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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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im selben Moment, als Isolde den Wasserhahn aufdrehen wollte, fuhr ein schwarzer Mercedes auf den Hof, drei Männer stiegen aus und rannten gebückt durch den strömenden Regen auf das Haus zu. Was dann geschah, war so ungeheuerlich, dass sich Isolde auch Stunden später noch nicht beruhigt hatte, sondern wie eine Furie aus der dunklen Speisekammer stürmte, als Hubert den Stuhl wegzog, der die Türklinke blockierte. Dass Isolde dabei einen Wetzstahl wie einen Dolch in Händen hielt, fanden Hubert und die beiden Jungen eher komisch. Erst nachdem er ihr ein Glas Enzian eingeflößt hatte, beruhigte sich seine Frau und war in der Lage zu erzählen, was geschehen war.
    Isolde deutete auf die Kaffeedose, deren Inhalt auf dem Küchenboden verstreut lag.
    »Wir wollten uns grad einen Kaffee machen, als ein Auto auf den Hof fuhr, so eines mit schwarzen Folien an den Scheiben. Es goss in Strömen, und darum waren die drei Gestalten gar nicht richtig zu erkennen, wie sie aufs Haus zurannten. Dann ging alles furchtbar schnell. Ich sagte noch zu Danila, die werden aber ganz schön nass, da stürmten sie auch schon in die Küche. Was sie brüllten, konnte ich nicht verstehn, es war Polnisch. Danila verstand es, also muss es Polnisch gewesen sein, sie kreischte wie verrückt und haute dem Ersten die Kaffeedose auf den Kopf. Dieser Kerl schlug ihr ein paar Mal ins Gesicht und schrie sie dabei an wie ein Wahnsinniger. Er hatte von der Kaffeedose eine Schramme an der Stirn abbekommen und Kaffeepulver in die Augen gekriegt.« Isolde nahm noch einen Schluck von dem Enzian. »Grauslich das Zeug«, schüttelte sie sich, erzählte aber sofort weiter. »Ich hab, glaub’ ich, auch geschrien, nach der Polizei und was sie hier verloren hätten, aber zwei von den Gangstern packten mich und stießen mich in die Speisekammer. Dann hörte ich nur noch, wie Danilas Schreie plötzlich verstummten, Autotüren schlugen und der Wagen vom Hof raste. Ich versuchte die Tür zu öffnen, aber es ging nicht. Ich hab dann im Dunkeln so lange herumgetastet, bis ich das Werkzeug hier fand. Ich hatte eine schreckliche Angst, dass sie noch mal zurückkommen, weil ich sie ja gesehen habe. Danila … vielleicht hat sie sich ja irgendwie losreißen und verstecken …?«
    Die Jungs rannten aus der Küche, kamen aber nach kurzer Suche zurück. Im Haus war Danila nicht mehr. Hubert rief ihre Betreuerin im Münchener Jugendamt an und schilderte die Verschleppung. »Sie kümmert sich drum«, meinte er nach dem Anruf, »die Polizei brauchen wir auch nicht anzurufen, das machen die von München aus.«

Lederjacke
    Nachdem auch Irmi der Mann in der schwarzen Lederjacke aufgefallen war, telefonierte Hinteregger, während er auf einen frei werdenden Tisch deutete. Als Eis und Espressi bestellt waren, meinte Hinteregger: »Jetzt muss ich euch doch meine Mitarbeiter vorstellen. Ich dachte, ich könnte sie im Hintergrund halten, weil ich euch nicht die Ferienlaune verderben wollte.« Während er das sagte, stellten sich zwei junge Männer an den Tisch, beide trugen schwarze Lederjacken. »Martin und Lorenz«, stellte Hinteregger sie als seine Mitarbeiter vor. Irmi staunte nicht schlecht, vor allem Martin schien ihr sehr zu gefallen.
    »Wir haben zurzeit einige Probleme in der Company, deshalb hat sie mir mein Chef geschickt, damit ich überall erreichbar bin«, erklärte Hinteregger, und Walcher fand, dass es nicht einmal schlecht gelogen war. Martin und Lorenz zogen ihre Jacken aus und setzten sich. Hinteregger deutete auf eine der Jacken und zeigte Irmi, was alles darin steckte.
    »Mit diesem kleinen Laptop können wir uns in den Firmencomputer einloggen und arbeiten und kommunizieren, als säßen wir in unserem Büro. Sind halt etwas unbequem die Jacken, bei diesem Wetter besonders, und schwer auch noch, weil da Batterien eingearbeitet sind.«
    »Wow«, staunte Irmi und fragte: »Warum die Heimlichtuerei?«
    »Wir gehören zur Sicherheitsabteilung unserer Company«, erklärte Hinteregger, »so ein bisschen kannst du uns mit einem Geheimdienst vergleichen.«
    Irmi war beeindruckt. Sie überlegte eine Weile und wollte es dann genau wissen. »Gesetzlich oder ungesetzlich?«
    Die Antwort gab nicht Hinteregger, sondern Martin. Er lächelte dabei. »Natürlich ist alles gesetzlich, was wir tun, oder sehen wir aus wie Kriminelle?«
    Martin sah blendend aus, hatte himmelblaue Augen und sprach Deutsch mit leichtem amerikanischen Akzent. Braungebrannt, kurze blonde Haare, ein Typ,

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