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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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aus und wollte schon ihr Pferd herumreißen, um in wilder Panik davon zu galoppieren, aber Kaamo griff ihr schnell in die Zügel.
    „Ganz ruhig!“ raunte er ihr zu. „Ich hab dir doch gesagt, dass sie zu zweit jagen.“
    Das hatte er tatsächlich, trotzdem konnten seine Worte sie noch nicht so wirklich beruhigen.
    „Sie haben ihre Beute schon längst gerissen“, setzte er hinzu. „Sieh hin! Er zieht immer enger werdende Kreise. Wahrscheinlich hockt sein Partner schon am Boden und frisst.“
    Jenna versuchte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken und betrachtete den Drachen mit anhaltendem Argwohn. Er sank immer tiefer und verschwand schließlich hinter dem Hügel, den sie noch nicht ganz erklommen hatten. Erst dann wagte sie es wieder, Atem zu holen und sich etwas zu entspannen – auch wenn die Gefahr in ihren Augen noch nicht gebannt war. Dazu waren die Drachen zu nahe.
    Kaamo sah sehr nachdenklich und ein wenig besorgt aus, kratzte sich unentschlossen den dichten Bart. „Unser Problem ist nur, dass wir weiter in diese Richtung müssen“, ließ er sie an seinen Gedanken teilhaben.
    Jennas Augen weiteten sich. „Du… du willst weiter da lang reiten? Die könnten direkt hinter dem Hügel sein!“
    „Ich weiß“, gab er zu. „Sie werden uns aber auch wittern, wenn wir einen größeren Bogen um sie herum machen. Sie haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und wahrscheinlich reagieren sie aggressiver, wenn sie uns nicht sehen können und nicht genau wissen, wer sich ihnen nähert.“
    „Du willst , dass sie uns sehen ?“ Jenna hatte große Mühe damit, nicht zu laut zu werden und nicht zu hysterisch zu klingen. Gut, sie hatte schon einmal einen Drachen von Nahem gesehen, doch der war weitaus kleiner und ungefährlicher gewesen – und dennoch war sie sich sicher, dass er sie mühelos hätte töten können.
    Kaamo nickte, von ihrer Panik gänzlich unbeeindruckt. „Wenn ihre Beute groß genug ist, werden sie kaum auf uns achten.“
    „Und wenn nicht?“
    Der Krieger zuckte hilflos die Schultern. Eine Antwort, die sie so gar nicht zufriedenstellen konnte. Warum nur hatte Marek ihr nicht den Stein dagelassen? Gut, das war eine dumme Frage. Aber momentan war ihre Sehnsucht nach diesem wundervollen Schutzschild einfach zu groß!
    „Bist du überhaupt schon mal dicht an einem Drachen vorbei geritten?“ fühlte sie sich gezwungen zu fragen, weil Kaamo tatsächlich schon wieder sein Pferd vorwärts trieb und ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
    „Ja“, gab der Mann offen zurück und das beruhigte sie ein wenig. „Mehr als einmal. Sie sind nicht gefährlicher als andere Raubtiere und auch nicht unberechenbarer. Ein Kampf ist für jedes Raubtier eine große Kraftanstrengung und sie überlegen es sich gut, ob es Sinn macht, so viel kostbare Energie zu verschwenden. Und wenn sie wütend werden, wird bestimmt nur einer angreifen. Der andere bleibt bei der Beute und der Angreifer würde uns auch nicht zu weit folgen, was heißt, dass wir immer noch eine Chance hätten, zu entkommen.“
    Jenna sah nach vorn. Die Hügelkuppe kam viel zu rasch näher. In wenigen Sekunden würden sie für die Drachen sichtbar werden.
    „Und wenn wir uns verstecken und warten, bis sie weggeflogen sind?“ schlug sie hastig vor.
    „Das könnten wir machen“, gab Kaamo zu, „aber vermutlich würde das noch gefährlicher für uns werden, weil sie dann nicht mehr beschäftigt sind und neugierig werden könnten.“
    Mist! Daran hatte sie natürlich nicht gedacht!
    „Glaub mir, jetzt ist der beste Zeitpunkt, um ungeschoren an ihnen vorbei zu kommen“, fuhr ihr bärtiger Freund fort und schenkte ihr einen bemüht zuversichtlichen Blick. „Sie werden es nicht riskieren, dass ihnen vielleicht ein anderer Artgenosse ihre Beute wegschnappt, nur um uns halbe Portionen auch noch zu fressen.“
    Jenna bemühte sich mit aller Macht, ihm zu glauben. Was blieb ihr auch anderes übrig, denn mittlerweile hatten sie den Hügelkamm erreicht und es gab kein Zurück mehr. Ihr Herz klopfte schon wieder viel zu schnell, als sie ihren Blick über die nähere Umgebung gleiten ließ. Das Gelände fiel nach dem Hügel nur ein wenig ab und bestand hauptsächlich aus Wiesen. Ein paar wenige Bäume säumten den Weg, auf dem sie ritten. Er führte auf ein kleines, nicht sehr dichtes Wäldchen zu und genau dort, zwischen den schmalen Bäumen bewegte sich etwas. Etwas ziemlich Großes. Jenna war sich sicher, dass dies die Drachen

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