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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sie­dend­heiß. Was war aus un­se­rem Plan ge­wor­den! Die Fä­hig­kei­ten des De­ne­bers wa­ren eben doch un­be­kannt ge­we­sen. Wir hat­ten uns das so schön vor­ge­stellt! Nach Fürs­ten­berg rei­ten, den Zeit­punkt ab­war­ten, Fehr­mann stel­len, un­ter Ra­low­gal­tin ver­hö­ren, die zwei­te Ma­schi­ne aus­fin­dig ma­chen und blitz­ar­tig an­grei­fen. Da­zu hat­ten wir die un­ter an­de­rem mit mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­lern aus­ge­rüs­te­ten Raum­jä­ger mit­ge­nom­men.
    Nun war das plötz­lich vor­bei.
    Fehr­mann konn­te noch nicht ein­mal un­ter der Dro­ge sein Wis­sen ver­ra­ten. Ich fühl­te mei­ne Hän­de zit­tern. Rings­um schau­te ich in ver­krampf­te Ge­sich­ter, rat­lo­se Au­gen.
    »Viel­leicht soll­ten wir mit Pro­fes­sor Gold­stein so­fort einen Be­richt nach ›oben‹ schi­cken«, er­wog Han­ni­bal. »Der Chef wird einen Aus­weg fin­den.«
    »Das dau­ert al­les zu lan­ge«, wehr­te ich ab. »Viel zu lan­ge! Wir ha­ben kei­ne Zeit mehr. Wenn der Bur­sche das rät­sel­haf­te Ver­schwin­den der drei Wa­gen be­merkt, schöpft er Ver­dacht. Bis jetzt ha­ben wir ihn durch den fin­gier­ten Funk­spruch noch hin­hal­ten und in Si­cher­heit wie­gen kön­nen. Das Ge­rät steht ir­gend­wo in oder bei Bres­lau. Aber wo ist es ge­nau zu fin­den? Bres­lau ist ei­ne große Stadt, die schle­si­sche Me­tro­po­le.«, Ich sah mich wie­der um. Oberst Som­mers sah aus, als wä­re der letz­te Bluts­trop­fen aus sei­nem Ge­sicht ge­wi­chen. Sprö­de sag­te er:
    »Ma­jor HC-9, ich se­he kei­ne an­de­re Mög­lich­keit mehr, als die ge­sam­te Um­ge­bung mit­samt der Stadt durch ei­ne schwe­re Was­ser­stoff­bom­be zu ver­nich­ten. Die Ma­schi­ne dürf­te dann aus­ge­schal­tet sein.«
    Mei­ne Keh­le war aus­ge­trock­net. Das Spre­chen fiel mir schwer. Ich starr­te ihn se­kun­den­lang nur an, bis ich stam­meln konn­te:
    »Sie – Sie sind ver­rückt, Som­mers! Nie ge­be ich mei­ne Ein­wil­li­gung, nie! Das kön­nen wir doch nicht ver­ant­wor­ten.«
    »Ma­jor, es geht um die ge­sam­te Mensch­heit des Jah­res 2005. Wir ste­hen in ei­nem grau­en­haf­ten, un­heim­li­chen Krieg ge­gen ein art­frem­des Le­be­we­sen mit über­ra­gen­den Fä­hig­kei­ten. Wenn der De­ne­ber vor­sichts­hal­ber aus die­ser Zeit ver­schwin­det, ha­ben wir ihn für im­mer ver­lo­ren. Es war schon schwie­rig ge­nug, sein Wir­ken im Jah­re 1811 fest­zu­stel­len. Oh­ne die zu­fäl­lig ent­deck­ten Auf­zeich­nun­gen die­ses Ritt­meis­ters hät­ten wir über­haupt kei­ne An­satz­punk­te ge­habt. Wir dür­fen und kön­nen nicht zö­gern.«
    Er blick­te mich be­schwö­rend an.
    »Hier geht es um die ge­sam­te Welt. Wol­len Sie ei­ne de­ne­bi­sche Welt­dik­ta­tur ent­ste­hen las­sen, die im Au­gen­blick den Fran­zo­sen­kai­ser noch als Mit­tel zum Zweck be­nö­tigt? Noch ist es Zeit. Über­mor­gen kann es zu spät sein. Wenn das Ver­schwin­den der Wa­gen ent­deckt wird, kann es schon in fünf Mi­nu­ten zu En­de ge­hen. Der De­ne­ber dürf­te dann flüch­ten. Und wenn er es nur für un­be­stimm­te Zeit tut. Wir hät­ten ihn für im­mer ver­lo­ren. Su­chen Sie ein­mal in der Zeit! Ma­jor HC-9, Sie ha­ben in­fol­ge des Ex­trem­fal­les die Be­fehls­ge­walt. Sie sind ak­ti­ver GWA-Of­fi­zier. Ich ha­be mich Ih­nen un­ter­zu­ord­nen. Ge­ben Sie mir den ent­spre­chen­den Be­fehl – und die Atom­ra­ke­te rast in spä­tes­tens fünf­zehn Mi­nu­ten nach Bres­lau.«
    Som­mers mein­te es ernst, ich fühl­te es deut­lich. Der Mann war lei­chen­blaß und voll­kom­men ver­stört. Er sah kei­nen an­de­ren Weg mehr.
    Ich sag­te in die ent­stan­de­ne tie­fe Stil­le:
    »Dok­tor, ge­ben Sie dem Pa­ti­en­ten das Ge­gen­mit­tel. We­cken Sie ihn aus dem Rausch und ver­su­chen Sie, die Hyp­no­sper­re un­ter dem De­tek­tor zu be­sei­ti­gen. Ich schi­cke Ih­nen noch Man­zo, den Mu­tan­ten. Mög­li­cher­wei­se kann er als na­tür­li­cher Te­le­path die ge­wünsch­ten Aus­künf­te er­mit­teln.«
    Der Arzt nick­te nur. Das Ge­gen­mit­tel ström­te in Fehr­manns Kreis­lauf. Er wur­de gleich dar­auf ru­hi­ger.
    Oberst Som­mers war­te­te. Sie war­te­ten al­le! Han­ni­bal sah

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