Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Miko.
„Ja. Sie wird früher oder später in einem der Dörfer nahe dem Gebirge auftauchen. Sie sucht nach mir. Ganz bestimmt. Alles, was wir tun müssen, ist, jeweils einen Abgesandten in die Dörfer und Städte zu schicken, die sie zu Fuß erreichen könnte.“
„Machbar wäre das“, meinte Lelan und die anderen stimmten ihm mit einem Nicken zu, dennoch fehlte ihnen die Entschlossenheit, die Leon erwartet hatte.
„Aber?“ half er ihnen ungeduldig.
„Das Problem ist, dass es derzeit für jeden Soldaten von Renon gefährlich ist, in einem der Dörfer aufzutauchen“, gestand Miko.
Leon runzelte die Stirn. „Inwiefern? Die Bevölkerung verehrt euch doch wegen eurer letzten Taten.“
„Es ist ja auch nicht die Bevölkerung, die wir fürchten, sondern es sind die Bakitarer“, erklärte Lord Hinras.
„Die sind noch hier?“
„Eher wieder.“
„Ich dachte, sie waren von den überraschenden Angriffen so verwirrt, dass sie sich zurückgezogen haben.“
„Das dachten wir auch, aber in den letzten Tagen haben sich einige unserer Annahmen als falsch erwiesen.“
Lelan stieß ein leises Seufzen aus. „Warum sagt ihr es ihm denn nicht direkt? So verlieren wir nur unnütz Zeit!“
Das klang gar nicht gut, eher so, als würden ein paar ungeahnte Schwierigkeiten auftreten.
„Die Bakitarer selbst haben das Gerücht gestreut, dass sie völlig konfus geflohen sind“, erklärte der Lord rasch. „In Wirklichkeit haben sie sich recht schnell wieder gesammelt und neu formiert und zwar unter Mareks Führung.“
Leon erstarrte. „Marek ist nicht tot?“ stieß er aus. Er hatte es nie so ganz geglaubt, doch dies nun ungeschönt aus den Mündern seiner Freunde zu hören, kam einem Schock gleich.
„Nein – auch dieses Gerücht wurde von den Bakitarern selbst verbreitet, um uns in falscher Sicherheit zu wiegen. Was hervorragend funktioniert hat. Zwei unserer kleineren Lager sind bereits aufgestöbert und ausgelöscht worden. Dieses hier räumen wir zur Sicherheit, weil es heißt, dass Marek zurzeit mit einer Truppe von Elitekämpfern durch Piladoma zieht und nach weiteren Lagern und unseren Verbündeten in den Städten sucht.“
„Er ist hier in Piladoma?“ Leon sah entsetzt von einem zum anderen, doch niemand wollte seine Frage verneinen. Er fuhr sich nervös mit einer Hand über Mund und Kinn und stand auf.
„Dann … dann muss ich weg. Ich muss Jenna finden, bevor Marek das tut!“
„Nein, Leon, du musst mit uns kommen und mit Renon sprechen“, widersprach Hinras ihm. „Du musst ihm von all dem erzählen, damit er die weiteren geplanten Aktionen abbricht und alles neu organisiert.“
„Sagt mal habt ihr mir nicht zugehört?!“ platzte es aus Leon heraus. „Die ganze Aktion macht keinen Sinn mehr, wenn Jenna Marek in die Finger fällt, denn dann … dann ist alles vorbei! Sie könnte die Lösung für unsere Probleme sein – denn sie könnte die Machtverhältnisse hier in Falaysia grundlegend ändern!“
Lord Hinras hob skeptisch die Brauen. „Das wissen wir noch nicht mit Sicherheit, Leon“, mahnte er ihn.
„Doch!“ widersprach dieser ihm aufgebracht. „ Ich weiß es!“
„Das reicht nicht aus.“
Leon starrte den Lord fassungslos an. Warum wollte der sture Kerl nicht begreifen, dass Jenna zu finden absolute Priorität hatte? Hatte er so wenig von dem, was Leon berichtet hatte, verstanden?
„Sagtest du nicht, sie hat immer noch Alentaras Amulett?“ hakte Miko nach. „Dann ist sie doch vor Marek geschützt.“
„Ja, aber …“ Er brach ab. Er konnte seine Befürchtungen nicht vor seinen Freunden äußern. Sie würden Jenna sofort für eine Verräterin halten. Wer von ihnen hatte schon eine Schwäche für seinen Feind?
„Sie irrt da draußen allein herum und das Amulett ist keine Garantie dafür, dass ihr nichts passiert“, sagte er schnell, um die anderen sein Zögern nicht spüren zu lassen. „Sie ist immer noch angreifbar – zumindest wenn sie nicht damit rechnet und der Angriff aus der Ferne kommt.“
Die anderen tauschten ein paar nachdenkliche Blicke miteinander aus.
„Dann sollten wir vielleicht doch jemanden losschicken, um sie zu suchen“, schlug Miko vor.
Lelan nickte, nur Lord Hinras zeigte keine Reaktion, schien stattdessen in tiefes Grübeln versunken zu sein.
„Was ist denn mit den beiden Männern, mit denen du hierhergekommen bist?“ erkundigte sich Lelan.
Leon stieß ein ungläubiges Lachen aus. „Wesla und Uryo? Das ist doch nicht dein
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