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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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trugen.
    Schneller, als er zu Ende fluchen konnte, lag Florus vollkommen eingewickelt auf der Erde.
    Richard war nirgendwo zu sehen.
    Als Robert Florus zu Hilfe eilte, wurde er unter triumphierendem Gebrüll verfolgt. Die Seile der Trolle schossen mit zischendem Pfeifen auf ihn zu und fingen auch ihn unerbittlich ein. Diese sabbernden, großmäuligen Wesen standen um die beiden herum und trampelten sich, vor Freude über ihren Fang, gegenseitig auf die pelzigen, großen Füße.
    So hatte er das schon einmal erlebt. Damals war Leathan mit seinem Wolf aufgetaucht und hatte ihn verhöhnt.
    Robert sah nur einen Schemen im Eingang der Höhle, dann umgab ihn undurchdringliche Dunkelheit.
    Er hörte, wie die tollpatschigen Trolle in dieser totalen Finsternis angstvoll kreischend übereinander stolperten. Ein winziges Licht im Eingang wies ihnen den Weg nach draußen. Inzwischen waren die Feuer in den Höhlen für die Nacht gelöscht, man hörte nur noch die brüllenden Trolle, die es eilig hatten diesem einzigen Lichtstrahl zu folgen.
    Robert hob mühsam den Kopf. Er versuchte, etwas zu erkennen. Er ahnte mehr als er sah, wie die Trolle über die Brücken stolperten und über die Stufen nach unten taumelten, immer in der Furcht, ihren einzigen Wegweiser zu verlieren.
    Das flackernde Irrlicht gaukelte in der Dunkelheit bis zur untersten Stufe des Feenkamins, auf den Robert sich hatte retten können, vor ihnen her.
    Als die ersten Trolle die letzte Stufe berührten, schwoll ein unheimliches Rauschen an, das die erschreckten Rufe der Trolle übertönte. Der braune Fluss suchte mit ungeheurer Macht sein angestammtes Bett auf. Er fraß sich in die Fundamente der Felsen, schleuderte den alten Schlick beiseite und riss die verwesenden Kadaver der Slicker und die heulenden Trolle mit sich.
    Richard wandte sich um und betrat die Silberkammer. Er fand seinen Weg auch ohne Licht.
    Er hatte, genau wie Faith, einen besonders ausgeprägten Sinn.
    So wie sie ein extrem gutes Gehör besaß, mit dem sie über weite Entfernungen hinweg noch Geräusche wahrnehmen konnte, so konnte er im Dunkeln sehen wie eine Katze. Der größere Teil des Landes seines Vaters lag unter der sichtbaren Welt, nur wenig beleuchtet von einer blauen, matten Sonne. Dort gut sehen zu können war lebensnotwendig.
    Robert fühlte, wie sich die Stricke um seinen Körper lösten und sein Blut wieder zu zirkulieren begann. Er rieb sich die taub gewordenen Arme.
    Er hörte, wie auch Florus neben ihm stöhnend auf die Beine kam.
    Richard zündete eine Fackel an.
    Er berichtete kurz, wie er die Trolle durch die vorgetäuschte Dunkelheit außer Gefecht gesetzt hatte.
    „Ein kleines blaues Licht“, sagte er dann „hat sie nach unten zum Fluss gelockt. Es scheint, als ob durch die Berührung der letzten Stufe das Wasser zurückfließt.
    „Das stimmt“, erläuterte Florus. „Das ist einer der Gründe, weswegen wir hier nicht wegkommen. Wir würden alle ertrinken.“
    „Bist du sicher“, fragte Robert, „dass das Licht, das du gesehen hast, blau war?“
    „Ganz sicher.“
    Robert war beunruhigt. „Dann muss Magalie in der Nähe sein, ich hoffe, dass Leathan sie nicht schon bemerkt hat.“
    Er stieß mit dem Fuß die meterlangen Seile an, mit denen die Trolle sie gefesselt hatten.
    Es waren kräftige Stricke, kräftig genug, einen Mann beim Klettern zu halten.
    Ohne sich abzusprechen, machten sich die drei Männer daran, die Seile sorgsam aufzurollen.
    Florus führte Robert und Richard durch die weitverzweigten Gänge, durch die die verschiedenen Höhlen miteinander verbunden waren. Das Felsinnere wirkte wie ein riesiger Ameisenbau.
    Es gab die Schlafkammern, die sie schon entdeckt hatten, die Silberkammer und die Schmiede. Aber es gab ebenso Vorratskammern, Küchen und gewaltige Ställe, in denen Kühe, Schweine und Geflügel gehalten wurden. Daneben lagerten Heu und anderes Futter für die Tiere.
    Alle Felskamine durchzog ein System von Eisenrohren, aus dem jederzeit frisches Wasser sprudelte, das aus der Erdmitte, weit unter den Felsen, und dem braunen Fluss kam.
    „Diese unterirdischen Leitungen haben wir installiert, als hier noch die Feen lebten. Als die Felsnadeln noch voller Leben waren und kein vergifteter Fluss die blühende Natur bedrohte und vernichtete“, erklärte Florus.
    Robert konnte den Einfallsreichtum und die Geschicklichkeit der Artisanen nur bewundern. Aber jetzt hatte er andere Dinge im Kopf. Er und Richard mussten so schnell wie möglich hier

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