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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gekringelte Muster.
    »Ja!« Summer klatschte begeistert in die Hände. »Ja! Ja! Bin ganz deiner Meinung. Siehst du, Petie? Man muss einfach Geschmack haben.«
    Peties Applaus hielt sich in Grenzen.
    »Und jetzt.« Summer legte vier Silberrahmen nebeneinander. »Bei jedem Gedeck wird einer von denen stehen. Damit die Leute wissen, wo sie sitzen. Und dann behalten sie ihn als Geschenk. Raffiniert, oder?«
    »Hmhm.«
    »Welcher gefällt dir am besten?«
    »Sie sind alle sehr hübsch.«
    Während Summer die Details erklärte, die die vier unterschied, fiel mir auf, dass sie sich für einen mehr Zeit nahm.
    »Mir gefällt der mit dem gepunkteten Rand«, sagte ich.
    »Mir auch! Tempe, wir sind uns so ähnlich, wir könnten Schwestern sein.«
    Hinter dem Rücken seiner Verlobten verzog Pete das Gesicht.
    Summer räumte eben ihre Muster wieder in die Tasche, als mein Handy klingelte. Ich entschuldigte mich und ging in die Küche.
    Vorwahl 704. Charlotte. Die Nummer kannte ich nicht.
    Da mir ein Verkaufsgespräch für Bestattungsvorbereitungen lieber war als weitere Interaktion mit Bridezilla, schaltete ich ein.
    »Temperance Brennan?«
    Im Hintergrund hörte ich eine Autohupe, was darauf hindeutete, dass der Anrufer sich im Freien befand.
    »Ja?«
    »Die Leichenbeschauerin?«
    Meine Kopfhaut kribbelte. »Wer spricht?«
    »Sie haben Eli Hand in der Leichenhalle.«
    Die Stimme klang gedämpft, wie durch einen Filter. Ich konnte nicht sagen, ob es dieselbe war, die mir die Drohung auf die Voicemail gesprochen hatte.
    »Wer ist dran?«
    Ich hörte ein Klicken, dann Stille.
    »Verdammt!«
    »Alles okay?«
    Ich wirbelte herum.
    Mit besorgtem Gesicht schaute Pete mich an. Ich war so durcheinander, dass ich ihn nicht in die Küche kommen gehört hatte.
    »Ich« – Ich was? – »habe nur einen unerwarteten Anruf bekommen.«
    »Hoffentlich keine schlechten Nachrichten.«
    »Nein. Nur – « Vor Aufregung kribbelte es in meiner Brust.
    »Unerwartet.« Er beendete den Satz für mich.
    »Ja.«
    »Du kannst das Handy vom Ohr nehmen.«
    »Ja.«
    »Ich wollte dir danken für« – Pete deutete mit dem Daumen über die Schulter ins Esszimmer – »das.«
    »Gern geschehen.«
    »Sie ist eigentlich sehr intelligent.«
    »Man muss einen Penis haben, um so zu denken.«
    Pete hob die Augenbrauen.
    Ich reagierte entsprechend.
    »Wie geht’s Boyd?«
    »Redet dauernd von dir.«
    »Er fehlt mir.«
    »Und dem Chow geht’s ähnlich. Er ist ganz verrückt nach dir.«
    »Dieser Hund ist ein ausgezeichneter Charakterkenner.«
    »Erkennt seltene Qualitäten, die andere nicht zu schätzen wissen.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte. Also sagte ich nichts.
    Pete schaute mir so lange ins Gesicht, dass ich verlegen wurde.
    »Schätze, ihr solltet euch langsam auf die Socken machen.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Besonders redselig wird euer Abend jetzt wohl nicht mehr werden.« Ich lächelte.
    »Ist vielleicht gar nicht so schlecht.« Pete tat es nicht.
    Oh-oh. Probleme im Paradies? Ich kannte Pete. Und er klang unglücklich.
    Im Esszimmer hatte sich inzwischen Birdie zu Summer gesellt. Der Kater saß auf einem Stuhl und schlug mit den Pfoten nach einer Serviette, die sie ihm vor die Schnauze hielt.
    Ich schaute den kleinen Wendehals mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Viel Glück«, sagte ich, als die beiden das Vordertreppchen hinuntergingen.
    Als die beiden verschwunden waren, rief ich sofort Larabee an. Er war eben von einem Zehn-Meilen-Lauf zurückgekehrt.
    »Haben wir in der Leichenhalle jemanden mit dem Namen Eli Hand?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Wer soll das sein?«
    Ich erzählte ihm von dem Anruf.
    Danach sagte volle dreißig Sekunden lang keiner von uns etwas.
    »Könnte es sein – «
    Larabee beendete den Satz für mich. » – dass das ein Tipp über unseren Unbekannten von der Deponie ist?«
    »Das war mein erster Gedanke.«
    »Wie finden wir was über Hand heraus?«
    »Haben Sie die Telefonnummer von Special Agent Williams?«
    »Moment mal.«
    Ich hörte einen dumpfen Schlag. Kurz darauf kam Larabee zurück und las mir eine Nummer vor.
    »Glauben Sie, dass Williams was weiß?«, fragte er.
    »Ich glaube, er weiß ’ne ganze Menge.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Williams meldete sich nach dem zweiten Läuten.
    Ich nannte meinen Namen.
    Falls mein Anruf Williams überraschte, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Eli Hand«, sagte ich.
    Das Schweigen dauerte so lange, dass ich schon meinte, die

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