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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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auszusprechen.
    „Ich… habe es mir anders überlegt. Ich will mit dir zusammenarbeiten, um Jenna und die anderen zurückzuholen.“
    Natürlich reagierte er nicht sofort auf ihr Angebot, musste erst auskosten, dass sie in Demut zu ihm kam und sich seinem Willen unterwarf. Auch das hatte sie erwartet.
    Er musterte sie lang und ausgiebig und schnalzte dann überlegen mit der Zunge. „Tja, nuuuun“, kam es ihm gedehnt über die Lippen. „Es ist ja seit unserem letzten Treffen doch schon eine gewisse Zeit vergangen und es sind einige Dinge geschehen, um die ich mich ganz allein kümmern musste… Ich weiß gar nicht, ob ich deine Hilfe noch brauche, um meine Lieben zu befreien.“
    Er sah sie mit einem Hauch Mitleid in den Augen an und Melina bemühte sich, einen möglichst verzweifelten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Schwer war das nicht. „Bitte…“, hauchte sie. „Bitte Demeon – tu mir das nicht an!“
    Er strich sich genüsslich über seinen Spitzbart. „Darf ich fragen, was deinen Gesinnungswandel herbeigeführt hat? Oder nein!“ Er hob Einhalt gebietend die Hand. „Lass mich lieber raten. Du hast den Kontakt zu deiner Nichte verloren, weil du so aus der Übung bist, dass du deine magische Energie nicht ordentlich dosieren kannst. Hab ich Recht?“
    Leider hatte er das und Melina fühlte sich gezwungen, stumm zu nicken. Ein übertrieben trauriges Seufzen kam über die Lippen des Zauberers.
    „Ich habe dir immer schon gesagt, dass man Fähigkeiten wie die deinen nicht über zu lange Zeit ungenutzt lassen kann. Du kannst froh sein, dass du keinen größeren Schaden damit angerichtet hast.“ Er stieß ein weiteres theatralisches Seufzen aus. „Nun gut. Du scheinst ja immerhin noch rechtzeitig zur Besinnung gekommen zu sein.“
    Er drehte sich mit seinem Sessel ein wenig mehr in ihre Richtung und sah ihr dann mit strenger Miene in die Augen. „Da es hier nicht nur um mich geht, werde ich mich dazu durchringen, dir zu verzeihen“, fuhr er gnädig fort. „Doch wenn wir zusammenarbeiten wollen, sollten wir uns zunächst ein paar Regeln zurechtlegen, um uns nicht wieder so schnell zu entzweien – findest du nicht auch?“
    „Das sollten wir auf jeden Fall“, stimmte sie ihm zu. „Wie wäre es mit dieser: Keine Lügen mehr.“
    „Das lag mir bereits auf der Zunge“, erwiderte er mit einem Lächeln und Melina wusste, dass er schon mit diesen Worten ihre neue Regel überging. Doch sie sagte nichts dazu.
    „Kein Misstrauen mehr, dürfte dann die zweite sein“, fuhr er fort und wartete auf ihr Nicken.
    „Wir machen keine Unterschiede zwischen unseren eigenen und den Bezugspersonen des anderen – allen wird gleichen Teils geholfen“, schlug sie als nächste Regel vor und auch Demeon nickte diese tatsächlich ab.
    „Wir treffen uns regelmäßig und tauschen uns über das aus, was wir erfahren konnten.“
    „Wir helfen uns gegenseitig, den Kontakt zu unseren Bezugspersonen wiederherzustellen und aufrecht zu erhalten.“
    „Wir erzählen niemand anderem von dem, was passiert ist und noch passieren wird.“
    „Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Demeon?“ musste Melina nun doch einwerfen. „Ich habe das nie getan und werde es auch nie tun. Außerdem würde mir ohnehin niemand glauben.“
    „Das ist nicht wahr“, gab Demeon schulmeisterlich zurück. „Du hast es einst deiner Schwester erzählt.“
    Er hatte Recht. Sie hatte nur nicht gewusst, dass er das erfahren hatte – zu welchem Zeitpunkt auch immer.
    „Gut – dann habe ich es halt meiner Schwester erzählt, aber es hatte keine Folgen, oder? Also, kein Grund sich zu ereifern.“
    „Ich ereifere mich nicht, meine Liebe, ich will nur verhindern, dass es wieder geschieht. So etwas mag vielleicht ein paar Mal gut gehen, aber irgendwann…“ Er brach ab, schloss kurz die Augen und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über die Nasenbrücke.
    Melina brachten seine Worte allerdings zum Grübeln und sie hatte große Mühe, sich das nicht nach außen hin anmerken zu lassen. Die ganze Konzeption ihres neu gefassten Plans fußte darauf, dass Demeon sie wie immer unterschätzte, glaubte, sie in der Hand zu haben und dominieren zu können.
    „Sei’s drum“, sagte er rasch und sah wieder auf, erneut mit diesem wenig überzeugenden Lächeln auf den Lippen. „Ich denke, mit diesen Regeln werden wir fürs Erste ganz gut arbeiten können. Zur Not können wir sie ja auch später noch durch andere Regeln ergänzen.“
    Er holte tief durch die

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