Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
Segellager in Cape Cod war, ein Kind gezeugt. Aus Gründen, die ewig ein Geheimnis bleiben würden, hatte die Mutter des Kindes, Coleen Brennan aus einem nicht verwandten Zweig des Clans, ihrer Sommerliebe nicht gesagt, dass er eine Tochter hatte.
    Victoria »Tory« Brennan war jetzt vierzehn. Nach dem plötzlichen Tod von Coleen war Tory aus Massachusetts in den Süden gezogen und lebte jetzt bei Kit in Charleston.
    Harry hatte eine Enkelin. Ich hatte eine Großnichte.
    Harry war wütend wegen all der verlorenen Jahre. Und traurig über die Tatsache, dass Kit, weil er Tory Zeit geben wollte, sich einzugewöhnen, seiner Mutter keinen Besuch erlaubte.
    Ich wählte eben Harrys Nummer, als es an der Vordertür klingelte. Da ich dachte, es sei Galimore, legte ich den Apparat weg und ging zur Tür.
    Es war mein zweitschlimmster Albtraum.

27
    Pete und Summer standen dicht beieinander, doch ohne sich zu berühren. Beide sahen angespannt aus, wie Leute, die in einer Schlange warten. Summer hielt den Flechtgriff einer Neiman-Marcus-Tasche umklammert.
    Mit einem aufgesetzten Lächeln öffnete ich die Tür. »Welchem Anlass habe ich denn dieses Vergnügen zu verdanken?«
    Summer sah aus, als hätte die Frage sie völlig überrumpelt.
    »Bist du sicher, dass du das tun willst?« Pete klang, als würde er sich nicht sehr wohlfühlen.
    »Sicher.« O nein. »Komm doch rein.«
    Pete trug Flip-Flops, Khaki-Shorts und ein Golfhemd. Summer trug Sandalen mit Keilabsatz, ein seidenes Tanktop und eine Designer-Tarnhose, die General Patton auf die Palme gebracht hätte.
    Summer rauschte durch ins Esszimmer und stellte die Tasche auf den Tisch. Pete und ich folgten.
    »Kann ich euch irgendwas bringen?«, fragte ich. Zyanid und Kool-Aid?
    »Merlot wäre schön, falls – «
    »Wir bleiben nicht so lange.« Pete warf mir ein entschuldigendes Grinsen zu. »Ich weiß, dass du wichtigere Dinge im Kopf hast.«
    »Siehst du, Petie. Genau das ist dein Problem. Unsere Hochzeit ist wichtig. Was könnte wichtiger sein?«
    Ein Heilmittel gegen Aids zu finden?
    Summer fing an, Gegenstände aus der Tasche zu fischen und sie in Gruppen zu sortieren. Servietten. Stoffmuster. Silberne Bilderrahmen. Einen Glasbehälter, der aussah wie eine riesige Laborflasche.
    »Also. Die Tischtücher werden ecru. Die Tischbouquets bestehen aus Rosen und Lilien und kommen in solche Vasen.« Ein kirschroter Nagel klickte gegen die Flasche. »Das sind die Serviettenalternativen.«
    Sie breitete den Stapel aus. Die Alternativen waren pink, braun, silber, grün, schwarz und ein Ton, den ich als ecru interpretierte.
    »Und das sind die Möglichkeiten für die Hussen, die über die Stühle kommen.«
    Sie arrangierte die Muster nebeneinander unter den glücklichen Serviettenfinalisten. Hinter ihrem Rücken schauten Pete und ich uns an.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Ernsthaft?
    Er formte mit dem Mund: »Ich bin dir was schuldig.«
    O ja.
    Summer richtete sich auf. »Und? Was denkst du?«
    Du hast nicht den Verstand, den Gott einem Brokkoli gab.
    »Wow«, sagte ich. »Du hast dir viel Arbeit gemacht.«
    »Das habe ich wirklich.« Summer zeigte ein Lächeln, mit dem man eine Million Tuben Perlweiß hätte verkaufen können.
    Wie bewegt man sich durch so ein Minenfeld?
    Psychologie. Der Brokkoli würde es sowieso nicht merken.
    »Wie würdest du die Blumenarrangements beschreiben?«, fragte ich.
    »Irgendwie pink und gelb. Aber sehr zurückgenommen.«
    »Du willst es also schlicht.«
    »Aber elegant. Es muss was darstellen.«
    »Grün kommt eindeutig nicht infrage.«
    »Eindeutig.«
    Als Summer das erste verworfene Muster vom Tisch nahm, schaute ich Pete mit großen Augen an.
    »Sehr lustig«, formten seine Lippen.
    »Magst du es monochromatisch?«
    Summer schaute mich verständnislos an.
    »Dass alles dieselbe Farbe hat.«
    »Power sollte es schon haben. Ah. Ich verstehe, was du meinst.«
    Die ecrufarbene Serviette verschwand in der Tasche.
    »Starke Kontraste?«
    »Nicht zu stark.«
    »Dann ist Schwarz wahrscheinlich auch falsch.«
    »Total.«
    Schwarz. Weg.
    »Ein erdiger Look?«
    »Für den Sommer eher nicht.«
    »Dann vergiss Braun.«
    Weg.
    Blieben noch Silber und Pink.
    »Magst du eins der Muster besonders?«
    »Ich liebe das da.« Sie strich über ein Stoffmuster mit grässlichen rosa Kringeln auf einem cremefarbenen Untergrund.
    Ich dachte an das Outfit, das sie bei ihrem letzten Besuch getragen hatte.
    Bingo.
    Ich legte die pinkfarbene Serviette kunstvoll über das

Weitere Kostenlose Bücher