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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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uns erzählt
hat«, begann Petra zu berichten, »und er muss damals gewusst haben, dass ein
neues Wohngebiet in die langfristigen Planungen aufgenommen worden war.«
    »Petra,
hast du nicht das schöne Wetter zum Erholen genutzt?«, fragte Winkler ironisch
und blickte in die Runde, da er ahnte, dass sie am Wochenende gearbeitet hatte.
    »Natürlich!
Ich war joggen. Aber trotzdem konnte ich nebenbei meine Verbindungen und den
großen Bekanntenkreis nutzen. An diese Informationen bin ich bei einem
Kaffeetrinken am Samstagnachmittag im Rathaus Café gekommen.«
    »Ein
Kaffeekränzchen?« Winkler staunte, denn Kaffeetrinken zählte nicht zu ihren
Gewohnheiten.
    »Bist
du auch hinter die Namen der anderen Investoren gekommen?«, fragte Keno de
Boer, der wegen des Wetters den Weg von Leer nach Meppen über die A 31
genommen hatte. Die Autobahn war vom Schnee geräumt. »Die Grundstücke an der
Nödiker Straße wurden von drei Leuten gekauft.«
    »Nein,
aber ich gehe fest davon aus, dass der Steuerberater von Schuster mehr darüber
weiß.«
    »Dem
werden wir heute auf die Pelle rücken«, legte Winkler sich fest, »und außerdem
wird die Leiche von Schuster am Nachmittag beerdigt. Das möchte ich mir
ansehen, wer geht mit mir?«, fragte er in die Runde.
    »Ich«,
erwiderte Eckelhoff, »Beerdigungen haben etwas Besinnliches; außerdem bin ich
katholisch und den Segen eines Geistlichen konnte ich gestern nicht bekommen.
Ich war nicht in der Messe, sondern habe mal ausgeschlafen.« Dass er die
Samstagnacht auf einer Ü30-Party in Lingen durchgezecht hatte, musste ja keiner
wissen.
    »Ist
in Ordnung. Petra, du kümmerst dich mit Keno um die finanziellen Verhältnisse
von Schuster. Fahrt zum Steuerberater und lasst euch die Bilanzen vorlegen. Da
stimmt was nicht, woher hatte er die Kohle für die Grundstücke und für das
Darlehen an seinen Schwager? Falls er im Lotto gewonnen haben sollte, ist er
aus der Nummer raus«, gab er lächelnd von sich und drehte sich zur Tür, durch
die der frisch erholte Lutz Merger überraschend in das Büro trat. Seine
dunkelbraune Gesichtsfarbe passte so gar nicht zu diesem Scheißwetter.
    »Moin,
liebe Kollegen! Ich bin aus dem Urlaub zurück«, gab der bestens gelaunte
Polizeioberrat von sich und schlug Winkler zur Begrüßung auf die Schulter, dann
klopfte er auf den Tisch.
    Keno
de Boer sprang auf und nahm Grundstellung ein. Der Oberrat erschrak wegen der
militärischen Förmlichkeit des Kollegen und blickte erstaunt zu dem Riesen
hoch. Lutz Merger war eher von kleiner Statur und de Boer überragte ihn
mindestens um vierzig Zentimeter.
    »Ach«,
sagte er, »das muss unser neuer Kollege aus dem hohen Norden sein«, und reichte
ihm die Hand.
    »Kommissar
de Boer, ich melde mich zum Dienst, Herr Oberrat!« Er stand bewegungslos vor
ihm. Grundstellung ist nun mal Grundstellung, da steht man still, so wurde es
einem an der Polizeischule eingebläut.
    »Nicht
so förmlich, Herr de Boer. Herzlich willkommen an der Front, Sie können wieder
Platz nehmen.« Das Händeschütteln zog sich und der Oberrat gab sich herzlich. Der
junge Kommissar machte keine Anstalten, sich wieder zu bewegen und stand
weiterhin wie eine deutsche Eiche vor dem Chef des Kommissariates.
    »Nun
setzen Sie sich doch!«, forderte er ihn auf. »Sie kommen aus Leer? Fahren Sie
täglich?«
    »Jawohl,
Herr Oberrat.« Der Ostfriese nahm wieder Platz und der Rest der Runde grinste.
    »Dann
sollten Sie, falls Sie eine Wohnung oder ein möbliertes Zimmer suchen, mit Frau
Blum reden. Die hat immer eine Lösung. Sie wollen doch länger bei uns bleiben?«
    »Gerne.
Es gefällt mir ausgezeichnet hier in Meppen. Ich komme gerne auf Ihr Angebot
zurück, Herr Ober … «
    »Den
Oberrat können Sie getrost weglassen. Merger reicht für´s Erste. Dennis, komm
bitte gleich in mein Büro und weis mich in die Lage ein. Von Frau Blum habe ich
gehört, dass ihr einen Mordfall bearbeitet?«
    »Ja,
Lutz. Gut, dass du wieder im Dienst bist, der Bürokram ist nicht so ganz mein
Ding. Ich gebe dir gleich den aktuellen Überblick.«
    »Na
wunderbar! Herr de Boer, mit Ihnen würde ich mich ebenfalls gerne unterhalten.
Ich kenne Ihren Vater sehr gut, wir waren zusammen auf der Polizeischule. Wie
geht es ihm?«
    »Gut.
Er ist Pensionär und genießt den Ruhestand. Ich werde ihm gerne von Ihnen Grüße
ausrichten.«
    »Würde
mich freuen. So, Leute, ich will nicht weiter stören. Ihr habt doch sicherlich
viel zu tun und ich möchte keinen von der Arbeit

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