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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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momentan ein paar merkwürdige Dinge vor sich.“
    Sie runzelte besorgt die Stirn. „Wie meinst du das?“
    „Diese Überfälle auf die Dörfer …“ Er sah sich kurz um, musste wohl erst sicherstellen, dass die anderen Männer noch schliefen und nicht hören konnten, was er sagte. „Einige Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, hatten dasselbe Gefühl wie ich“, raunte er ihr zu.
    „Was für ein Gefühl?“
    „Das etwas faul daran war … Nicht typisch für die Bakitarer …“ Er seufzte, schloss erschöpft die Augen, öffnete sie aber gleich wieder. „Ich will nur, dass du wachen Blickes weiterreist. Vertraue niemandem, den du nicht gut kennst. Versprichst du mir das?“
    Jenna schluckte schwer, versuchte das flaue Gefühl in ihrem Bauch zu bekämpfen. „Ich verspreche es.“
    Gideon bedachte sie mit einem Mut machenden Lächeln und ließ sie schließlich los. Viel Kraft war ihm nicht mehr geblieben. Als Jenna ihre Decken zusammengerollt hatte und aufgestanden war, hatte er seine Augen bereits wieder geschlossen und war ein weiteres Mal ins Reich der Träume abgetaucht.
    Cevon, der anscheinend bemerkt hatte, was sie da tat, kam ihr entgegen, als sie in die Mitte des Lagers lief, um ein paar Lebensmittel einzupacken, die Stirn in tiefe Falten gelegt, die Augen voller Sorge. „Du willst uns verlassen?“ erkundigte er sich leise.
    „ Wollen ist nicht ganz das richtige Wort“, gab sie schweren Herzens zu. „Ich muss . Gideon wird sich für eine Weile noch ausruhen müssen und ihr anderen solltet das auch tun und ich … ich muss unbedingt Leon finden und mit ihm unser weiteres Vorgehen besprechen. Es fühlt sich nicht unbedingt gut für mich an, aber ich glaube, dass ich dazu fähig bin, etwas an der politischen Lage zu ändern – und zwar in einer solchen Weise, dass sich der Schaden, der anderen zugefügt werden wird, in Grenzen halten wird.“
    Cevon sah sie lange und sehr nachdenklich an, dann nickte er. „Das Gefühl habe ich auch.“
    „Dann wirst du verstehen, dass ich keine Zeit zu verlieren habe.“
    Wieder folgte ihren Worten ein Nicken. „Warte, ich helfe dir“, sagte Leons alter Freund sanft, hob eine der Satteltaschen vom Boden auf und begann Brot und Trockenfleisch für sie einzupacken, während sie sich selbst Wasser in einen der Schläuche füllte. Sie sprachen nicht mehr viel miteinander, als sie gemeinsam eines der Pferde sattelten und ihre Sachen an dem Sattelzeug befestigten. Nur ab und zu sah Cevon sie an, mit einer Mischung aus Besorgnis und Bewunderung in den Augen. Erst als sie mit allem fertig waren und Jenna nur noch aufsteigen musste, räusperte sich der kräftige, bärtige Mann noch einmal.
    „Wirst du dich von den anderen verabschieden?“
    Sie sah hinüber zu dem Lager, ließ ihren Blick über die in Decken gewickelten, entspannten Leiber ihrer Freunde gleiten und lächelte traurig. „Nein“, erwiderte sie leise. „Das würde sie nur aufwühlen und des Schlafs berauben, den sie so dringend brauchen. Und nachher macht Rian doch noch Theater. Es ist besser, ohne große Verabschiedung zu gehen.“
    „Da magst du Recht haben“, gab Cevon zu und machte dennoch einen solch niedergeschlagenen Eindruck, dass Jenna ihn einfach in die Arme nahm und kurz an sich drückte.
    „Ist ja nicht für immer“, sagte sie und wischte sich mit dem Handrücken über die prickelnde Nase. „Wir sehen uns sehr bald wieder.“
    Dieses Mal lächelte sie schon weitaus optimistischer und Cevon tat sein Bestes, um dies auch zu tun.
    „Pass auf dich auf!“ sagte er noch, als sie bereits auf dem Pferd saß. „Und grüß mir Leon schön!“ Er grinste breit. „Kannst ihm auch einen Kuss von mir geben – dann macht er dieses so schön entsetze Gesicht.“
    Sie lachte leise und warf dem verblüfften Cevon eine Kusshand zu, bevor sie ihr Pferd herumlenkte und los ritt. Es war kein gutes Gefühl, ihre Freunde hinter sich zu lassen, wieder allein auf sich gestellt zu sein. Doch sie würde es ja nicht für lange Zeit sein. Sie hatte ein genaues Ziel vor Auge, kannte dank Cevon und ihrer Landkarte den Weg dorthin und würde gewiss von niemandem mehr aufgehalten werden.

    ≈

     
     „Was soll das heißen, du kannst uns nicht durchlassen?!“ Leon starrte den Mann vor sich empört an. Er hatte nicht diesen elendig langen Ritt mit diesen Nervensägen an seiner Seite hinter sich gebracht, um jetzt, so kurz vor dem Ziel, von einem weiteren Schwachkopf abgeschmettert zu werden. „Wir

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