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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schnippisch.
    »Die Nummer, die Sie mir gegeben haben, gehört zu einer Telefonzelle an der Kreuzung Circle K und Old Charlotte Road in Concord.«
    »Und von dort hätte jeder x-Beliebige anrufen können.«
    »Wir überprüfen die Katastereinträge für Anwesen in einem Umkreis von einer halben Meile.«
    »Das ist aber ein Schuss ins Blaue.«
    »Ja.«
    »Wer ist Eli Hand?«
    »Aufgrund Ihrer gegenwärtigen Beteiligung an dieser Situation wurde ich ermächtigt, gewisse Informationen an Sie und Dr. Larabee weiterzugeben. Können wir uns heute Vormittag treffen?«
    »Ich bin in dreißig Minuten im MCME.«
    »Bis dann.«
    Die Szene war exakt dieselbe wie am Tag zuvor. Larabee saß an seinem Schreibtisch. Die Special Agents saßen ihm gegenüber nebeneinander auf der linken Seite. Ich auf der rechten.
    Williams begann, ohne dazu aufgefordert zu werden.
    »Erinnern Sie sich noch an Bhagwan Shree Rajneesh?«
    Williams meinte einen indischen Guru der Achtziger, der mit mehreren Tausend Anhängern auf eine Ranch im ländlichen Wasco County gezogen war und dort eine Stadt namens Rajneeshpuram gegründet hatte. Die Gruppe übernahm schließlich die politische Kontrolle über die nahe Kleinstadt Antelope und benannte sie in Rajneesh um.
    Die Beziehungen zwischen der Kommune und der örtlichen Bevölkerung waren anfangs freundlich, verschlechterten sich jedoch ziemlich schnell. Nachdem man ihr Baugenehmigungen für die Erweiterung von Rajneeshpuram verweigert hatte, versuchte die Führungsriege der Kommune, politische Kontrolle zu gewinnen, indem sie die Kommunalwahlen im November 1984 dominierte.
    »Der Bhagwan und seine Spinner wollten Richterämter im Wasco County Circuit Court gewinnen und den Sheriff wählen«, sagte ich. »Aber sie waren sich nicht sicher, ob sie den Sieg in der Tasche hatten. Deshalb vergifteten sie Salatbars in Restaurants mit Salmonellen, weil sie hofften, dadurch Gegner vom Wählen abzuhalten.«
    »Genau«, sagte Williams. »Zunächst wurden zwei Verwaltungsbeamte des Bezirks über Trinkwasser in Gläsern mit Salmonella enterica infiziert, später dann in größerem Stil örtliche Salatbars. Siebenhunderteinundfünfzig Menschen wurden krank, davon mussten fünfundvierzig ins Krankenhaus. Dieser Vorfall war die erste und größte bioterroristische Attacke in der Geschichte der Vereinigten Staaten.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Larabee. »Der Spinner wurde schließlich hier in Charlotte geschnappt. Das schaffte es bis in die landesweiten Nachrichten.«
    Larabee hatte recht. Damals in den Achtzigern wusste kaum jemand im Land etwas über die ruhige Südstaatenstadt namens Charlotte; bekannt war sie höchsten für ihre Rolle bei der Rassenintegration an Schulen. Die Verhaftung brachte der Stadt eine gewisse Berühmtheit, und die Bürger genossen den Ruhm sehr. T-Shirts mit der Aufschrift We Bagged the Bhagwan waren ein Verkaufsschlager.
    »1985 wurde eine Sondereinheit eingerichtet, die sich aus Mitgliedern der Oregon State Police und des FBI zusammensetzte«, fuhr Williams fort. »Nachdem ein Durchsuchungsbeschluss durchgesetzt worden war, fand man in einem medizinischen Labor in Rajneeshpuram eine Probe der Bakterien, die der Verunreinigung entsprach, welche die Stadtbewohner krank gemacht hatte. Zwei Offizielle der Kommune wurden angeklagt. Sie saßen beide ihre Strafe in einem Staatsgefängnis mit minimaler Sicherheitsstufe ab.«
    Williams schaute mich direkt an. »Ein dritter war verschwunden.«
    »Eli Hand«, vermutete ich.
    Williams nickte.
    »Hand war ein zwanzigjähriger Chemiestudent an der Oregon State University. Im Frühjahr 1984 kam er unter den Einfluss des Bhagwan, brach das Studium ab und zog nach Rajneeshpuram.«
    »Nur Monate, bevor die Salatbars kontaminiert wurden.«
    »Hand wurde verdächtigt, bei der Umsetzung der Vergiftungsaktion mitgeholfen zu haben. Nach Bhagwans Verhaftung und Ausweisung verließ Hand die Kommune.«
    »Und kam in den Osten?«
    »Ja. Hand war überzeugt, dass man seinen spirituellen Meister ungerechtfertigt verfolgt hatte, und wurde deshalb immer unzufriedener mit der Regierung. Einige Zeit verbrachte er in West Carolina und schloss sich schließlich einer Gruppe Rechtsradikaler mit dem Namen Freedom Brigade an. Als die auseinanderfiel, zog er in die Gegend von Charlotte und schloss sich J. D. Danner an.«
    »Und seiner Patriot Posse.«
    »Ja.«
    »Also hatte das FBI ihn unter Beobachtung?«, fragte Larabee.
    »Damals überprüften wir sehr viele Leute. Nach

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