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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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so wie sie ihn. Das hatte ihr der zunehmend wärmere Ausdruck seiner Augen verraten, immer wenn er sie ansah, der sanftere Klang seiner Stimme… Und er hatte ihr so viel häufiger ein Lächeln geschenkt…
    Nein, im Stich gelassen hatte er sie ganz bestimmt nicht! Aber was war dann passiert? Was war, wenn dieses schreckliche Tier in ihr Lager eingefallen war, ohne dass sie es gemerkt hatte, und ihn weggeschleppt hatte, um ihn im Wald zu verspeisen? Eine schreckliche Vorstellung, die ihren Magen unangenehm verkrampfen ließ. Doch dann schüttelte sie den Kopf, um ihren eigenen dummen Gedanken wieder zu vertreiben. Das konnte nicht sein, schließlich hatte Leon gesagt, das Tier sei ungefährlich. Vermutlich war er nur kurz weggegangen, um das zu tun, was die Natur manchmal von einem verlangte.
    Jenna beschloss zu warten. Schlafen konnte sie jetzt nicht mehr, nicht, solange Leon nicht wieder zurück war. Also wartete sie… und wartete… und wartete… bis sie es nicht mehr aushielt. Sie stand auf und sah sich wieder um.
     „Leon?“ flüsterte sie, warum sie das tat, wusste sie auch nicht. Hier war doch eh niemand, dessen Nachtruhe sie stören konnte. Aber diese Stille war so unheimlich… Ein paar Schritte konnte sie sich doch vom Lager entfernen, nur um ein wenig in die Büsche zu spähen.
    Äste knackten unter ihren Füßen, als sie sich langsam in das Dunkel des Waldes bewegte, sich immer wieder nach dem Feuer umsehend, um ja nicht die Orientierung zu verlieren.
     „Leon!“ stieß sie erneut aus, nun schon etwas lauter. Irgendwo musste er doch stecken! Das war mehr als merkwürdig.
    Ein lautes Knacken in ihrer Nähe ließ sie herumfahren. Ihr Herz war ihr bis in den Hals gesprungen und rutschte erst jetzt wieder etwas tiefer, um wild gegen ihre Rippen zu pochen. Sie rechnete mit dem Allerschlimmsten und das war für sie im Moment dieses Monster vom Elfensee. Aber nichts geschah. Nirgendwo regte sich etwas.
    Sie atmete einmal tief durch. So ging das nicht. Sie konnte nicht unbewaffnet nachts durch den Wald laufen. Selbst wenn alles in Ordnung war und Leon bald wieder auftauchte, konnte es hier doch wilde Tiere geben, die sich durch ihre Anwesenheit bedroht fühlten und sie angriffen. Sie kniff die Augen etwas zusammen, beugte sich ein wenig nach unten und betrachtete eingehend den Waldboden. Schließlich entdeckte sie einen dicken Ast, der genau die richtige Größe hatte, um ihn als Knüppel zu benutzen. Also hob sie ihn vorsichtig auf. Er fühlte sich gut an in ihrer Hand und war auch nicht morsch oder von Insekten befallen. Jenna war zufrieden. So war sie wenigstens etwas geschützter. Jedenfalls bildete sie sich das ein. Sie beschloss trotzdem zum Lager zurückzukehren und dort auf Leon zu warten. Eigentlich war es eine Schnapsidee gewesen nach ihm zu suchen.
    Sie drehte sich um und erstarrte. Alles um sie herum war in tiefster Dunkelheit versunken. Sie drehte sich einmal um sich selbst, die Augen starr in den Wald gerichtet, doch da war nichts. Nicht mal ein kleines Schimmern, das ein Feuer andeuten konnte. Ein kalter Schauer lief Jenna über den Rücken und ihr Herz begann erneut viel zu schnell zu schlagen. Sie hatte Recht gehabt. Hier ging etwas Unheimliches vor sich und sie befand sich mittendrin.
    Jetzt vernahm sie es wieder, dieses Knacken. Ein Knacken, das nur menschliche Füße erzeugen konnten. Jemand lief durch den Wald. Das konnte sie nun deutlich hören. Und er kam auf sie zu. Nur aus welcher Richtung? Es klang beinahe so, als würden die Geräusche aus mehreren Richtungen gleichzeitig kommen. Wahrscheinlich war es der Hall, der sie so irreführte, oder waren es mehrere Personen, die sie umzingeln wollten?
    Jenna war ganz schlecht vor Angst. Sie hätte nie zuvor gedacht, dass ihr Herz so schnell schlagen konnte. Die Übelkeit wurde stärker und das Hämmern in ihren Ohren war kaum auszuhalten. Sie taumelte ein paar Schritte rückwärts und stieß mit dem Rücken gegen einen Baum. Gut, so konnte sie wenigstens keiner von hinten angreifen. Jennas Hand krallte sich noch fester um den Stock, ihre einzige Waffe, als sie eine Gestalt in der Dunkelheit ausmachen konnte, die in geduckter Haltung durch das Unterholz eilte. Ab und zu blieb sie stehen und drehte sich um, so als hätte sie die Orientierung verloren.
    Nein, diese Person war ganz sicher nicht hinter ihr her, das sagte Jenna ihr Bauchgefühl. Etwas an den Bewegungen dieser Person kam ihr sogar vertraut vor. Jenna runzelte die

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