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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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Deutschland eine Tochtergesellschaft gleichen Namens in Berlin, nur einen Steinwurf weit von der russischen Botschaft entfernt. Fünf weitere Filialen in München, Hamburg, Bremen, Frankfurt und Karlsruhe belegten eindrucksvoll die Aktivität der Firma. IMMODARG war zudem in Italien, Frankreich, Spanien, Tschechien, England, Holland, Polen, Österreich, in allen GUS -Staaten, in Litauen und der Schweiz vertreten. Dort, wie auch in fast allen Niederlassungen, war ein Ilija Dargilew als alleiniger Gesellschafter eingetragen. Hintereggers Mitarbeiter schrieb, dass er das Immobilienunternehmen aufgrund dieser Vielzahl an Ablegern genauer unter die Lupe genommen habe. Ein besonderes Augenmerk habe er dabei auf Ilija Dargilew gelegt und festgestellt, dass ein Auslieferungsantrag der USA für Dargilew existiere, und zwar wegen des Verdachts auf Totschlag. Allerdings lag die Sache schon 30 Jahre zurück und sei nie ernsthaft betrieben worden. Es gab ferner eine enge Verbindung zum russischen Präsidenten. Dargilew gelte als »graue Eminenz«, weshalb eine gewisse Zurückhaltung empfehlenswert sein könne.
    Bei Faktensammlung Schlossgut Comte de Loupin, folgende Ergebnisse, schrieb der Mitarbeiter weiter: Grundbucheintrag weist als Besitzer die Immobiliengesellschaft IMMODARG aus. Comte de Loupin: unbekannt. Recherchiertes Ergebnis nach Anna: Loupin.
    Wer mochte Anna sein, überlegte Walcher, bevor er weiterlas. Ludowig Pinquet verbirgt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit hinter Loupin. Ein Ludowig Pinquet war Leiter eines Waisenhauses in Paris. 1979, Zeitungsartikel berichten über Orgien mit Minderjährigen in Zusammenhang mit Pinquet. Darüber keine Polizeiakten auffindbar. 1984 erfolgt in Orléans Anklage wegen Kindesmissbrauchs gegen Pinquet, Freispruch. Danach keine Informationen über Ludowig Pinquet.
    Na, das passt doch wunderbar zusammen, dachte Walcher und bekam auch die Auflösung für Anna. Hinteregger hatte an die Zeilen seines Mitarbeiters gehängt:
    So wie ich dich kenne, wirst du fragen, wer verdammt noch mal ist Anna? Sie ist ein sehr intelligentes Programm, das Namen analysiert, nach psychologischen Analogien sucht und Neuschöpfungen anbietet. Meistens kreieren Leute ihren neuen Namen unbewusst aus den Buchstaben des alten. Wenn, wie in diesem Fall, der Name zum Verhaltensraster des Betreffenden passt, hat man einen guten Ansatz für weitere Recherchen. Meist tauchen noch weitere Namen auf, die ebenfalls zu dem Gesuchten gehören. Vielleicht finden das deine Freunde von der Kripo früher oder später auch heraus! E. H.
    Unglaublich, dieser Hinteregger, dachte Walcher und ging hinunter, um ein Glas Wein zu holen, obwohl er sich nach den Mengen in Italien erst einmal eine Pause verordnet hatte. Aber mit einer Tasse Tee auf die neuen Rechercheansätze zu trinken, fand er dann doch höchst albern.
    Mit dem Glas in der Hand saß er vor der separaten Datei, die Hinteregger als Dateianhang geschickt hatte. Eine Aufstellung von Immobilien, die auf IMMODARG in Berlin eingetragen waren, mit Adressen und Vorbesitzern. In Gedanken prostete Walcher seinem Freund zu. Ein vielversprechender Ansatz für Polizei und Staatsanwaltschaft, freute er sich. Wenn sich nach dem Schlossgut in Burgund Ähnliches in Berlin auftat, konnte man davon ausgehen, dass IMMODARG etwas mit Menschenhandel zu tun hatte.
    Walcher kopierte die Immobilienliste und auch die Liste mit den Niederlassungen der IMMODARG , schrieb dazu in eigenen Worten die Hinweise von Hinteregger und seinem Mitarbeiter und schickte das Ganze an Brunner, mit der Bemerkung, dass er sich hiermit zurückmelde und am nächsten Morgen anrufen würde. Dann bedankte er sich bei Hinteregger herzlich für die wunderbaren Ferien und die ebenso wunderbaren Informationen, trank sein Glas leer, ließ Rolli noch kurz auf die Wiese und legte sich mit einem außerordentlich guten Gefühl schlafen.

Zu Hause
    Die vertrauten Kuhglocken und das Gezwitscher der Vögel hatten Walcher schon bei Sonnenaufgang geweckt, aber dann war er noch einmal eingenickt. Irmi hatte Ferien, und warum sollte er sich nicht auch noch etwas Dolcefarniente gönnen, hatte er sich gedacht, schließlich kam er gerade aus Italien. Aber dann setzte das penetrante Läuten des Telefons seinen Träumereien ein Ende.
    »Kaum sind Sie wieder in der Nähe«, vertrieb die Stimme von Kommissar Brunner die letzte Müdigkeit aus Walcher, »machen Sie einem schon wieder Arbeit. Wo haben Sie denn das wieder alles her?«
    Walcher

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