Faenger des Gluecks
härter, als sie sich vorgestellt hatte, seine Finger kräftiger. Und seine Berührung zärtlicher. »Nicht jeder.«
Aus ihrem Ton hörte Parks heraus, dass sie die Wahrheit sprach. Er strich mit einem Daumen über ihr Handgelenk, wo ihr Puls schnell, aber stetig schlug. »Erzählen Sie von sich.«
»Was wollen Sie wissen?«
»Alles.«
Brooke lachte und sagte wahrheitsgetreu: »Ich sage niemandem alles.«
»Was machen Sie?«
»In welcher Beziehung?«
Er hätte sich ärgern können, musste aber unwillkürlich lächeln. »Beruflich, um damit anzufangen.«
»Oh, ich mache Werbefilme«, antwortete sie leichthin und wusste genau, dass er den Schluss ziehen würde, sie arbeitete vor der Kamera. Das Spielchen hatte eindeutig seinen Reiz.
»Das werde ich auch bald tun.« Er verzog den Mund. »Machen Sie es gern?«
»Ich würde es sonst nicht tun.«
Er musterte sie und nickte. »Nein, das würden Sie nicht.«
»Sie machen den Eindruck, als freuten Sie sich nicht darauf, es zu versuchen«, stellte Brooke fest und entzog ihm ihre Hand. Körperkontakt mit ihm, erkannte sie, nahm ihr die Konzentration, und Konzentration war lebensnotwendig für sie.
»Nicht, wenn ich blödsinnige Sätze herunterrasseln und irgendwelche Klamotten herumtragen muss.« Er spielte mit einer Strähne ihres Haares, wickelte sie sich um den Finger, während er ihr unverwandt tief in die Augen sah. »Sie haben ein faszinierendes Gesicht, eher verlockend als schön. Als ich Sie auf der Tribüne sah, habe ich Sie mit einer Frau aus dem achtzehnten Jahrhundert verglichen. Eine, um die sich eine ganze Schar wilder Liebhaber streitet.«
Mit einem leisen Auflachen beugte sich Brooke vor. »War das die erste Masche, Mister Jones?«
Im warmen Kerzenlicht schien ihr Duft noch intensiver zu sein. Eigentlich müsste doch jedem Mann im Lokal Brookes Präsenz überbewusst sein. »Nein.« Er zog leicht an ihrer Haarsträhne. »Wenn es so weit ist, werden Sie nicht fragen.«
Instinktiv zog Brooke sich zurück. Sie wollte ihn zusammen mit Frauen im Film bringen, entschied sie. Eine üppige Brünette für den Kontrast. »Reiten Sie?«, fragte sie ganz abrupt.
»Reiten?«
»Pferde.«
»Ja«, antwortete er mit einem neugierigen Auflachen. »Warum?«
»Nur so. Wie ist es mit Drachenfliegen?«
Parks’ Miene wurde noch verwirrter, dann belustigt. »Das verbietet mir mein Vertrag, wie Skifahren oder Rennen.« Er traute dem schelmischen Glanz in ihren Augen nicht. »Sollte ich wissen, welches Spiel Sie spielen?«
»Nein. Können wir Nachtisch haben?« Sie warf ihm ein aufblitzendes Lächeln zu, dem er noch weniger traute.
»Sicher.« Ohne den Blick von ihr zu nehmen, gab Parks dem Kellner ein Zeichen.
Dreißig Minuten später gingen sie über den Parkplatz zu seinem Wagen. »Essen Sie immer mit so großem Appetit?«, fragte Parks.
»Immer, wenn sich die Chance bietet.« Brooke ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und streckte die Arme über den Kopf in einer wohligen, unbewusst sinnlichen Bewegung. Keiner, der noch nie in einem Restaurant gearbeitet hatte, konnte es voll genießen, in einem zu essen. Sie hatte das Essen genossen – und den Abend. Vielleicht genoss sie auch das Zusammensein mit Parks, weil sie sich nach drei Stunden immer noch nicht kannten. Das Geheimnis fügte dem Abend Würze hinzu.
In einigen Monaten würden sie sich beide sehr gut kennen. Eine Regisseurin hatte keine Wahl, als ihre Schauspieler durch und durch kennen zu lernen. Das war Parks dann für sie, ob es ihm gefiel oder nicht. Jetzt wollte Brooke allerdings nur den Moment genießen, das Geheimnis und die Begleitung eines attraktiven Mannes.
Parks setzte sich auf den Fahrersitz und umfasste Brookes Kinn. Sie erwiderte seinen Blick gelassen und mit einer Spur von Humor, der ihn langsam frustrierte. »Werden Sie mir verraten, wer Sie sind?«
»Ich habe mich noch nicht entschieden«, antwortete sie freimütig.
»Ich werde Sie wiedersehen.«
Sie schenkte ihm ein rätselhaftes Lächeln. »Ja.«
Argwöhnisch über ihr Lächeln und ihre leichte Zustimmung ließ Parks den Motor an.
Der Gedanke gefiel ihm nicht, dass sie mit ihm spielte, und es gefiel ihm ebenso wenig, dass er sie wiedersehen musste. Er hatte eine Menge Frauen gekannt, von den kühl Blasierten bis zu den kichernden Groupies. Es gab Schattierungen dazwischen, aber Brooke Gordon wollte in keine passen. Sie hatte beides, eine hochmütige Sinnlichkeit und eine weiche Sensibilität. Obwohl sein erster Impuls
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