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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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neben sie trat.
    „Können wir los?“ fragte das Mädchen vorsichtig.
    Jenna sah zu Marek hinauf, der neben ihr stehengeblieben war und dessen Augen vermutlich schon eine Weile auf ihr ruhten, und erst in diesem Augenblick bemerkte sie, dass seine Feindseligkeit ihr gegenüber aus seinem Gesicht verschwunden war. Stattdessen hatte sich wieder ein wenig Wärme in dem hellen Blau seiner Augen eingefunden und ein kleines, aufmunterndes Lächeln spielte um seine Lippen.
    „Wir sehen uns gleich wieder“, versprach er und zwinkerte ihr doch tatsächlich zu.
    Sie konnte nicht anders. Trotz ihrer Anspannung gluckste ein leises Lachen aus ihr heraus. „Sicher“, gab sie in einem Ton zurück, der ihm genau verriet, dass dies ganz bestimmt nicht ihr Plan war. Dennoch wurde aus Mareks Lächeln ein breites Grinsen, das Jenna nur allzu gern erwiderte. Er würde sich noch wundern!
    „Lass uns losgehen“, forderte Jenna Nula auf, die ein wenig verwundert von einem zum anderen gesehen hatte, und holte einmal tief Luft. Sie war sich sicher, dass sie die noch brauchte… und ganz, ganz viel Mut und Kraft dazu.

T ichuan
     

    J ennas Herz schlug hart und schnell in ihrer Brust, als sie der Magd durch die Dunkelheit des unterirdischen Ganges folgte, der sie in das Innere der schlossähnlichen Festung Alentaras führen sollte. Die Laterne, die die junge Frau mit sich trug, spendete nur wenig Licht und Jenna hatte Angst zu stolpern und hinzufallen und dann allein in diesem kalten, gewiss von abertausenden von Spinnen und Kakerlaken besiedelten Tunnel zurückzubleiben. Bei dem Tempo, das Nula vorlegte, würde diese bestimmt erst viel zu spät bemerken, dass sie ihre Begleitung verloren hatte, und Jenna hätte sich dann längst in einem Seitengang verirrt, musste erbärmlich verhungern und verdursten.
    Gut, sie war bisher noch nicht auf einen Seitengang gestoßen, der Tunnel war jedoch an sich schon gruselig genug. War der überhaupt richtig befestigt? Sie warf einen Blick nach oben. Sehr vertrauenerweckend sah diese Konstruktion aus Holzbalken und Steinen nicht gerade aus. Je eher sie wieder draußen waren, desto besser und vielleicht war ja auch genau das der Grund, warum Nula es so eilig hatte.
    „Wir sind gleich da“, warf die junge Magd ihr über die Schulter zu und verschaffte Jenna somit ein wenig Erleichterung.
    Sie hatte nicht gelogen. Nur wenige Minuten später blieb Nula vor einer massiven Steinwand stehen und griff in eine Einbuchtung zu ihrer Rechten, bevor sie rasch die Laterne löschte. In dem Loch musste sich eine Art Hebel befinden, denn auf einmal begann sich die Wand vor Jenna zu bewegen, nicht viel, aber zumindest war der Spalt in der Wand groß genug, dass sie beide bequem hindurchschlüpfen konnten.
    Der Raum, den sie betraten, war kein gewöhnlicher Kellerraum. Es sah viel mehr wie die saubere Stube eines wohlhabenden Bürgers aus – immer noch mittelalterlich, allerdings vornehmer und gemütlicher als die Räume, die Jenna bisher gesehen hatte. An einer Wand stand ein großes, kostbares Bett mit einem Baldachin. Edle Teppiche verzierten den Steinboden und ein schwerer Eichentisch, nebst einem mit rotem Samt gepolsterten Stuhl, und ein großer Kleiderschrank schlossen die Ausstattung des Zimmers ab.
    „Wo sind wir hier?“ raunte Jenna der Magd zu, die gerade den Geheimgang schloss, indem sie an einem Kerzenleuchter neben dem Bett zog.
    „Das ist der Raum, in den sich die Königin zurückzieht, wenn sie ihre Ruhe haben will“, flüsterte Nula und lief eiligst hinüber zur Zimmertür, ihr einen auffordernden Blick schenkend. „Niemandem ist es erlaubt, sie hier zu stören. Noch nicht einmal in einem Notfall.“
    Jenna war überrascht. „Weiß sie von dem Geheimgang?“ fragte sie, als sie zu der Magd aufgeschlossen hatte.
    Die junge Frau nickte. „Sie hat diesen und ein paar andere eigens für sich anlegen lassen, damit sie das Schloss auch einmal verlassen kann, ohne dass es jemand bemerkt. So kann sie sich unauffällig unter das Volk mischen und auf diesem Weg erfahren, wie die Stimmung ist.“
    Das war schlau – und gefährlich für Menschen wie Nula, die der Königin nicht so wohlgesonnen waren. Rebellionen waren so sehr viel leichter bereits im Keim zu ersticken.
    „Und du bist sicher, dass die Königin gerade keine Lust hat, sich hierher zurückzuziehen?“ erkundigte sich Jenna leise, als Nula die Tür bereits öffnete. „Nicht dass sie uns gleich direkt gegenüber steht.“
    Was für eine

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