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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Malnars magische Kräfte würden gemeinsam ausreichen den magischen Vorhang erneut zu weben und auf ewige Zeiten für Nymaths Sicherheit zu sorgen.
    Vorahnung und Vorfreude ließen Malnars Schritt leicht werden. Wie schade, dass er niemandem davon erzählen durfte. Narvalla hatte ihm einen Schwur abverlangt. Er verstand, dass sie zögerte. Sie selbst war ein Geheimnis, das sich noch nicht enthüllt hatte. Bis der richtige Augenblick kam, musste das Volk von Nymath im Ungewissen bleiben - und dann würde das Wunder, das sie vollbringen wollte, umso ruhmreicher sein.
    Malnar blieb stehen und blickte zum Lager zurück. Nebel! Die perfekte Gelegenheit, den Illusionszauber zu üben, den er einmal gelernt hatte. Er schloss die Augen und begann in Gedanken ein Muster zu weben, und als er sie wieder öffnete, stellte er mit Erstaunen fest, dass sich eine dichte weiße Nebeldecke über den Wald gesenkt hatte. Wenn er noch Zweifel gehegt hatte, so verflogen sie jetzt restlos: Gemeinsam hatten Narvalla und er die Macht, Nymath die ewige Sicherheit zu bringen!
    Kirstie regte sich in seinen Armen.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie verwirrt. »Ich habe mich noch nie so seltsam gefühlt ...«
    »Pst«, machte Malnar besänftigend. »Hab keine Angst! Das ist nur eine Reaktion auf die Finsternis. Alles ist in Ordnung. Du bist bei mir sicher. Ruhe dich nur aus!«
    »Danke«, flüsterte sie. »Ich bin so müde ...«
    Sie schlief in seinen Armen ein und er war stark genug, um sie leicht tragen zu können, angetrieben von der Vorfreude auf das Zusammensein mit der Frau, die er so innig liebte.
    Behände eilte er durch die Nacht und hielt nur ab und zu kurz an, um Kirstie auf den Boden zu betten und sich die schmerzenden Schultern zu massieren. Kein einziges Mal wachte sie auf, und auch das bestätigte ihm, dass sein Handeln den Segen der Götter gefunden hatte. Doch endlich, als es am Horizont schon heller wurde, erreichte er die Klippen am Meer. Er musste ein Weile suchen, bis er endlich die wilden Bactibüsche fand, die den Zugang zu einem steil abfallenden Pfad verbargen, die zu einer einsam und abseits gelegenen kleinen Bucht führten. Als er vorsichtig hinunterstieg, begann sich Kirstie zu regen. Sie erwachte vollends, als er sie auf einen Haufen Felle im Heck eines Bootes bettete, das er hier bei den Vorbereitungen seiner Meeresfahrt vertäut hatte.
     

     
    Alduin war beeindruckt, wie schnell und reibungslos die vielen Trupps mit den Falknern abmaschierten, gerade so, als hätte sich Sanforan schon immer im Notstand befunden. Bardelph und Silya waren mit den beiden ersten Gruppen losgezogen. Aranthia hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen in der Hoffnung auf eine Vision, die ihr vielleicht eine Erkenntnis verschaffen würde. Alle bemühten sich ihr Bestes zu geben.
    Rael, Twith und Gandar waren Melethiells Ratschlag gefolgt und in der Stadt geblieben. Jetzt saßen sie mit Alduin und Erilea im Garten und ließen ihre Falken über die Stadt und die Ebene fliegen. Die jungen Falkner tauschten immer wieder die Positionen ihrer Vögel aus.
    »Rihscha und Sivella folgen einem Pfad«, rief Alduin. »Jetzt haben sie ihn verloren und steigen auf, sie fliegen über die Baumkronen ...« Die Falken drehten ab in Richtung Norden auf der Suche nach einem Zeichen.
    Sie schwebten über wenig begangene Pfade und flogen über versteckte Täler, mit dem Ziel, auf eine Spur zu stoßen. Twith schickte Astar nach Westen und Gandar ließ Kweel in östlicher Richtung suchen. Die vier Falken kreuzten immer wieder die Flugbahnen anderer Falken, aber bisher hatte keiner von ihnen auch nur den geringsten Hinweis entdecken können.
    »Ich fürchte, Malnar hat herausgefunden, wie man sich unsichtbar machen kann«, rief Alduin schließlich, als die Sonne den Zenit erreichte und die vierte Glocke schlug. »Wie hat er es nur geschafft, mit Kirstie so völlig spurlos zu verschwinden?«
    Rael verstand Alduins Ärger, aber er wusste, dass man dazu keine Magie brauchte. »Nymath ist mit dichten Wäldern bedeckt, in denen er sich leicht verstecken kann. Ich hätte lieber die Antwort auf eine andere Frage: Was hat er vor? Warum hat er Kirstie überhaupt entführt?«
    Das waren tatsächlich die entscheidenden Fragen, aber keiner von ihnen hatte eine befriedigende Antwort darauf.
    »Vielleicht will Malnar Kirstie Glauben machen, dass er nur ein abgesprochenes Täuschungsmanöver ausführt, genau so, wie Alduin es vermutet hat. Und wenn es so ist, müsste er aber

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