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Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 6 Tod in Kupfer

Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 6 Tod in Kupfer

Titel: Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 6 Tod in Kupfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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hierher zu bringen. Sie trug mehr Schuld an allem als jeder andere. Der Mörder, falls es einen gab, war von seinem anderen Ich übermannt worden, war zum Tier geworden. Aber sie, Melanie, sie hätte dafür sorgen können, dass es nie geschah ...
    Ihre Welt zerbröckelte um sie herum.
    Wurde zu Schutt und Asche. Zu nichts.
    „Gehen Sie nicht hinein“, hörte sie sich murmeln. „Gehen Sie nicht hinein. Nicht Sie auch noch. Es ist gefährlich.“
    „Mel, was ist mit dir?“ Jetzt löste sich Natalie aus ihrer Starre, rannte auf ihre Schwester zu und klammerte sich an sie.
    Natürlich ließen die beiden Beamten sich von Melanies Warnung nicht davon abhalten, die Hütte zu betreten. Ganz im Gegenteil, die Worte weckten erst ihre Neugier.
    Der jüngere Mann ließ Melanie und Natalie alleine und ging ins Innere der alten Hütte.
    „Mein lieber Schwan“, sagte er. „Fred, das musst du dir ansehen.“
    „Nein“, wimmerte Melanie. „Nein ...“

8
    Nachdem die Polizisten über Funk Verstärkung angefordert hatten und diese eingetroffen war, betraten sie die Hütte. Der Beamte namens Fred hatte auch darum gebeten, dass Werkzeug gebracht wurde, und nun legte er den Schraubenschlüssel an und versuchte, den Deckel des Kessels zu öffnen.
    Er hatte wenig auf die Reflektionen geachtet, die über die glänzende Oberfläche glitten wie Schlieren in einer Öllache. Ihn interessierte, ob sich etwas in seinem Inneren befand. Ein grimmiger Gedanke stolperte durch seinen Kopf, und der besagte, dass er in dem Tank die Leiche von Anna finden würde. Bei jeder Schraube, die er löste, betete er, dass er sich täuschte.
    Mit einem Ächzen löste er den Deckel, zog seine Taschenlampe und leuchtete in das Innere des Kessels.
    „Nein“, flüsterte er im Selbstgespräch. Von dem Mädchen gab es keine Spur. Aber tief im Inneren der Kupferröhre lag ein zusammengekauertes Skelett, das noch Kleidung trug. Der nach oben gedrehte Totenschädel grinste den Beamten an.
    Und noch etwas war eigenartig.
    Während die Außenseite des Kupfertanks von einem unglaublichen, nie gesehenen Glanz war und strahlte, wie poliertes Kupfer es kaum vermochte, waren die Innenseiten schwarz und uneben. Als Fred das Innere des Tanks berührte, bröckelte eine Substanz ab, die sich wie getrocknetes Blut anfühlte.

9
    Noch am Abend des Tages fand man die Leiche der kleinen Anna, etwa einen Kilometer von der Hütte entfernt. Jemand hatte sie mit einem Stein erschlagen, aber nicht dort. Die Blutspur führte zur Hütte.
    Von dem Täter fehlte vorerst jede Spur. Man würde prüfen, ob Artur Leik, der Melanie angegriffen hatte, ein Alibi für die Tatzeit aufweisen konnte. Im Augenblick war er der Hauptverdächtige, auch wenn man auf die Schnelle noch keinen Anhaltspunkt dafür hatte, ob er Anna überhaupt kannte.
    Man würde sehen. Der Ermittlungsapparat lief an. Er hatte Artur in den Klauen und streckte seine Fühler auch nach Falkengrund aus ...

    ENDE DER EPISODE
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Falkengrund Nr. 7 trägt den Titel „Das Schloss und seine Geister“.
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    Übrigens:
    Martin Clauß‘ Kurzgeschichten sind immer etwas Besonderes. Zum Beispiel seine Storys „Luzifers Schöpfung“ in der Anthologie „Dark Ladies 1“ (Fabylon Verlag), „Warpaint“ in „Casus Belli“ (Eloy Edictions) oder „Das Idyll“ in „Zwielicht 2“ (Eloy Edictions).

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