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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Verbindung wäre unterbrochen.
    »Was soll das heißen?« Williams’ Ton war eisig.
    »War unser Unbekannter aus der Deponie Eli Hand?«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Warum fragen Sie nach Eli Hand?«
    »Ich habe einen anonymen Tipp bekommen.«
    »Aus welcher Quelle?«
    »Sehen Sie, das ist der anonyme Teil.«
    »Wie haben Sie diesen Tipp erhalten?«
    »Übers Handy.«
    »Zeigte das Handy eine Nummer an?«
    Ich nannte sie ihm.
    »Wer ist Eli Hand?«
    »Ich habe nicht die Befugnis –«
    »Unabhängig davon, ob das FBI seine berühmte Kooperationsbereitschaft zeigt oder nicht, werden Dr. Larabee und ich herausfinden, wer Eli Hand ist. Oder war. Und wir werden herausfinden, ob Hand tot in einem Fass voller Asphalt auf der Deponie an der Morehead Road steckte. Und sollte dem so sein, wird Detective Slidell herausfinden, wieso.«
    »Schalten Sie mal einen Gang runter.«
    »Dann geben Sie mir ein paar Antworten.«
    »Ich rufe Sie morgen an.«
    Als Nächstes rief ich Galimore an.
    Er meldete sich nicht.
    Nach der anonymen Drohung, Summers Idiotie und Petes gedrückter Stimmung, dem Anruf wegen Eli Hand, Williams’ Arroganz und Galimores Unerreichbarkeit war an Schlaf nicht zu denken, als ich ins Bett ging.
    Mein Hirn jonglierte mit Bruchstücken, drehte und verschob sie, um sie zu einem Bild zusammenzufügen. Doch anstelle von Antworten bekam ich immer nur dieselben Fragen.
    Aufgrund von Williams’ Reaktion war mir klar, dass sich der Unbekannte von der Deponie als Eli Hand erweisen würde. Wer war er? Wann war er gestorben? Warum zeigte seine Leiche Spuren einer Rizinvergiftung?
    In Wayne Gambles Kaffee war Abrin gefunden worden. Wie war das Gift da hineingelangt? Gamble war mit ziemlicher Sicherheit ermordet worden. Von wem? Warum?
    Cale Lovette hatte Verbindungen zu Rechtsextremen. Hatten sie ihm geholfen zu verschwinden? Falls ja, wie hatte er es geschafft, all die Jahre unentdeckt zu bleiben? Hatten sie ihn umgebracht?
    Die Beschreibungen von Cindi Gamble passten nicht zusammen. War sie intelligent, hatte NASCAR-Potenzial, wie Ethel Bradford, Lynn Nolan und J. D. Danner meinten? Oder war sie dröge und eine schlechte Fahrerin, wie Craig Bogan gesagt hatte? War sie in Cale Lovette verliebt? Oder hatte sie Angst vor ihm?
    Die Aussagen von Grady Winge und Eugene Fries stimmten nicht überein. Hatte sich einer von beiden einfach getäuscht? Oder log einer? Warum?
    Hatte Owen Poteat Cale Lovette tatsächlich zehn Tage nach dessen Verschwinden vom Speedway am Flughafen von Charlotte gesehen, oder war das eine bewusste Falschinformation? Falls ja, warum? Hatte ihn jemand bezahlt? Wer?
    Ted Raines war immer noch verschwunden. Raines hatte Zugang zu Rizin und Abrin. Hatte Raines mit dieser Sache überhaupt etwas zu tun?
    Immer und immer wieder versuchte ich, eine Verbindung herzustellen. Nur eine. Diese Verbindung würde zu einer anderen führen und die zu einer weiteren. Was wiederum zu längst überfälligen Antworten führen würde.
    Als ich schließlich eindöste, war mein Schlaf unruhig. Immer wieder wachte ich auf, döste dann wieder und träumte unzusammenhängendes Zeug.
    Birdie, der über einen Tisch mit Gläsern auf rosa gekringeltem Leinen stolzierte. Galimore, der einen blauen Mustang mit einem grünen Aufkleber auf der Windschutzscheibe fuhr. Ryan, der mir aus großer Entfernung winkte. Slidell, der mit einem Mann in einem Fass redete. Summer, die in Wolkenkratzerabsätzen über einen Bürgersteig stöckelte.
    Als ich zum letzten Mal auf die Uhr schaute, war es 4:23.

28
    Genau drei Stunden später weckte mich der Festnetzanschluss.
    »Alles okay?«
    »Mir geht’s gut.«
    »Der Abend gestern wurde ja ziemlich übel.« Galimore klang, als hätte er noch weniger Schlaf abbekommen als ich.
    »Ich bin ein großes Mädchen. Mir geht’s gut.«
    »Haben Sie von diesem Wichser noch mal was gehört?«
    »Nein. Aber von jemand anders.«
    Ich erzählte ihm von dem Anruf über Eli Hand und meiner Unterhaltung mit Williams.
    »Sie bleiben, wo Sie sind, wie ich gesagt habe, okay?«
    »Aber klar. Ich warte auf einen Anruf von Oprah.«
    »Sie sollten ein Programm zusammenstellen. Und damit zu Comedy Central gehen.«
    »Ich denke darüber nach.«
    »Aber nicht heute.«
    »Nicht heute.«
    Galimore seufzte verärgert. »Machen Sie doch, was Sie wollen.«
    »Werde ich.«
    Ich machte eben Toast, als das Telefon schon wieder klingelte.
    »Williams hier.«
    »Brennan hier.« Auch Schlafmangel macht mich

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