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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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im Wasser schließen. Hämatome an linker Stirnseite, an Schultern, Oberarmen, Rücken, Gesäß, Oberschenkeln. Ausgeprägte Würgemale im Halsbereich. Bisswunde an linker Brustwarze.« Dr. Helmbroich schüttelte mehrmals den Kopf, sein Mundschutz blähte sich heftig. »Unverheilte Brandnarbe«, diktierte er weiter, »an der Innenseite des linken Oberschenkels, etwa einen halben Zentimeter im Durchmesser. Schnittverletzung an Fingerkuppe des Zeigefingers der linken Hand, diverse Schnitte längs und quer an beiden Innenseiten der Unterarme. Die grobe Beschädigung des Hautgewebes und die Tiefe der Schnitte lassen ein stumpfes Messer mit Wellenschliff als Werkzeug vermuten. Haut und Muskelgewebe weisen in diesen Bereichen für Fische und Krebse typische Fraßspuren auf. Die Verletzungen werden sämtlich durch Fotos dokumentiert.«
    Nach der optischen Untersuchung und dem Fotografieren der äußeren Verletzungen folgte nach dem gerichtlich vorgeschriebenen Ablauf die eigentliche Obduktion, angefangen beim Kopf, über Brust und Bauch zum unteren Bauchraum.
    »Kopfbereich: keine Verletzungen feststellbar, von einer Autopsie des Gehirns wird abgesehen. Brustbereich: keine organischen Schäden feststellbar, kein Wassereintritt in die Lunge. Bauch-, Magenbereich: keine organischen Schäden feststellbar. Letzte Nahrungsaufnahme ca. 15 Minuten vor Eintritt des Todes. Der Mageninhalt wird analysiert und dem Sektionsbericht angehängt.
    Unterer Bauchbereich: extreme Reizung mit Dehnungsrissen im Bereich der Scheide sowie des Anus/Rektum. Folgerung: Das ca. 12 Jahre alte Mädchen wurde unter extremen Schmerzen fortgesetzt mit vaginalem/analem Verkehr traktiert, wobei die festgestellten Drogen die Schmerzen nur teilweise unterdrückt haben dürften. Bei der entnommenen Münze handelt es sich um eine in Spanien geprägte 50-Cent-Münze.
    Todesursache: Blutverlust. Tod nicht durch Ersticken, da keine Wassereinlagerung in der Lunge. Die Schnittverletzung an der Fingerkuppe des linken Zeigefingers dürfte im Zusammenhang stehen mit dem gescheiterten Versuch, die Pulsader am rechten Handgelenk aufzuschneiden. Das Mädchen war Rechtshänderin, darauf deuten die Schnitte am linken Handgelenk hin, die viel präziser geführt sind. Eintritt des Todes: vor 10 Tagen, der Wasserlagerung wegen eventuell 12 Tagen. Präzisierung erfolgt nach den üblichen Testverfahren.
    Die DNA -Analyse der Spermien, entnommen aus Scheide und Rektum, ist veranlasst.
    Gezeichnet: Gutachter Dr. Helmbroich, Assistenzarzt Hermann Köhler.
    Köhler, haben wir hier irgendwo einen Cognac? Das schreiben Sie bitte nicht ins Protokoll, danke.«
    Anhang, Sektion-Nr.: CH /6029/04,
    Analyse Mageninhalt. Grundsätzlich deutet der Mageninhalt auf katastrophal ungesunde Ernährung hin. Extrem hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren wie Stearin und Palmitinsäure, eine hohe Zuckerkonzentration, Alkohol sowie die auffallend hohe Konzentration an Alkaloiden lassen auf eine Kost mit viel Frittierfetten und Kartoffelstärke, Zucker und Alkohol bzw. Drogen schließen. Die Blutanalyse ergab die Blutgruppe A und weist übliche Durchschnittswerte auf. Auffällig ist, wie auch in den Nahrungsresten des Mageninhalts festgestellt, der hohe Anteil an Alkaloiden. Morphin, Terpenen, Codein, Narkotin, Papaverin, Thebain, Halazuchrome, Acetate, Alkohol (0,8 % Blutalkoholkonzentration zum Zeitpunkt des Todeseintritts) – das aus mehreren Stoffen zusammengesetzte opiatähnlich wirkende Mittel lässt eine Einnahme in flüssiger Form vermuten.
    Es handelt sich offenbar um eine Mischung Marke Eigenbau aus Cannabis, Kentranthus, Papaver somniferum Linnaeus (Schlafmohn) und vermutlich Valeriana-Arten (Baldrianfamilie), die in Alkohol aufgelöst wurden. Diese Mischung erzeugt psychisch wie physisch eine lediglich sedierende Wirkung, keine echte Betäubung.
    Gezeichnet: Assistenzarzt Hermann Köhler

Störung
    Sehr geehrter Herr Walcher, kommenden Donnerstag habe ich ganz in Ihrer Nähe zu tun. Ich würde mich freuen, wenn wir die Gelegenheit nutzen und uns zu einem Austausch über den Stand der Dinge treffen könnten. Wäre Ihnen 15 Uhr recht? Ich komme gerne zu Ihnen.
    Mit freundlichen Grüßen Günther Auenheim.
    »Aufdringlicher Auftraggeber«, murmelte Walcher halblaut vor sich hin und beantwortete die Mail.
    Sehr geehrter Herr Auenheim, Donnerstag und Freitag, 16. und 17., bin ich bereits verplant. Sorry, vielleicht klappt es ja ein andermal. Wünsche Ihnen einen erfolgreichen und angenehmen

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