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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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aufs Bett um die Karte darauf auszubreiten. Jenna war ein wenig schockiert, nun ein mit Kohle gemaltes Kreuz darauf wiederzufinden. Alentara würde das bestimmt nicht mögen.
    „Da, wo das Kreuz ist, liegt der Berg“, erklärte Leon nun. „Er ist nicht allzu groß, aber das Besondere an ihm ist, dass er fast vollständig mit Bäumen und Buschwerk bewachsen ist. Er ist sozusagen ein bewaldeter Berg. Wir werden ihn sofort erkennen, wenn wir in seiner Nähe sind.“
    „Und das hier …?“ Jenna fuhr vorsichtig an einer Linie entlang, die ebenfalls neu eingezeichnet worden war.
    „… ist die Route, die wir reiten sollen“, erklärte Leon weiter.
    „Wer hat dir das vorgeschlagen?“
    Ihr Freund sah sie nicht an, druckste ein wenig herum, bevor er den Namen aussprach. „Aroom.“
    „Der Dorfälteste?“ entfuhr es Jenna etwas zu laut und leiser setzte sie hinzu: „Der, dem ich den Schrecken seines Lebens eingejagt habe?“
    Er brauchte ihr nicht zu antworten. Sein Gesicht sprach Bände.
    „Hast du gar keine Bedenken, wenn ausgerechnet er uns einen Weg vorschlägt?“ fragte Jenna beklommen. „Er konnte uns sonst wo hinschicken. Zum Beispiel mitten in einen Sumpf, in dem wir jämmerlich versinken.“
    „Das weiß ich doch, Jenna“, erwiderte Leon etwas harsch. „Aber es ist immer noch besser, als weiter ziellos herumzuirren! Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er uns in eine Falle lockt. Er hatte solche Angst vor dir und hat dir die Geschichte mit den Flüchen ganz bestimmt abgenommen. Es wäre dumm eine Hexe mit Fähigkeiten wie deinen hintergehen zu wollen.“
    Jenna verdrehte die Augen. „Wenn’s mal so wäre.“
    „Sch-sch!“ machte Leon und sah sie mahnend an. „Ich finde es gut, wenn wir sie in dem Glauben lassen, okay?!“
    „Ja, okay“, gab Jenna leise zurück. Er hatte ja Recht. Angst war ein guter Verbündeter, wenn sie nur die anderen befiel. „Wann wollen wir morgen losreiten?“
    Leon zuckte die Schultern. „Ich dachte nach dem Frühstück. Ich denke, mit gut gefülltem Magen reist es sich besser.“
    „Und wann genau wolltest du frühstücken?“
    „Im Morgengrauen.“
    Jenna seufzte leise. Das hatte sie sich schon gedacht. Leon war ein extremer Frühaufsteher – das hatte sich auch nicht am Hofe Alentaras geändert. Dort hatte er sie allerding immer in Ruhe weiterschlafen lassen und war dann irgendeiner Beschäftigung ohne sie nachgegangen. Seit sie beide wieder unterwegs waren, hatte sich das geändert. Ihr war das bisher egal gewesen, weil man in der Kälte der Nacht und auf dem harten Waldboden ohnehin nicht besonders gut und tief schlafen konnte. Nun hatten sie allerdings ein Bett, ein weiches, warmes, kuscheliges Bett und ihr stand so gar nicht der Sinn danach, dieses zu früh am Morgen schon wieder zu verlassen. Sie mochte Betten. Sehr .
    „Du seufzt – das heißt dann vermutlich, dass das nicht mit deinem Plan übereinstimmt“, sagte Leon nun. Auch wenn er sich große Mühe gab, es vor ihr zu verbergen: Sie konnte hören, dass er mal wieder genervt war.
    „Nein … wir können ruhig früh aufstehen“, erwiderte sie, weil sie keine Lust hatte, sich noch so spät am Abend mit ihm zu streiten. „Ich hatte noch keinen … Plan .“
    Ups! Das klang dann doch etwas spöttischer als gewollt.
    „Aber du würdest gern länger schlafen“, schloss er aus ihren Worten.
    Sie wollte seine Aussage verneinen, doch irgendwie konnte sie es nicht. Sie ließ die Schultern sinken. „Ja“, gab sie schließlich zu. „Ich meine … wer weiß, wann wir wieder in einem richtigen Bett schlafen können? Und es ist ja nicht so, dass wir extremen Zeitdruck haben.“
    „Klar.“ Leon nickte. Er sah so gar nicht danach aus, als teilte er ihre Meinung. „Ich dachte nur, dass wir schon irgendwann wieder nach Hause kommen wollen. Also, ich dachte, das wäre das Ziel unseres jetzigen Plans – dies auch so schnell wie möglich zu schaffen.“
    Super! Jetzt fing er damit wieder an. Immer wenn sie anderer Meinung war als er, tat er so, als würde sie nur seine und ihre kostbare Zeit verschwenden, dabei war er oft genauso hilflos wie sie und wusste nicht weiter. Dennoch waren seine schnell gemachten Pläne immer die besseren und ihre Ideen immer naiv oder unnötig. Sie hasste das, hatte doch genau dieses Verhalten auch in der letzten Woche immer wieder Anlass zu (ab und an auch lauten) Auseinandersetzungen gegeben. Sie hatte keine Lust mehr darauf. Nicht heute. Nicht jetzt.
    „Gut –

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