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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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gelungen, Melethiell von Alduins Verdacht zu überzeugen, denn unten im Hafen herrschte reges Treiben. Dann sahen sie auch schon die Wunand- Kriegerin, die den steilen Weg herauflief.
    »Viele Fischerboote sind bereits draußen«, rief sie, »irgendwo in den Meerengen zwischen der Fath-Halbinsel und der nördlichsten Buchtinsel. Dort gibt es sehr reiche Fischfanggründe. Deshalb liegen im Moment nur wenige Schiffe im Hafen, aber alle machen sich bereit so bald wie möglich abzulegen.«
    Kurz darauf landeten Rihscha und Sivella auf den Fäusten ihrer Falkner. Rael flüsterte der aufgeregten Sivella beruhigend zu, aber man konnte die Besorgnis an seiner Miene ablesen.
    »Sivella fliegt seit dem frühen Morgen, ohne sich richtig ausgeruht zu haben, ich weiß nicht, wie lange sie das noch durchhält. Ich bin nicht sicher, ob ich sie über den Ozean schicken kann.«
    »Das musst du auch nicht!«, rief Alduin, dem plötzlich ein Gedanke gekommen war. »Jedenfalls nicht allein. Sie könnte mit einem der Boote hinausfahren, und sobald Rihscha Malnars Boot entdeckt hat, kann sie die Seeleute dorthin führen.«
    »Guter Gedanke!«, rief Rael erleichtert. »Ich gehe gleich hinunter und spreche mit ihnen.«
    »Ich weiß, dass sie die ganze Bucht absuchen wollen«, sagte Alduin. »Aber du solltest sie dazu bringen, nach Süden zu segeln, wie in meiner Vision.«
     
    Rael lief schnell davon. Unterwegs redete er leise und ermutigend auf Sivella ein und versuchte ihr klar zu machen, was sie zu tun haben würde. Es war ein sehr ungewöhnlicher Auftrag, aber er war zuversichtlich, dass sie es schaffen würde, wenn er in Abständen mit ihr Verbindung hielt. Doch die Seeleute zögerten, einen Falken an Bord zu nehmen. Ein paar Männer murrten unwillig, bis einer endlich auf Rael zutrat. Er trug eine Kappe, die ihn eindeutig als Kapitän auswies.
    »Einen Falken auf einem Fischkutter! Das hat es noch nie gegeben. Das könnte ... Unglück bringen.«
    Jetzt wurden auch die übrigen Seeleute mutiger. »Stimmt!«, rief einer, »der wird uns die Fische verjagen!«
    »Sei kein Dummkopf!«, schimpfte ein anderer. »Wir fahren doch gar nicht zum Fischen! Trotzdem«, fuhr er fort und schaute Rael und Sivella an, »denke ich, dass es Unglück bringt. Falken und Meer ... das passt einfach nicht zusammen.«
    »Genau!«, stimmte ein Matrose mit ein. »Und mir gefallen auch seine Klauen nicht - und sein Schnabel ...«
    Rael seufzte über so viel Unwissenheit und Aberglaube. Was konnte er vorbringen, um ihre Meinung zu ändern? Plötzlich hatte er eine Idee.
    »Stellt euch doch mal vor«, rief er, »was das für eine Geschichte wäre! Wie viele können schon von sich behaupten mit einem Falken an Bord die Nebelsängerin von Nymath gerettet zu haben?«
    Auf den rauen Gesichtern breitete sich langsam ein Grinsen aus; das war tatsächlich ein zündendes Argument, denn schließlich gab es für sie nichts Schöneres, als in den langen Winternächten in irgendeiner Hafenkneipe über den Metbechern Seemannsgarn zu spinnen.
    »Damit könntest du Recht haben, Junge. Man soll von uns nicht sagen, wir hätten nichts für unser Land getan. Aber sorge wenigstens dafür, dass die Nebelsängerin von uns und sonst niemandem gerettet wird!«
    »Segelt nach Süden, dann habt ihr eine gute Chance. Ich werde die meiste Zeit mit Sivella verbunden sein. Wenn sie aufsteigt und eine bestimmte Richtung einschlägt, dann folgt ihr einfach.«
    Die Seeleute führten Rael zu ihrem kleinen Fischerboot und er ging an Bord. Im Heck befand sich ein Kabinenaufbau aus Holz. Der Handlauf auf dem Dach war für den Falken ein idealer Platz zum Festklammern. Die Männer machten das Schiff seeklar, während Rael Sivella beruhigte und ihr Mut zusprach. Als sie bereit waren die Leinen zu werfen, ging er von Bord. Sofort verband er sich mit ihr, als das kleine Schiff durch die Wellen schnitt. Zuerst kam es nur langsam vorwärts, als müsse es vorsichtig den Wellengang prüfen. Doch sobald es den Schutz der Hafenmole hinter sich gelassen hatte, ritt es tapfer hinaus. Die Fischer setzten die Großsegel und sofort gewannen sie an Geschwindigkeit und schossen in südlicher Richtung davon. Als ein paar Augenblicke später auf beiden Seiten eine Schule Cirlims auftauchte und das Schiff begleitete, jubelten die Seeleute.
     

     
    Erilea beobachtete Alduin, der tief in sein Gespräch mit Rihscha versunken war. Natürlich wirkte die Unterhaltung recht einseitig, aber sie hatte nicht den geringsten

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