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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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genierte sich so schrecklich, dass nicht nur ihre Wangen, sondern auch ihre Ohren zu glühen schienen.
    „Es war nicht allein ihre Schuld“, kam sie Cilai rasch zur Hilfe, bevor der Mann dem Entsetzen, das in seinen braunen Augen aufblitzte, Luft machen konnte. „Ich bin mehr oder minder in sie hineingelaufen. Außerdem habe ich nicht so viel abbekommen, wie es scheint.“
    Die dunklen, buschigen Brauen des Mannes bewegten sich aufeinander zu und er musterte sie ein weiteres Mal. Seltsamerweise erhellte sich sein Gesicht sichtbar, so als wäre ihm gerade ein Geistesblitz gekommen.
    „Ganz gleich, was genau passiert ist“, sagte er schließlich. „Meine Tochter hat Recht: Du brauchst neue Kleider. Sie wird sie dir gleich bringen und zwar auf dein Zimmer … Jenna.“
    Jenna öffnete ihren Mund und schloss ihn wieder. Sie blinzelte ein paar Mal und das Lächeln des Mannes wurde noch wärmer.
    „Ihr … ihr seid Foralt“, stellte sie nunmehr erfreut fest.
    Er nickte, immer noch lächelnd. „Willkommen in Ritvak!“ sagte er und schloss sie in die Arme. „Leons Freunde sind auch die unseren.“
    „Himmel!“ hörte sie Cilai hinter sich stöhnen. „Das kann auch nur mir passieren!“
    Jenna lachte, wurde jedoch schnell wieder ernst, denn eine Sache brannte ihr auf der Zunge wie kaum etwas anderes. „Wo ist Leon?“
    Foralts Lächeln wurde verhaltener. „Komm. Setz dich mit uns an einen Tisch. Das wird eine etwas längere Geschichte.“
    Er war nicht da. Er brauchte ihr das nicht zu sagen – um dies zu wissen, musste sie nur in sein Gesicht sehen. Dennoch folgte sie dem Mann willig, hatte sie doch das Gefühl, dass sie zumindest keine Horrornachrichten bezüglich Leons Verbleiben von ihm hören würde.
     
     
    Cilai war eine der nettesten Personen, denen Jenna bisher in Falaysia begegnet war. Sie hatten ungefähr dasselbe Alter und fühlten sich, nachdem sie ihre so ungünstig verlaufende Erstbegegnung hinter sich gelassen und so gut wie vergessen hatten, ziemlich wohl im Umgang miteinander.
    Nachdem Foralt Jenna darüber aufgeklärt hatte, wie Leon in Ritvak aufgetaucht war (der arme Kerl hatte aber auch immer ein Pech, wenn sie nicht bei ihm war) und welche Pläne sie gemeinsam gemacht hatten, hatte Cilai ihr erst einmal dabei geholfen, ihr Zimmer zu beziehen und ihr das versprochene trockene Kleid besorgt. Darauf hatte die junge Frau ihr das Gasthaus im Detail gezeigt, ihr ihre Mutter und die drei Brüder vorgestellt und sie anschließend durch die Stadt geführt – zumindest durch einen Teil davon, denn Ritvak war ungleich größer als die meisten Dörfer und Städte in dieser Gegend.
    Nun saßen sie zusammen auf einer Bank im Hinterhof, aßen frisch gebackenes Brot mit Käse und Wurst und unterhielten sich beinahe wie alte Freunde. Jenna wusste nun eine ganze Menge über die Stadt und ihre Bewohner und sogar ein wenig mehr über Nadir und die übrigen Herrscher in Falaysia – was für sie ganz besonders wichtig war. Einige der Dinge, die Cilai ihr erzählte, deckten sich mit dem, was sie von Leon, Marek und Kaamo, jedoch größtenteils aus den Büchern in Alentaras Bibliothek erfahren hatte, anderes war ihr wiederum völlig neu.
    Zum Beispiel hatte sie noch nicht gewusst, dass König Renon, für den auch Foralt und seine Familie nunmehr eher inoffiziell kämpften, der letzte Erbe des Königshauses war, das einst über Palundien und das angrenzende Xobien geherrscht und diese Länder zu dem großen Reich Piladoma vereint hatte – gegen den Willen der damaligen Bevölkerung, wohlgemerkt. Es gab das Gerücht, dass Renons Urgroßvater, König Abarx, einst mit dem trachischen Königshaus und dem Zirkel der Magier gemeinsame Sache gemacht und die rechtmäßigen Herrscher der anderen Länder – damals hatte es eher viele kleine Reiche gegeben – hintergangen und mitgeholfen hatte sie zu stürzen, um seinen Teil an Land zu bekommen. Nach dem Siegeszug dieser Verschwörung wurden die Länder Falaysias unter den noch übrig gebliebenen Königen aufgeteilt und zu größeren Reichen zusammengefasst. Zu diesem Zeitpunkt entstanden die heute noch existenten Länder Allgrizia, Piladoma, Otbaka und Trachonien.
    Abarx war kein guter König gewesen und hatte dieses Erbe leider an seine Sohn Arlef weitergegeben. Dieser hatte sich noch mehr gehen lassen als sein Vater und neben den Kindern, die er mit seiner Frau gezeugt hatte, drei an der Zahl, auch einigen ‚Bastarden‘ sein königliches Blut geschenkt. Kychona,

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