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Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken

Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken

Titel: Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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klang weder nach einem Hund noch nach einer Katze, dessen war er sicher. Aber welches Tier hier auch immer unter den durcheinander geworfenen Sachen liegen mochte, das Mädchen im Schnee war im Augenblick wichtiger. Sadik und sein Onkel brauchten das Brett zum Schienen.
    Schnell brachte er es ihnen. Das Bein lag jetzt gerade im schmutzig braunen Schnee und die Wunde war notdürftig mit dem Rest von Sadiks großem Tuch verbunden.
    »Im Wagen ist noch ein Tier eingeschlossen!«, rief er ihnen zu und erntete kaum mehr als ein Nicken, denn sie gingen sofort daran, dem gebrochenen Bein mit dem untergeschobenen Brett Halt zu geben. Stock und Peitschenstiel pressten sie an die Seiten und schnürten das Ganze mit den vier langen Stoffstreifen fest.
    Er sah, dass er hier nicht gebraucht wurde. »Ich seh nach dem Tier und bin gleich wieder zurück«, sagte er und lief wieder zum Wagen hoch. Jakob war inzwischen dabei, den Braunen auszuspannen. Das Kreischen aus dem Innern machte ihn sichtlich nervös. Tobias hatte den Eindruck, als ginge es ihm nicht allein darum, das Pferd den Hang hochzuführen. Er wollte wohl auch so schnell wie möglich vom Wagen weg. Und er erhielt auch gleich die Bestätigung seiner Vermutung, als er auf den Kutschbock stieg.
    »Geben Sie bloß Acht, junger Herr!«, warnte ihn der Stallknecht und warf einen bedeutungsvollen Blick auf den teppichverhängten Eingang. Argwohn, Aberglaube und die seltsamen Geschichten, die bei der Landbevölkerung erzählt wurden, fanden ihren Ausdruck auf seinem Gesicht. »Wer weiß, was das ist! Das ist ein Zigeunerwagen! Vielleicht sollten Sie auf Sadik warten. Der wird sich damit besser auskennen.« Er sagte es in einem Tonfall, als wollte er das Mädchen der schwarzen Magie und der Hexerei verdächtigen – und andeuten, dass auch ein Araber diesen Teufelskünsten bestimmt nicht fern stand. Gleichzeitig führte er den Braunen vom Wagen fort, denn der letzte Gurt war geöffnet.
    Tobias war nicht gerade die Gleichgültigkeit in Person. Das Kreischen, das er keinem ihm bekannten Tier zuordnen konnte, ließ auch ihn ein wenig nervös werden. Doch er dachte nicht daran, das vor dem Stallknecht zu zeigen. Das verbot ihm sein Stolz. Und so sagte er mit einer Mischung aus Spott und betonter Gleichmütigkeit: »Einer muss sich in die Hexenstube wagen, Jakob. Aber versprich mir, zu meiner Rettung zu kommen, wenn du mich schreien hörst und es gleich raucht, zischt und nach Schwefel stinkt!«
    Jakob furchte die Stirn, nicht sicher, ob der junge Herr es ernst meinte oder ihn verspottete. Deshalb hüllte er sich lieber wieder in Schweigen und blieb, den Braunen am Zügel, abwartend stehen.
    Tobias verschwand hinter den Teppichen. Durch das Loch im Dach fiel ausreichend Licht ins Innere. Einen Augenblick blieb er ganz vorn im Gang stehen und lauschte. Das Kreischen erklang vom anderen Ende des Wagens. Das Tier lag offenbar unter all dem Kram begraben, der von Sitzbank und Schlafkoje in den schmalen Durchgang gefallen war.
    »Na dann: nur Mut!«, sagte er sich, biss sich auf die Lippen und begann vorsichtig in dem wüsten Durcheinander zu suchen. Er stellte zwei verbeulte Töpfe, einen bauchigen Kessel und eine schwere Pfanne auf die Sitzbank und warf zwei Fransenkissen auf den platt gelegenen Strohsack, der unten in der Schlafkoje lag. Er räumte ein langes Bündel Holzstangen sowie ein dickes Paket fest verschnürter Leinwand aus dem Weg.
    Nun war das Kreischen nicht nur viel lauter, sondern er sah unter der Decke, die auf dem Boden lag, auch etwas zappeln. Ein Tier, das recht klein sein musste und von unten immer gegen die Decke sprang, von der es sich nicht befreien konnte.
    Vielleicht doch eine Katze?
    »Ist ja schon gut. Ich befreie dich ja auch vorn der Decke. Nur ruhig! … Ich bin auch ganz ruhig! … Heilige Mutter Gottes, und wie ruhig ich bin!«, murmelte er und hatte einen ganz trockenen Mund.
    Er suchte das Ende der Decke, um sie ganz langsam anzuheben. So viel Licht drang hier nun doch nicht herunter, als dass er auch im Knien alles hätte erkennen können.
    Das Zappeln und Kreischen nahm noch zu, als das Tier die suchende Hand spürte. Dann spürte Tobias auf einmal die harten Bretter des Bodens unter seinen Fingern – und im nächsten Moment schrie er gellend auf, vor Schreck und Schmerz, als ihn das Tier in den Daumen biss. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand mit einem halben Dutzend Nähnadeln in den Finger gestochen.
    Er zuckte zurück. »Verdammtes

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