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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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das richtige tun, wie Leon auch.“
     „Aber sie kennt unsere Welt nicht!“ Tala wollte nicht nachgeben. „Sie weiß nichts von all den Gefahren, die ihr drohen. Sie kennt Falaysia nicht!“
     „Dann wird sie es eben kennenlernen!“
    Jenna wusste, dass damit das letzte Wort gesprochen war und lächelte Gideon dankbar an. Bald würde sie wieder zu Hause sein, bei ihrer Familie, ihrem Vater und ihrem Bruder. Und bei Melina. Melina… die würde noch was von ihr zu hören kriegen
     
     

A ngst

     
    A ngst war ein ziemlich unangenehmer Geselle. Wenn man nicht in der Lage war, sie rechtzeitig zu verdrängen, ließ sie einen wie einen ganz dummen Trottel aussehen. Zuerst übernahm sie die Kontrolle über das Herz und die Atemtätigkeit, dann über alle anderen Körperfunktionen und zum Schluss nahm sie einem die Fähigkeit richtig zu denken und trieb einen dadurch zur Verzweiflung, so dass man sich jammernd und zitternd am Boden wand.
    So wollte Leon ganz bestimmt nicht enden. Deswegen kämpfte er angestrengt gegen jeden kleinsten Ansatz von Angst an, der in ihm aufkommen wollte. Und das war in der Situation, in der er sich befand, gar nicht so einfach, denn das Gespräch, dass er mit Lord Hinras führte, war alles andere als aufbauend.
     „Was ist mit Jusha?“ fragte Leon, obwohl er nach all dem, was er bereits erfahren hatte, das Gefühl hatte, dass er die Antwort auf die Frage bereits kannte.
    Lord Hinras sah sehr bedrückt aus. Tiefe Sorge stand ihm in sein strenges Gesicht geschrieben und seine braunen Augen schienen vor Trauer noch dunkler zu sein als sonst. Er hatte resigniert und das war gar nicht gut. Er seufzte schwer und schloss kurz die Augen, so als könne er sich damit von seinen seelischen Qualen befreien.
     „Sie haben ihn in Quebasia erwischt“, sagte er leise. „Frag mich nicht, was sie mit ihm gemacht haben. Ich weiß nur, dass er tot ist.“
    Wieder wollte eine Welle von Angst über Leon zusammenschlagen, doch er schlug sie tapfer zurück, in die hinterste Ecke seines Geistes.
     „Und Tio?“ fragte er traurig.
    Hinras schüttelte den Kopf und das war Antwort genug.
     „Delio?“
    Kopfschütteln.
    Leon fühlte sich auf einmal ganz leer. So viele gute Freunde waren in letzter Zeit in den Tod gegangen. Alles schien plötzlich so hoffnungslos. Langsam konnte er Hinras Resignation verstehen.
     „Wir haben in den letzten Monaten mehr als die Hälfte unseres restlichen Heeres verloren“, erklärte der Lord. „Wenngleich wir geglaubt hatten, sie seien gut versteckt. Entweder hat Nadir exzellente Spione, oder es gibt einen Verräter in unseren Reihen.“
     „Was ist mit dem König?“ erkundigte sich Leon zögernd und jetzt konnte er doch nicht verhindern, dass sein Herz schneller schlug.
     „Er befindet sich mit seinen treusten Anhängern an einem wirklich sicheren Ort“, sagte Hinras.
     „Er hat dafür gesorgt, dass der Rest seines Heeres in kleine Gruppen gespalten und neu versteckt wurde. Jetzt wissen nur er und die einzelnen Gruppen, wo sie sind. Ich hoffe, dass es uns dieses Mal gelingt, uns zu erholen und unsere Streitkräfte wieder aufzubauen. So kann das alles nicht weitergehen.“
    Leon nickte nachdenklich, sagte aber nichts dazu.
    „Was ist mit dir?“ fragte Hinras nun. „Schließt du dich uns wieder an? Wir können jeden Mann gebrauchen.“
     „Ich weiß nicht.“
    Irgendwie hatte Leon das Gefühl, dass er noch nicht soweit war, um dem Heer wieder beizutreten. Eigentlich hatte er gehofft, das nie mehr tun zu müssen. Er hatte sich sogar geschworen es nicht zu tun, seine Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen.
    Er senkte kurz den Blick, betrachtete ein paar Herzschläge lang Lord Hinras ineinander verschränkte Finger, seinen Daumen, der immer wieder etwas nervös auf den Zeigefinger seiner anderen Hand tippte. Dann sah er seinen alten Freund wieder an, hob ein wenig die Brauen.
    „Ist das der eigentliche Grund, warum du dich unbedingt mit mir treffen wolltest?“ fragte er ruhig.
    Hinras reagierte nicht sofort auf seine Frage, sondern studierte ein paar Sekunden lang nachdenklich sein Gesicht. „Ich denke, es macht kein Sinn dich zu belügen. Wir… wir befinden uns in einer Notlage und brauchen dringend erfahrene Kämpfer; Leute, die dazu in der Lage sind, größere Truppen zu leiten, aufzubauen… diesem Kampf gegen Nadir vielleicht sogar eine Wende zu geben. Wir brauchen Menschen wie dich, Leon. Du hast einen bekannten Namen in Renons Truppen, bist

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