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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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der Außenwelt vormachte, und versuchte die ganze Zeit schon diesen Schein mit allen Mitteln auch vor ihr zu wahren. Mit Erfolg, wie sie zugeben musste.
    „Marek?“ fragte Jenna ganz leise und berührte seine Hand. Die Berührung war nur ganz sanft, doch sie genügte, um den Krieger erschrocken zusammenfahren und wenig später das Gesicht vor Schmerzen verziehen zu lassen. Schon hatte sie den Beweis für ihre Theorie.
    „Was … was zur Hölle soll das?!“ fauchte er sie an, sein Erschrecken und seine Verwirrung über ihr plötzliches Auftauchen an seiner Seite dabei gekonnt überspielend.
    „Du hast nicht geantwortet – da habe ich mir Sorgen gemacht“, erklärte sie rasch, kam aber nicht umhin sein Gesicht weiterhin genau zu studieren. Seine Pupillen waren seltsam geweitet und das Zucken seiner Wangenmuskeln verriet ihr, dass die Schmerzen, die seine ruckartige Bewegung verursacht hatte, noch nicht verklungen waren.
    „Mir geht es gut!“ log er sie an und zog bedrohlich seine Brauen zusammen. „Und das letzte, was ich brauche, ist jemand, der sich Sorgen um mich macht. Es gibt keinen Grund dafür!“
    Jenna fühlte sich für ein paar Sekunden versucht, ihn darauf hinzuweisen, dass er gerade eben noch geschlafen hatte, entschied sich dann aber dagegen. Sie wusste, dass er es bestreiten und sich nur aufregen würde und das wollte sie nicht. Ihm ging es ohnehin schon schlecht genug.
    „Es ist beruhigend, das zu hören“, gab sie stattdessen zurück und es gelang ihr sogar, ihm ein freundliches Lächeln zu schenken, das die tiefe Falte der Missbilligung zwischen seinen Brauen in der Tat glätten konnte.
    „Schön“, erwiderte er ein wenig spitz. „Mit welcher Frage wolltest du mich denn nerven?“
    „Ich hätte gern gewusst, wohin wir reiten“, gab sie wahrheitsgetreu wieder.
    „Hättest du, ja?“ Er lächelte nun ebenfalls, gleichwohl sehr viel gezwungener als sie zuvor. „Leider kann ich dich das ausnahmsweise nicht wissen lassen.“
    „Wieso nicht?“
    „Es würde dir ohnehin nichts sagen.“
    „Warum darf ich es dann nicht wissen?“
    Mareks Blick wurde wieder finsterer. „Du kommst dir heute sehr gewitzt vor, oder? Erst das Herumtricksen mit Magie hinter meinem Rücken, dann das Heranschleichen und nun auch noch die ach so schlauen Fragen…“ Er lachte verärgert und bewies damit, dass sein körperlicher und seelischer Zustand eindeutig zu wünschen übrig ließ. Keine Geduld, keine Toleranz, keine Kraft für ihre üblichen Wortgefechte … es war ein Trauerspiel.
    „Schon gut – ich frag nicht mehr“, gab sie sofort nach und hob defensiv die Hände. „Ich sehe ja auch so, dass wir in den Wald reiten, weg von jeglicher Zivilisation. Ich hoffe nur, dass derjenige, den wir treffen wollen, wenigstens etwas bessere Laune hat als du.“
    „Wir treffen überhaupt niemanden! Dort, wo wir hingehen, gibt es keine Menschen!“ platzte es verärgert aus Marek heraus. Im nächsten Augenblick hätte er sich wohl am liebsten auf den Mund geschlagen, denn er schloss resigniert die Augen und stieß einen unverständlichen Fluch aus. Fast tat er ihr leid. Solche Patzer konnten nur einem Zustand der Schwäche zugeschrieben werden. Für sie hingegen schien sich das Blatt eindeutig in eine positive Richtung zu wenden. Es war nicht gut, so etwas zu denken, aber möglicherweise konnte sie einen Gewinn aus dieser Situation schlagen. Es war ja nicht ihre Idee gewesen, mit ihm zu reiten. Er hatte es so gewollt, hatte sich selbst überschätzt und sich mit ihr einen Gegner aufgehalst, der durchaus dazu in der Lage war, seine Schwäche auszunutzen – zumindest hoffte sie das.
    „Mehr wirst du nicht von mir hören“, verkündete er nun, so als sei ihm gar kein Fehler unterlaufen. „Und jetzt ...“, er machte eine scheuchende Handbewegung, „… rück mir nicht mehr so dicht auf die Haut. Ich habe keine Lust, mich mit dir zu unterhalten.“
    Es fiel Jenna schwer, doch sie tat, was er von ihr verlangte, hielt ihr Pferd ein wenig zurück und brachte etwas Abstand zwischen sich und ihn. Sein ungnädiger Blick ruhte noch ein paar Herzschläge lang auf ihr, dann wandte er sein Gesicht wieder nach vorn und sie konnte endlich den Kopf über ihn schütteln. Sie war sich sicher, dass sich Mareks Zustand noch weiter verschlechtern würde und zwar ziemlich schnell, doch er war zu unvernünftig, um das zu erkennen und rechtzeitig eine Pause einzulegen. Irgendwann würde er vom Pferd kippen und wer musste sich dann um

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