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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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in derselben Truppe gedient.
    „Miko?!“ rief er ungläubig, als die beiden ihre Pferde dicht vor den anderen Soldaten durchparierten, die Fremden skeptisch betrachtend. Leon schob sich rasch an dem verdutzten Uryo vorbei.
    Sein alter Freund runzelte die Stirn und lenkte dann sein Pferd dichter an ihn heran, ihn von oben bis unten musternd. Sein Gesicht nahm einen beinahe fassungslosen Ausdruck an, der sich nur Sekunden danach in überwältigende Freude wandelte und den Mann dazu brachte, von seinem Ross zu springen und Leon lachend in seine Arme zu ziehen und fest zu drücken.
    „Das gibt’s doch nicht!“ stieß er bewegt aus, schob ihn auf Armlänge von sich weg und musterte ihn noch einmal. „Willst du nun doch wieder zu uns stoßen?“
    „Nein, ich … ich komme mit wichtigen Nachrichten für Lord Hinras und den König“, erklärte Leon rasch und warf dann einen finsteren Blick auf die Soldaten, die ganz schnell ihre Waffen weggesteckt hatten und nun so taten, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. „Man wollte mich bloß nicht zu euch lassen.“
    „Das tut mir leid“, entschuldigte sich Miko sofort. „Wenn wir ein Lager verlegen, haben die Männer immer strenge Order, niemanden zu uns durchzulassen, weil wir dann am verletzlichsten sind. Ich wollte gerade nachprüfen, ob hier alles in Ordnung ist.“
    „Ist der Lord denn überhaupt noch da?“ fragte Leon beunruhigt.
    „Du hast Glück – auch Lelan kam vor einer Stunde mit neuen Nachrichten zu uns“, erklärte Miko mit einem Lächeln. „Sonst wäre Hinras bestimmt schon weg.“
    „Lelan?“ wiederholte Leon erfreut. Auch dieser Mann war ein guter Freund aus der Zeit im Dienste König Renons.
    Miko nickte schmunzelnd. „Unser ‚Kleiner‘ ist zwar jetzt ebenfalls Kommandant und richtig streng geworden, aber er kann uns alle noch unter den Tisch saufen.“
    Leon lachte und schenkte Miko nun ebenfalls ein warmes Lächeln. „Dich schickt der Himmel, weißt du das?“ sagte er und nun lachte auch Miko.
    „Der Himmel hat damit wenig zu tun, aber ich sehe es mal als Ausdruck deiner Freude an“, grinste er und gab den anderen Soldaten einen Wink, dass sie wieder Position beziehen konnten. „Kommt, ich nehme euch mit ins Lager.“
    Leon wollte es nicht laut sagen, doch in seinen Ohren klang auch das einfach nur himmlisch.
     
     
     
     
     
     

S orgen

    E s tat so gut, wieder in diese Gesichter zu sehen – diese vertrauten, ernsten Gesichter. Und ihre Stimmen zu hören war noch viel besser; Stimmen, die längst vergessene, doch nun umso intensivere Erinnerungen in ihm wachriefen. Als Leon in der Morgendämmerung zusammen mit Uryo und Wesla aufgebrochen war, hatte er sich zwar darauf eingestellt, Lord Hinras wiederzusehen, aber hier auch noch Miko und Lelan zu treffen, seine alten Mitstreiter im Kampf gegen das Böse, das hatte ihn fast umgehauen. So viele Erinnerungen …
    Die Zeit im Dienst von König Renon hatte neben den seelischen und physischen Belastungen auch einiges Positives mit sich gebracht, das fühlte Leon jetzt, als er mit seinen alten Freunden zusammen in einem der letzten noch stehenden Zelte des ursprünglich ziemlich großen Lagers saß und wichtige Dinge besprach – Dinge, die eventuell die Geschichte Falaysias maßgeblich ändern würden.
    Damals hatte er sich nie einsam gefühlt. Sie waren wie eine große Familie gewesen. Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit – das waren ihre Prinzipien gewesen; Prinzipien, denen sie treu geblieben waren, bis heute. Erst jetzt wurde Leon bewusst, wie sehr er das vermisst hatte. Ihm war jedoch auch klar, dass es niemals wieder so sein würde wie damals. Er hatte sich von ihnen getrennt, war seiner eigenen Wege gegangen und das machte ihn nun zu einem Fremden, ganz gleich wie sehr sie sich alle bemühten, es nicht so erscheinen zu lassen. Seine Freunde waren längst keine gewöhnlichen Krieger mehr. Jeder von ihnen hatte etwas im königlichen Heer zu sagen und sie waren sich ihrer Verantwortung vollkommen bewusst, waren zu erwachsenen, ernsten Männern gereift, die seine Neuigkeiten aufmerksam aufnahmen und sich sofort ihre eigenen Gedanken dazu machten.
    „Wenn wahr ist, was du sagst“, überlegte Lord Hinras laut, „dann sollten wir so schnell wie möglich den König davon unterrichten.“
    Leon nickte nachdrücklich. „Ich sage die Wahrheit – das schwöre ich euch!“
    „Und du sagst, diese junge Frau hält sich bereits hier in Piladoma auf?“ erkundigte sich

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