgebaute Organisation der Zeitverbrecher.
Wir vernahmen auch, daß Bonaparte in wenigen Tagen zu einem streng geheimen Besuch in Berlin eintreffen sollte. Deshalb sollten die Waffen mit den drei Planwagen zur Hauptstadt Preußens geschafft werden. Man hatte diesen Transportweg gewählt, da er als sicher und zuverlässig galt. Wie unsere Experten berichteten, besaß Fehrmann ausgezeichnete Papiere.
Er hätte es noch nicht einmal nötig gehabt, auf die Schwadron des Rittmeisters von Züllwitz zu schießen. Der Offizier wäre völlig machtlos gewesen, da Fehrmann alias Melchior Traber eine Sondergenehmigung des Kaisers besaß.
Ich sah Napoleons Unterschrift und sein persönliches Siegel! Es stand jetzt also fest, daß der sogenannte »Große« streng geheime Verhandlungen geführt hatte, auf die der Korse bereits zu reagieren begann. Es waren Unterredungen gewesen, die nicht in die Geschichte eingegangen waren. Auch über Bonapartes Reise Mitte Juni hatte man nie etwas vernommen.
Ich begann im wahrsten Sinne des Wortes Blut und Wasser zu schwitzen. Fehrmann stammelte etwas von großen Waffenlagern an zwei verschiedenen Stellen. Ein Depot mußte in den USA liegen, das konnten wir nach großen Mühen ermitteln.
Wir entdeckten auch noch, daß die Bande über zwei Flugzeuge verfügte, beide moderne Flugschrauber mit thermischen Atomtriebwerken. Eine dieser Maschinen hatte das englische Linienschiff versenkt. Es war die Generalprobe gewesen, die Napoleon von Brest aus beobachtet hatte.
Nun standen Verhandlungen vor der Tür, die unserer gültigen Geschichte den Todesstoß versetzen mußten.
Der Deneber handelte und dachte genauso, wie es das positronische Gedächtnis errechnet hatte. Im Jahre 1811 lag nun einmal der beste Ansatzpunkt für eine planmäßige Steuerung der Ereignisse.
Es wurde für uns Zeit, allerhöchste Zeit!
Der Ralowgaltin-Rausch ließ bereits nach. Eine nochmalige Injektion konnten wir nicht riskieren, ohne Gefahr zu laufen, einen unheilbaren Wahnsinn auszulösen.
Ich versuchte nochmals etwas Konkretes zu erfahren, aber die hypnosuggestive Geistessperre erwies sich als stärker. Unsere beste Droge versagte in dieser Hinsicht.
Der Chefarzt sah mich an. Ich blickte zu dem uniformierten Colonel hinüber. Er sagte rauh:
»HC-9, handeln Sie nach eigenem Ermessen. Ich bin am Ende. Ich habe den Befehl erhalten, bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten Ihre Vollmachten zu erweitern. Was wollen Sie tun?«
Mich überlief es
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