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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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aus mehreren Männerkehlen und Jenna wurde furchtbar schlecht. Das konnte nichts Gutes bedeuten!
     Leon sprach nicht mehr normal, er schrie den Krieger an, mit einer Mischung aus Verzweiflung und Wut in der Stimme und Jenna hob den Kopf, versuchte über die Schulter des Mannes zu sehen. Doch sie brauchte sich gar nicht mehr so anzustrengen, denn der Krieger lachte erneut und setzte sich wieder in Bewegung, drehte sich dabei, sodass sie noch sehen konnte, wie Leon in eines der Zelte ganz in ihrer Nähe gezerrt wurde. Ihre Blicke trafen sich für einen Augenblick. Leons Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Er rief ihr nichts mehr zu, doch sie brauchte auch keine Worte, um zu verstehen, was er sagte: ‚Es tut mir so leid.‘
    Dann war er auch schon aus ihrem Blickfeld verschwunden. Nicht nur, weil die Zeltplane hinter ihm zufiel, sondern auch weil sie selbst in das Zelt daneben getragen wurde.
    Jenna hatte das drängende Gefühl sich übergeben zu müssen, denn sie wusste genau, was dieser Krieger nun mit ihr vorhatte. Und niemand würde kommen, um sie davor zu bewahren, niemand würde sie retten. Wahrscheinlich konnte sie sich noch glücklich schätzen, dass dieser Marek, das Zelt hinter sich schloss und nicht noch ein paar andere seiner Krieger zu diesem ‚Spaß‘ einlud, doch das half ihr nicht weiter, konnte ihre Angst nicht schmälern und nicht die Tränen vertreiben, die ihr unaufhaltsam in die Augen stiegen. Es gab keinen Ausweg, keine Rettung. Selbst wenn sie sich aus Mareks festem Griff befreien konnte, wie sollte sie all den anderen Kriegern entkommen?
    Alles, was ihr blieb, war zu versuchen, diesen Mann umzustimmen, mit ihm zu reden, ihn anzuflehen, ihr das nicht anzutun. Doch wie sollte sie das, wenn sie noch nicht einmal dieselbe Sprache sprachen. Und selbst wenn es anders wäre – sie bezweifelte, dass sie in ihrem panischen Zustand die richtigen Worte finden würde, um ihn zu erreichen, ihn umzustimmen. Sie bezweifelte, dass es überhaupt Worte gab , mit denen man ihn erreichen konnte.

M acht und O hnmacht
     

    M arek trug sie in eine Ecke des Zeltes und ließ sie dann ziemlich unsanft auf ein mit Fellen hergerichteten Schlafplatz fallen. Deutlicher konnte er sich nicht ausdrücken. Jenna richtete sich sofort halbwegs auf, schlang ihr zerrissenes Hemd eng um ihren Körper und sah ängstlich hinauf zu dem Mann, der da vor ihr stand, groß und stark, mit einem Blick in den hellen Augen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Jenna schluckte schwer und versuchte sich innerlich zu beruhigen, einen Plan zu fassen. Nur nicht noch panischer werden. In Panik konnte man nicht mehr richtig denken und wie sollte sie dann einen Ausweg finden? Immerhin stürzte sich der Krieger nicht sofort auf sie, sondern musterte sie nur gründlich, wie als wäre sie ein Stück Vieh auf einem Markt und kein Mensch. Er zog ein wenig die dunklen Brauen zusammen, als müsse er angestrengt über etwas nachdenken. Dann griff er ein weiteres Mal nach seinem Dolch und ging in einer fließenden Bewegung vor ihr in die Knie.
    Jennas Herz setzte aus und sie erstarrte völlig, sah ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Va he!“ brummte er, packte sie am Arm und zog sie zu sich heran. Jenna stemmte sich sofort mit einer Hand gegen seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten und schüttelte panisch den Kopf. Sie versuchte ihn so flehentlich wie möglich anzusehen, doch anstatt auf ihre unausgesprochene Bitte zu reagieren, packte er auch ihren anderen Arm und drückte sie rückwärts in die Felle seines Schlafplatzes. Ihm gelang es ihre beiden Handgelenke mit einer seiner großen Hände eisern festzuhalten und über ihren Kopf zurück zu pressen. Jenna unterdrückte einen Schmerzenslaut, während sie verzweifelt versuchte, ihre Arme aus dem harten Griff zu befreien. Doch es gelang ihr nicht. Marek war zu stark. Er beugte sich weiter vor, brachte seine Lippen so dicht an ihr Ohr, dass sein warmer Atem unangenehm über ihren Hals blies.
    „Clama!“ raunte er ihr mit Nachdruck zu. „Clama!“
    Jenna biss sich auf die Unterlippe, um das Zittern ihres Kinns wieder unter Kontrolle zu bringen und die Tränen zurückzudrängen und schloss die Augen, als er sich noch ein Stück weiter über sie schob.
    „Clama!“ hörte sie ihn nun schon beinahe ungeduldig fordern und sah ihn doch wieder an. Die Verärgerung in seinen Augen, ängstigte sie und sie stieß einen entsetzten Laut aus, als sie den Dolch in seiner Hand aufblitzen

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