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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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auch Jennas Vermutung, dass er schmerzstillende und aufputschende Drogen zu sich nahm, so gut wie bestätigt, denn Marek griff auffällig oft in den kleinen Lederbeutel an seinem Gurt, um die ‚Medizin‘ daraus zu schlucken. Meist ging es ihm danach immer deutlich besser und er war ansprechbarer und umgänglicher – wenn man das gegenwärtig überhaupt sagen konnte, denn die meiste Zeit wurde sie von ihm weiterhin ignoriert. Auch jetzt noch, wo sie beide am wärmenden Feuer saßen und sich endlich etwas entspannen konnten.
    Jenna sah den hellen Funken nach, die immer wieder aus dem knackenden Feuer in den dunklen Nachthimmel aufstiegen. Ein Himmel übersät von Sternen, mit denen nur die Leuchtkraft des goldenen Halbmondes konkurrieren konnte. Dann und wann flatterte eine Fledermaus über sie hinweg und in der Ferne war das Schreien einer Eule zu vernehmen. Romantisch.
    Sie seufzte leise und sah dann zu Marek hinüber. Er hatte seine Rüstung abgelegt und so hinter sich an einen Baum drapiert, dass er sich bequem dagegen lehnen konnte, ohne seine verletzte Seite allzu sehr zu belasten. Er trug leider ein dunkles Hemd, sodass sie nicht sehen konnte, ob seine Wunde durch das Reiten wieder angefangen hatte zu bluten. Jedoch konnte sie auch so feststellen, dass er furchtbar erschöpft war. Seine Lider waren schwer und fielen immer wieder zu, während er abwesend ins Feuer starrte, und er war für seine Verhältnisse beinahe aschfahl.
    Sie hatten beide etwas von den Sachen gegessen, die Marek in seiner Satteltasche mit sich herumschleppte – Trockenfleisch und Brot – doch Jenna bezweifelte, dass das genug war, um ihn wieder aufzupäppeln, zumal er ihrer Meinung nach auch viel zu wenig trank. Nur gab es gerade nicht viel, was sie für ihn tun konnte. Sie konnte weder bessere Nahrung noch weitere Medikamente für ihn herbeizaubern und jagen konnte sie auch nicht. Das hatte sie nie gelernt und sie bezweifelte auch, dass sie es übers Herz bringen konnte, ein Tier zu töten. Allerdings konnte sie dafür sorgen, dass Marek noch etwas trank. Sie konnte es zumindest versuchen. Sie erhob sich und lief hinüber zu den Satteltaschen, die nicht unweit von ihrem Schlafplatz am Boden lagen. Ihr Handeln blieb nicht unbemerkt.
    „Was machst du da?“ fragte Marek alarmiert.
    Sie hatte bereits einen der Wasserschläuche in der Hand und entschied sich, ihm nicht zu antworten, sondern stattdessen gleich zu ihm hinüber zu gehen. Der Krieger zog beinahe entrüstet die Brauen zusammen, als sie sich neben ihm niederließ, hatte aber nicht die Kraft, von ihr wegzurücken, obwohl sie in seinen Augen lesen konnte, dass er das liebend gern getan hätte. Interessant. Einem geschwächten Marek schien ihre Nähe fast unangenehm zu sein.
    „Du musst mehr trinken“, riet sie ihm und hielt ihm den Schlauch direkt unter die Nase.
    Er stieß einen verärgerten Laut aus. „Nein! Wieso sollte ich? Ich hab keinen Durst.“
    „Das hast du wohl “, wusste sie es besser. „Du willst dir das Wasser nur einteilen, weil du sonst neues holen müsstest und ich dann dabei sehen könnte, wie ungelenk und geschwächt du momentan bist, und das willst du um jeden Preis vermeiden.“
    Dieses Mal lachte er gekünstelt. „So ein Blödsinn! Ich bin weder ungelenk und geschwächt, noch muss ich dir irgendwas beweisen!“
    „Trink jetzt!“ wiederholte sie ungeduldig. Es war an der Zeit, diesem Elend ein Ende zu setzen, und augenblicklich konnte sie es sich leisten, etwas rigoroser als sonst aufzutreten. „Oder was?“ fragte Marek gespielt amüsiert.
    „Oder ich zwinge dich dazu. Mit der Zauberkraft meines Amuletts.“
    „Du denkst, so etwas kannst du mit dem Stein tun?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich könnt’s zumindest versuchen. Es wäre interessant zu sehen, was passiert.“
    „Ganz bestimmt“, erwiderte er übertrieben gelassen. „Nur zu.“ Er nickte ihr auffordernd zu. „Tu dir keinen Zwang an.“
    Sie zog die Brauen zusammen und musterte ihn kurz. Dann zuckte sie erneut die Schultern und rutschte näher an ihn heran. Das genügte, um ihn zumindest für einen kleinen Moment die Rolle des coolen Kriegers vergessen und nach dem Wasser greifen zu lassen.
    „Gib das her! Ist doch albern!“ stieß er dazu verärgert aus, nahm den Wasserschlauch an sich und begann dann hastig zu trinken. Er war tatsächlich sehr durstig – das erkannte sie vor allem daran, dass er den Schlauch nicht so schnell wieder absetzte und sogar kurz erleichtert die

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