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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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…“
    „Ja?“ Sie war etwas verblüfft. Das war das erste Mal, dass er das sagte.
    Er nickte und seine Gesichtszüge nahmen diesen Ausdruck an, den Jenna inzwischen nur allzu gut kannte: Tieftraurig und irgendwie … verloren. Aber das war er ja auch. Verloren in dieser Welt …
    „Wie … wie war sie denn so?“ fragte Jenna dennoch. Möglicherweise würde er ihr ja dieses Mal ein wenig mehr von ihr erzählen. Auch wenn es wehtat.
    Für eine Weile war nichts weiter zu hören als ihr beider regelmäßiger Atem. Leon sah sie nicht an, als er sich doch noch dazu entschied, etwas zu sagen, starrte wieder nur die Decke an.
    „Sie war …“ Er stockte, schien Schwierigkeiten zu haben, die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß nicht, wie ich sie beschreiben soll, ohne dass es übertrieben kitschig klingt.“
    „Wahrhaftige Gefühle sind nicht kitschig“, sagte Jenna leise. „Und sie dürfen und sollten immer ausgesprochen werden.“
    Leons Blick wanderte zu ihr hinüber und er hob die Mundwinkel, brachte so den Hauch eines Lächelns zustande.
    „Sie war eine Frohnatur“, brachte er leise heraus. „Temperamentvoll, sprudelnd, freundlich … Sie hat so viel gelacht und konnte so viel Wärme und Liebe schenken. Sie war ein guter Mensch.“
    Sein Lächeln wurde noch ein wenig deutlicher und seine Augen studierten Jennas Gesicht. „In dieser Hinsicht war sie dir sehr ähnlich. Es gab nur wenige Menschen, die sie verachtete. Den meisten war sie wohlgesonnen und … die Menschen mochten sie. Man musste sie einfach lieben. Sicherlich hatte sie auch ihre Schwächen und Fehler. Perfektion gibt es nicht – auch wenn ich das am Anfang dachte. Für mich war sie eine Zeit lang die schönste, klügste und liebenswerteste Person, die die Welt jemals gesehen hat.“
    „Die rosarote Brille hat dir bestimmt gut gestanden“, merkte Jenna an und brachte Leon damit sogar zum Lachen.
    „Klar – rosarot ist absolut meine Farbe!“ stimmte er ihr zu. „Leider findet man die hier so selten.“
    „So ein Jammer!“ Sie sah ihn gespielt mitleidig an und er bemühte sich, ein trauriges Gesicht zu machen, über das sie beide nur noch mehr lachen mussten.
    „Es ist seltsam“, merkte Leon schließlich an, als sie wieder ruhiger wurden, „aber es tut in gewisser Weise gut, über Sara zu sprechen.“
    „So soll es ja auch sein“, gab Jenna sanft zurück und strich ihm aus einem tiefen Instinkt heraus über die stoppelige Wange. „Du hast so lange getrauert. Es ist an der Zeit, sich an die schönen Dinge zu erinnern, die du mit Sara erlebt hast, damit du … wieder richtig leben kannst, mit den Erinnerungen an sie.“
    Leon nickte bewegt und legte eine Hand auf die ihre, die immer noch auf seiner Wange ruhte. „Ich dachte immer, es ist besser, alles zu vergessen“, flüsterte er und in seinen Augen begannen Tränen zu glitzern. „Weil ich mich dann auch nicht an die schrecklichen Dinge erinnern muss und an dieses Gefühl … als würde mir das Herz bei lebendigem Leibe aus der Brust gerissen werden.“
    „Auch dieses Gefühl hatte ein Recht zu existieren“, erwiderte Jenna voller Mitgefühl. „Es sollte nur nicht all die schönen Erlebnisse mit Sara überschatten und die Angst vor deinen eigenen Erinnerungen mit sich bringen. Es darf nicht dein Leben im Hier und Jetzt beeinflussen. Denn du verdienst es, wieder glücklich zu werden!“
    Eine Träne rollte Leons Wange hinunter und Jenna wischte sie sanft mit dem Daumen hinfort.
    „Das weiß ich jetzt“, wisperte er und drückte ihre Hand. „Und ich verspreche dir, dass ich den Griesgram, der sich über die Jahre ein hübsches Heim in meinem Inneren eingerichtet hat, achtkantig rauswerfen werde. Ich kann nicht versprechen, dass er nicht wiederkommt, dazu kennt er zu viele Hintertüren – ich kann jedoch versprechen, dass ich ihn wieder und wieder bekämpfen werde, bis er endgültig verschwunden ist.“
    „So schlimm ist er ja gar nicht mehr“, lenkte Jenna schmunzelnd ein und zog ihre Hand wieder zurück, auch wenn der warme Druck der seinen so angenehm gewesen war. „Außerdem kann ich ihn derweil ganz gut handhaben, denke ich.“
    Leon lachte. „Stimmt. In deiner Gesellschaft fällt es ihm sehr schwer, meinen Körper zu besetzen. Dennoch wär es mir lieber, wenn er ganz verschwindet. Und das wird er.“
    „Ich will nur nicht, dass du denkst, du musst das für mich tun“, erklärte Jenna. „Denn das musst du nicht.“
    „Ich weiß.“ Dieses Mal war es Leons

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