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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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silbernen Verzierung, den Marek vermutlich als Amulett um den Hals getragen hatte, ohne dass sie Notiz davon genommen hatte. Das Lederband, an dem er befestigt war, war zerrissen worden, durch den Ruck, mit dem sich Marek von ihr befreit hatte. Mit großem Erstaunen bemerkte Jenna, dass innerhalb dieses Steines etwas pulsierte und zwar in demselben hektischen Rhythmus, in dem ihr Herz jetzt schlug.
    Sie hörte, wie der Krieger tief Luft holte und als sie den Blick wieder hob, machte er gerade einen kleinen, zögerlichen Schritt auf sie zu.
     „Gib… gib das her!“ stieß er angespannt aus – in ihrer Sprache!
    Jenna blinzelte verwirrt, starrte ihn nur weiterhin mit großen Augen an.
    Er kam noch einen Schritt näher und nun wich Jenna doch vor ihm zurück, stieß gegen die Zeltwand. Vielleicht war es wirklich besser, ihm den Stein zurückzugeben, bevor er ernsthaft wütend wurde. Aber andererseits… war es nicht der Stein gewesen, der Marek dazu gebracht hatte, von ihr abzulassen?
    Der Krieger wagte es nicht, noch näher zu kommen, sondern streckte nur die Hand aus und sah sie auffordernd an. Jenna verstand die Welt nicht mehr. Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren, hatte große Schwierigkeiten zu begreifen, was hier geschah, warum sich der Mann vor ihr plötzlich so seltsam verhielt.
    „Das gehört mir“, setzte er jetzt hinzu und wies auf den Stein, streckte ihr die Hand noch ein wenig weiter entgegen. „Gib es mir wieder!“
    Er wollte ihn ihr anscheinend nicht einfach aus der Hand reißen… oder konnte er es nicht? Hatte er Angst, dass sie den Stein aus Schrecken fallen ließ und er dann… kaputt ging? Ein Stein? Vielleicht war er zerbrechlicher als er aussah…
    „Na, mach schon!“ knurrte Marek jetzt und Jenna zuckte heftig zusammen. „Her damit, oder muss ich erst wütend werden?“
    Ihr Blick flog hinüber zu dem Dolch, den Marek hatte fallen lassen und der nur wenige Meter von ihr entfernt am Boden lag. So merkwürdig zurückhaltend Marek auch augenblicklich war – sicherer fühlte sie sich bestimmt, wenn sie den Dolch in der Hand hielt, denn wer wusste schon, wie lange das seltsame Verhalten dieses Mannes noch anhielt und er sich von ihr fernhielt.
    Sie schluckte schwer und setzte sich unter dem grimmigen Stirnrunzeln Mareks in Bewegung. Sie ging nicht auf ihn zu, sondern schob sich an ihm vorbei, an der Zeltwand entlang, ihn nicht aus den Augen lassend. Als sie ihm dabei ungewollte doch etwas näher kam, wich Marek erneut ein paar Schritte vor ihr zurück, so als wäre sie eine Bedrohung für ihn . Jenna verstand die Welt nicht mehr. Sie konnte den plötzlichen Wandel der Situation nicht nachvollziehen. Wieso ließ Marek es bloß zu, dass sie seelenruhig auf seinen Dolch zu spazierte?
     „Du wirst es nicht mögen, wenn ich wütend werde“, drohte er dennoch, ohne sich vom Fleck zu rühren.
     „Und das würde ich an deiner Stelle erst recht nicht tun!“ rief er verärgert, als sie den Dolch aufhob, und sie machte erschrocken ein paar Schritte zurück.
    Erstaunlicherweise folgte er ihr nicht, sondern verschränkte stattdessen seine Arme vor der Brust und musterte sie grübelnd.
     „Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte er nach ein paar Sekunden drückender Stille zwischen ihnen. „Du gibst mir den Stein zurück und ich lasse dich gehen.“ Seine Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben, ein Lächeln vorheuchelnd. „Was sagst du dazu?“
    Er sah sie erwartungsvoll an. Jenna schluckte schwer. Ihre Gedanken überschlugen sich. Ausweg… Wo war der Ausweg? Was war die richtige Handlung in dieser Situation? Was würde sie das alles überleben lassen, sie aus dieser furchtbaren Lage befreien? Der Stein schien für diesen gefährlichen Mann einen ziemlich großen Wert zu haben und gleichzeitig machte er ihm Angst, beschützte sie vor weiteren Attacken. Wieso? Wieso ?
     „Was ist?“ Seine schneidende Stimme ließ sie schon wieder zusammenzucken und einen weiteren Schritt rückwärts machen. Sie versuchte ihre Angst so weit wie möglich wegzuschieben, musste sich schnell überlegen, wie sie jetzt vorging, musste versuchen, Vorteile aus dieser Situation zu gewinnen, solange es noch ging, und sie durfte Leon nicht vergessen.
    Sie räusperte sich leise. „Alleine überlebe ich in Falaysia nicht“, sagte sie leise. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Wenn du den Stein wieder haben möchtest, dann… dann musst du auch Leon gehen lassen.“
    Marek runzelte die Stirn. Er überlegte einen

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