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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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Informationskanäle so manchen Umweg benötigen«, bat er lächelnd um Verständnis.
    Als Irmi und Walcher braungebrannt, erholt und etwas wehmütig die Heimreise antraten, war vermutlich nur einer froh darüber: Martin.
    Eine Klette mit Irmi zu vergleichen, die unentwegt an Martin hing, wäre sicher nicht übertrieben gewesen. Zum Abschied hatte sie dem überraschten Martin einen hektischen Kuss auf die Lippen gedrückt, und auf der Rückfahrt seufzte sie in regelmäßigen Abständen: »Sag, ist er nicht total süß?«

Allgäu
    Ein gutes Gefühl, heimzukommen, dachte Walcher, als er gegen 15 Uhr auf dem ausgebesserten Feldweg hinauf zum Hof fuhr. Tatsächlich hatte der alte Armbruster seine Ankündigung wahr gemacht und die Schlaglöcher aufgeschüttet, das war sicher eine Knochenarbeit gewesen. Und da saßen die beiden Omas und Opas Brettschneider und Armbruster auf der Bank neben der Haustür und erwarteten sie. Rolli hetzte dem Wagen entgegen und sprang mit einem Satz durchs offene Fenster, um Walcher und Irmi stürmisch zu begrüßen, während Bärendreck die Ankömmlinge mit Missachtung strafte und erhobenen Hauptes davonstolzierte. Es würde ein paar Tage dauern, bis er ihnen ihre Abwesenheit verziehen hatte.
    Walcher wusste, was von ihm erwartet wurde, und brüllte schon beim Aussteigen: »Kompliment, Herr Oberstraßenbaumeister, so einen Weg hat’s hier rauf noch nie gegeben. Aber sag, hast du dir da nicht zu viel zugemutet?«
    Armbruster nickte nur und polterte in breitem Dialekt: »Ja moinsch, i g’her scho zum alta Eisa?«
    »Gib it so a«, mischte sich da seine Frau ein, »rumkommandiert hot er, dass ma’s bis do rauf g’hert hot. Koin Finger hot er krumm g’macht.«
    »Wen rumkommandiert?«, hakte Walcher nach.
    »Was mischst du dich do ei«, raunzte Armbruster erst seine Frau an, grinste dann zu Walcher und erklärte, wieder in dem Allgäuer Hochdeutsch, in dem die Großeltern mit ihm sprachen: »Weißt’, der Andi, unser Nachbar, war mir noch einen Gefallen schuldig, und es hat ihm eine riesige Freud g’macht, mit seinem neuen Frontlader …«
    »Schlitzohr«, lachte Walcher, »und ich hätte um ein Haar für den Rest meines Lebens ein schlechtes Gewissen gehabt.«
    »Da siehst, jetzt hast mir den ganzen Spaß verdorben«, stupste Armbruster seine Frau an, »hätt’ ihn ein Jahr lang zu einigen Partien Schach erpressen können.«
    Dankbar grinste Walcher Oma Armbruster zu: »Dafür seid ihr jetzt gleich zu einer echt italienischen Brotzeit eingeladen, wir haben alles mitgebracht, frischer geht’s nicht.«
    »Oje«, meldete sich da Oma Brettschneider, »ich hab’ extra einen Gugelhupf gebacken.«
    »Und ich hab’ ein Blech Pizza im Rohr«, kam es von Oma Armbruster.
    Irmi stieß Walcher in die Seite: »Wir sind wieder daheim.«
    Der erste Abend zu Hause gehörte bereits wieder dem realen Leben. Bis zum Anschlag war der Mailordner zugemüllt, hauptsächlich mit Werbeschrott. Walcher löschte missmutig die unerwünschten Mails. Übrig blieben Nachrichten von Verlagen, von Günther Auenheim, Johannes, dem italienischen Händler, Brunner und von Hinteregger. Die letzte interessierte ihn erst mal am meisten.
    Lieber Freund, kaum bist du weg, kommt herein, was meine Mitarbeiter zusammengetragen haben. Denke, da sind einige Ansätze dabei, die du auch deinem Kommissar weitergeben kannst. Herzlichen Dank nochmals für euren Besuch. Habt Dank für eure Begeisterung und euren Humor – ich habe viel lachen dürfen und festgestellt, wie sehr ich es vermisst habe. Die Tage mit euch habe ich sehr genossen und auch endlich die Dörfer in der Nachbarschaft entdeckt, zu denen ich bei meinen bisherigen Urlauben noch nicht vorgedrungen war. Auch von Martin soll ich herzlich grüßen, speziell einen Gruß an Irmi, die er sehr lieb findet. Bei dieser Gelegenheit, falls es dir nicht längst aufgefallen ist: Martin zieht sein eigenes Geschlecht dem weiblichen vor. Mit dieser Tatsache könntest du Irmi trösten, sollte sie sich in Martin verguckt haben. Herzlich Eberhard.
    In der beigefügten Liste waren Unternehmen aufgeführt, die von Russland aus Filialen und Tochterfirmen in europäischen Ländern gegründet hatten. Einige Unternehmen waren unterstrichen, besonders herausgestellt war aber nur die als Immobilienfirma eingetragene IMMODARG mit ihrem Stammsitz in der Majakowskaja in Moskau. Sie wies Merkmale auf, die Anlass zu näherer Untersuchung gäben, empfahl Hintereggers Mitarbeiter.
    So existierte in

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