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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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ihn kümmern und ihn wieder aufpäppeln, obwohl er es so gar nicht verdient hatte? Sie. Zweifellos.
    Jenna runzelte die Stirn, als sie bemerkte, dass Marek auf einmal ganz unauffällig an seinem Waffengürtel herumfummelte. Nein, nicht an dem Gürtel, sondern an einem kleinen Beutel, der daran befestigt war. Er holte etwas mit zwei Fingern daraus hervor, führte es zu seinem Mund und schluckte es. Jennas Lippen öffneten sich in sprachlosem Staunen. Plötzlich ergaben seine geweiteten Pupillen einen Sinn! Marek nahm Medikamente zu sich – oder besser gesagt natürliche Drogen, die wahrscheinlich seine Schmerzen linderten, ihm neue Energie schenkten und seinen Körper dazu zwangen, länger durchzuhalten! Nur so war zu erklären, dass er sich derart aufrecht auf dem Pferd halten konnte. Wie viele Wochen waren vergangen, seit er dem Tod mit knapper Not entkommen war? Drei, maximal vier? Niemand konnte sich so schnell von einer derart schweren Verletzung erholen. Er musste Aufputschmittel und Schmerzstiller nehmen, um vor allen als starker, wieder völlig gesunder Kriegerfürst aufzutreten. Nur hatte er dabei eines vergessen: Irgendwann würde sein Körper das nicht mehr mitmachen und kollabieren.
    Kaamo hatte das gewusst. Jenna wusste es jetzt auch und sie würde alles dafür tun, damit dies nicht geschah. Sie brauchte Marek noch – für so vieles. Sie würde nicht zulassen, dass er ein weiteres Mal sein Leben gefährdete und das brauchte sie auch nicht. In nicht allzu ferner Zukunft würde sie die Oberhand haben, dafür sorgte der gute Marek durch sein eigenes trotziges Verhalten schon allein.

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    E s war ein wahrer Kraftakt gewesen, Marek dazu zu bewegen, nicht auch noch in der Nacht weiterzureiten, doch schließlich war es Jenna gelungen, sich durchzusetzen. Sie hatte betonen müssen, dass sie furchtbar erschöpft war und sich nicht länger im Sattel halten konnte. Erst dann hatte Marek ihrem Drängen nachgegeben, bleich und kraftlos und immer noch den starken Krieger spielend, den nichts und niemand umwerfen konnte.
    Sie hatten sich einen Platz in der Nähe eines kleinen Baches gesucht, der von dem schmalen Weg aus, über den sie gekommen waren, nur schwer zu entdecken war, und dann rasch ihr Nachtlager aufgebaut. Nun – was hieß rasch? Den größten Teil der Arbeit hatte Jenna übernommen, nicht weil Marek das von ihr verlangt hatte, sondern weil sie, gesund und munter wie sie in Wirklichkeit war, sehr viel flinker und agiler war als er. Ihre Einschätzung, dass der Mann derweil am Rande seiner Kräfte angelangt war, hatte sich sofort bestätigt, als er alles andere als leichtfüßig von seinem Pferd gestiegen war – selbstredend in einem Moment, in dem er geglaubt hatte, sie sei zu abgelenkt sei, um dies zu bemerken. Sie hatte seine Bewegungen nur aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen, doch das hatte genügt, zu entscheiden, ihm trotz seiner sichtbaren Verärgerung so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Das Sattelzeug war nur so von den Rücken der Pferde geflogen und das Feuerholz im Nu zusammengesammelt gewesen. Lediglich seinen Schlafplatz hatte Marek noch selbst herrichten dürfen. Dann war auch schon alles erledigt gewesen.
     Mittlerweile verstand sie Kaamos Sorge allzu gut. Marek war letzten Endes auch nur ein Mensch, dessen Kräfte begrenzt waren, und der eine lebensgefährliche Verletzung nicht innerhalb von wenigen Wochen vollkommen ausheilen konnte. Nur konnte er selbst das nicht einsehen, benahm sich wie ein störrisches Kind, dem Vernunft ein Fremdwort war.
    Dennoch bewunderte Jenna ihn, hatte sie in den letzten Stunden doch genug Zeit gehabt, sich über die Beweggründe für sein Verhalten Gedanken zu machen; Beweggründe, die in ihren Augen durchaus edel waren und für ein hohes Verantwortungsgefühl seinen Untergebenen gegenüber sprachen. Die Strapazen einer Reise auf sich zu nehmen, anstatt sich noch für ein paar Wochen auszukurieren, nur um seinen Truppen in dieser schwierigen Lage beizustehen und dem Feind Angst zu machen, damit er sich zurückzog, war eine unglaubliche Leistung – zumal der Mann die meiste Zeit auf dem Rücken seines Pferdes verbrachte und das Reiten speziell Hüft- und Taillenregion des Körpers belastete. Sie wollte sich nicht vorstellen, welche Schmerzen er tagtäglich auszustehen hatte, wie viel Kraft ihn das alles kosten musste. Da war es kein Wunder, dass er so übel gelaunt war, sich kaum noch wie ein normaler Mensch verhielt.
    Allerdings hatte sich

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