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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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Junge. Ich bin eben so, wie ich bin.«
    Michel
grinste und tauchte sein drittes Brötchen in den Milch-Kaffee. »Ist gut,
Dennis«, sagte er mit fanzösischem Akzent, »oder wie soll ich dich ansprechen?«
    »Dennis
ist in Ordnung, sag bloß nicht Papa zu mir.«

Kapitel 25
    Nach einer Stunde gemütlichem Spazieren hatten sie den See fast
umrundet. Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre: Die Sonne schien und das
Thermometer, das vor zwei Tagen noch nahe der Null-Grad-Grenze pendelte, zeigte
nun 18 Grad an.
    »Alles
raus aus der Bude und ab in die Natur«, hatte Winkler sie um neun Uhr aus den
Betten gescheucht und zum gemeinsamen Wandern um das Speicherbecken in Geeste
begeistern können.
    »Hier
haben wir vor einem Jahr eine Frau im Brautkleid aus dem See gezogen«, sagte
Winkler zu Marianne, mit der er vor den Töchtern und Michel in langsamem
Spazierschritt vorausging, und blickte auf das Wasser, »ich kann mich noch
genau daran erinnern. Gott sei Dank sitzt der Kerl hinter Gittern.
Lebenslänglich hat er bekommen und anschließende Sicherheitsverwahrung, den
sehen wir nicht wieder.«
    »Ich
weiß, Dennis. Lass uns über andere Dinge sprechen. Sind unsere Töchter nicht
gut gelungen?«, unterbrach sie ihn und kniff ihm in die Seite.
    »Bei
den Eltern? Kein Wunder«, kommentierte er stolz und zog sie zu sich heran. Da
gehe ich eng umschlungen mit meiner Exfrau hier spazieren und rede mit ihr über
unsere gemeinsamen Kinder, grübelte er über sein Verhältnis zu ihr. Er hatte
schon mehrmals darüber nachgedacht, wieder ganz mit Marianne zusammenzuziehen
und wartete auf eine günstige Gelegenheit, mit ihr darüber zu sprechen.
    »Habt
ihr bei dem ermordeten Fahrlehrer eine Spur?«, fragte sie trotz Themawechsel
und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Eigentlich
mehrere, du weißt ja, dass ich nicht so gerne über die Arbeit spreche. Kannst
du dich noch an deine Fahrschulzeit erinnern?«
    »Wie
kommst du da jetzt drauf? Natürlich erinnere ich mich. Die vergisst man nicht«,
erwiderte sie, »ich habe den Schein in Lingen gemacht. Früher war das, glaube
ich, einfacher. Ich hatte nur zehn Fahrstunden. Über die Autobahn musste ich
auch nicht fahren, die sei zu weit von Lingen weg, hatte der Fahrlehrer gesagt.
Die Prüfung dauerte nur fünfzehn Minuten und der Prüfer ließ mich nicht mal
einparken. War ein ganz Lieber und kurz vor der Pension«, erzählte sie grinsend
weiter.
    »War
bei mir genauso. Ich habe beide Scheine gleichzeitig gemacht. Klasse eins und
drei. Ich weiß noch genau, wie ich mit dem Heinkel-Roller eine Acht fahren und
dann bremsen musste. Das war es. Mit einem Audi 80, Lenkradschaltung, bin ich
zehn Minuten durch Lingen gefahren, das hat dem Prüfer gereicht. Ich war eben
ein guter Autofahrer!«
    Marianne
lachte laut auf. »Und was war mit der Beule am nagelneuen Golf? Du hattest wohl
einen Baum übersehen, als wir uns eine Woche kannten und nach der Fete im
Nelson im Laxtener Wald zum Poppen anhielten?«, sie kniff ihm wieder in die
Seite.
    Er
erinnerte sich und lachte. »Marie, sei nicht immer so direkt.
    Keine
vierundzwanzig Stunden später spielte das Wetter total verrückt. Winkler musste
zehn Zentimeter Neuschnee von seinem Auto fegen und fluchte laut vor sich hin,
als er sich eine viertel Stunde später als gewöhnlich in Richtung Meppen
aufmachte. Der ungewöhnliche Temperatursturz von zwanzig Grad innerhalb von 24
Stunden passte zu diesem Winter. Seit mehr als sechzig Jahren hatte es keinen
so trüben und wechselhaften Winter gegeben wie in diesem Jahr. Winkler war
trotzdem gut gelaunt, als er auf seiner Lieblingsstrecke – der Bundesstraße 70 – gemächlich hinter einem Lkw
herfuhr. Überholen war wegen der Straßenverhältnisse natürlich unmöglich.
    Das
Wochenende war genau nach seinem Geschmack verlaufen. Sein Akku war wieder
aufgeladen und nun galt es, mit den Ergebnissen der letzten Woche noch tiefer
in die Ermittlungen nach dem Mörder von Schuster einzusteigen. Er nahm sich
vor, die finanziellen Verhältnisse von Schuster, den er in Gedanken als
Weiberhelden und großen Macher in Grundstücksgeschäften bezeichnete, näher zu
untersuchen. Wie er sein Team einschätzte, rechnete er fest damit, dass sie in
diese Richtung bereits ermitteln würden.
    Er
wurde in seiner Annahme bestätigt, als er sich mit seinen Kollegen zum
Morgengespräch traf. Wegen des Scheißwetters eine Stunde später als sonst.
    »Schuster
saß drei Jahre im Stadtrat von Meppen, es stimmt, was sein Schwager

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