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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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breit.
     Als er sprach, wusste sie, dass sich seine Worte eigentlich an ihren Freund richteten, doch sein Blick ruhte weiterhin auf ihr, bekam einen sehr seltsamen, beängstigenden Ausdruck. Dann ging er langsam auf sie zu. Seine Bewegungen glichen denen einer Raubkatze auf Beutefang. Jenna wich fast mechanisch vor ihm zurück. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und plötzlich war ihr wieder schlecht.
     „Marek!“ hörte sie Leon nun laut rufen und die Besorgnis in seiner Stimme war nicht zu überhören. Das musste der Name des Kriegers sein, denn er hielt kurz inne und warf Leon, der weiter auf ihn einredete, einen abfälligen Blick über die Schulter zu. Für einen kurzen Augenblick hatte Jenna das Gefühl, als würden seine Worte etwas bei diesem schrecklichen Mann bewirken, doch dann war er mit einer raschen Bewegung plötzlich bei ihr, packte sie und zog sie zu sich heran. Der Geruch von Schweiß drang an ihre Nase und unter dem dichten, dunklen Bart sah sie kurz einen Mundwinkel abfällig zucken.
    Atemlos und mit vor Angst weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Sie hätte zuschlagen, ihn kratzen, treten, sich loszureißen versuchen können, doch sie tat nichts dergleichen. Eine innere Stimme sagte ihr, dass es nichts gab, was sie zu diesem Zeitpunkt tun konnte. Gegenwehr würde alles nur noch schlimmer machen. Sie wusste, dass ihre Deckung aufgeflogen war, denn Marek sah sie nicht an, als hätte er einen Jungen vor sich, sondern eine Frau. Da war etwas in seinen hellen Augen, das es in ihrer Brust eng werden ließ, die Angst auf einen neuen Höhepunkt trieb, etwas in seinem Blick, das nichts Gutes verhieß.
    Jenna spürte, wie ihre Knie weich wurden, und im nächsten Augenblick riss ihr der Krieger das Hemd bis zum Bauch auf. Ungnädig betrachtete er die Tücher, die fest um ihren Körper gewickelt waren, um das zu verbergen, was nur eine Frau besaß. Dann wandte er sich halbwegs zu Leon um.
    Bei seinen nächsten Worten an ihren Freund, hatten sich seine Lippen zu einem lüsternen Grinsen verzogen und Jenna wurde ganz anders, als sich sein Blick deutlich auf ihre unter den Tüchern verborgenen Brüste richtete. Nur den Bruchteil einer Sekunde später zog der Mann einen Dolch aus dem bisher vor ihr verborgenen Halfter an seiner Seite. Ganz unbewaffnet, war er also doch nicht und es war genau dieser Anblick, der wieder Leben in Jennas Körper brachte. Sie würde ganz bestimmt nicht kampflos sterben. Mit einem erstaunlich gekonnten Schlag in die Armbeuge Mareks befreite sie sich aus seinem harten Griff. Einem anderen Krieger, der in der Nähe stand, verpasste sie einen Tritt gegen das Schienenbein und schlüpfte durch die Lücke zwischen den überraschten Männern.
    Jenna rannte so schnell sie konnte, schlug Haken um die Männer, die sie packen wollten und… wurde schließlich von hinten zu Boden gerissen. Ein paar atemlose Sekunden lang lag ein schwerer Männerkörper auf ihr, dann verschwand das Gewicht wieder, sie wurde gepackt und landete so schwungvoll über einer kräftigen Schulter, dass ihr erneut die Luft wegblieb. Keuchend betrachtete sie den muskulösen Rücken des Mannes, der sie wieder eingefangen hatte, und wusste sofort, wer dieser Mann war. Schwarze Locken, gebändigt mit einer Lederriemen... Dieser Kerl machte ihr Angst und sie wusste nicht, was sie tun sollte, um sich aus dieser bedrohlichen Situation zu retten. So eisern, wie er sie festhielt, hatte sie momentan nicht den Hauch einer Chance zu entkommen – ganz gleich wie sehr sie sich auch wand und strampelte. Sie würde die Männer hier nur wieder dazu provozieren, ihr wehzutun. Also hing sie nur hilflos über der Schulter des starken Kriegers und wartete mit rasendem Puls darauf, dass er sie endlich wieder runterließ. Er sprach jetzt wieder und es machte sie unglaublich nervös, dass sie kein Wort von dem verstand, was er sagte. Was hatte dieser Mann bloß vor? Sicher nichts Gutes.
     „Marek!“ hörte sie Leon rufen. Sein Ton hatte sich verändert, war ängstlicher, fast flehentlich geworden, während er auf den Krieger einredete. Sie konnte ihn nicht sehen, doch sie bemerkte, dass sich seine Stimme langsam entfernte. Eine neue Welle von Panik packte sie, ließ ihr Herz noch schneller hämmern. Wo brachten sie ihn hin? Sie würden ihm doch nichts antun?
    Sie spürte, wie Marek lachte, und wusste ganz genau, dass seine weiteren Worte Leon galten. Dieser Ton… so bedrohlich und provozierend… Weiteres heiseres Lachen ertönte

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