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Fall bloß nicht auf!

Fall bloß nicht auf!

Titel: Fall bloß nicht auf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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nicht gesagt. Ich hake nach.
    Â»Wer denn?«
    Sie schaut mich nicht an. Sie zögert und ich weiß warum. Sie weiß, dass ich nicht reingehe, wenn es zu gefährlich ist. Und da hat sie recht.
    Â»Wer denn?«
    Nun schaut sie auf.
    Â»Leute, die die Bande kennt. Sie nutzen das Haus zum Rumhängen.«
    Sie nutzen die alte Frau aus, das ist offensichtlich.
    Â»Ich kann mich da nicht blicken lassen«, sagt sie. »Sie würden mich ausfragen.«
    Â»Du könntest ihnen die Wahrheit sagen und verschweigen, dass ich auch in dem Bungalow war. Du hast Trixi tot vorgefunden. Du hast mit dem Typen gekämpft. Hast einen Stuhl durch die Fensterscheibe geworfen und bist abgehauen.«
    Â»Das würde man mir nicht abkaufen.«
    Â»Wie soll ich dein Kind aus dem Haus holen?«
    Sie rückt wieder näher. Ich mache einen Schritt zurück, halte Abstand. Sie bleibt stehen und beobachtet mich. Sie geht behutsam vor, Bigeyes, das merke ich. Sie will es nicht übers Knie brechen. Sogar ihre Stimme wird sanfter.
    Â»Du bist clever«, sagt sie. »Das hab ich dir bereits gesagt. Du hast wirklich was auf dem Kasten. Wenn’s um die Beine geht, bist du nicht so schnell, aber im Kopf bist du flink. Deine Augen sind immer in Bewegung. Dir entgeht nichts. Du verstehst dich darauf, unsichtbar zu bleiben. Und du hast dich im Griff.«
    Sie holt das Messer aus der Tasche, klappt es aber nicht auf.
    Â»Nimm es«, sagt sie.
    Ich nehme es nicht.
    Sie steckt es in meine Tasche.
    Â»Jaz ist entweder in einem Schuppen hinten im Garten. Da spielt sie gern. Sie nennt es ihre Bude. Oder sie ist im Haus im großen Wohnzimmer. Da sitzt sie meist in einer Ecke und malt.«
    Ich hasse das Bild, das sofort in meinem Kopf entstanden ist. Ich sehe es deutlich und es macht mich krank. Am liebsten würde ich gar nichts damit zu tun haben. Obwohl, Bigeyes, ich weiß nicht warum, aber ich empfinde bereits etwas für das Mädchen.
    Damit meine ich Jaz.
    Erstens hat sie Becky als Mutter, das ist schon schlimm genug. Und dann lässt man sie auch noch bei einer alten Nuss, die den ganzen Tag besoffen ist. Gar nicht zu reden von dem übrigen Gesocks, das da herumhängt.
    Ich kann mir denken, was das für Typen sind.
    Â»Ist sie im Schuppen, dann haben wir Glück, und ist sie im Wohnzimmer, dann nicht, willst du das damit sagen?«
    Ich verstehe nicht, wie ich das überhaupt fragen kann. Becky ist rasch mit der Antwort.
    Â»Richtig, aber selbst wenn sie im Wohnzimmer ist, können wir sie rausholen. Wir müssen nur das Haus beobachten und auf eine günstige Gelegenheit warten. Wenn sie allein im Wohnzimmer ist, klopfst du ans Fenster, bittest sie aufzumachen und sagst ihr, dass sie hinaussteigen und mitkommen soll.«
    Â»Sicher, sie wird bestimmt alles machen, was ein Fremder ihr sagt.«
    Â»Das tut sie. Ich gebe dir nämlich etwas von mir, das sie sofort erkennen wird. Du sagst, das ist von Fairypops.«
    Â»Wie?«
    Â»Von Fairypops. Wir haben Kosenamen. Sie ist Fairybell, das Feenkind, und ich bin Fairypops, die gute Fee.«
    Â»Das klappt nie.«
    Â»Sag es einfach. Sie wird dir glauben. Sie traut einfach jedem.«
    Â»Da hast du sie ja toll erzogen.«
    Beckys Mund verzog sich.
    Â»Ich erziehe sie, so gut ich kann. Aber sie vertraut Menschen, so ist sie nun mal. Egal, ob ich sie vor manchen Leuten warne, sie hat einfach Vertrauen.«
    Jetzt schaue ich weg. Ich kann dieser Tussi nicht ins Gesicht schauen. Was tue ich jetzt, Bigeyes, sag es mir.
    Sie hat einfach Vertrauen. Wer hat einfach Vertrauen? Selbst Kinder sind nicht so dumm.
    Ich schaue wieder Becky an.
    Â»Gehen wir.«
    Ich kenne dieses Haus. Gleich als Becky von einem Schuppen im Garten gesprochen hat, ist mir das klar geworden. Hier in der Gegend gibt es mehrere, aber nur einen, den ein Kind als Bude bezeichnen würde.
    Ich hätte als Dreijähriger auch so einen Schuppen gebrauchen können.
    Schau ihn dir an. Eine nette kleine Bude gleich hinter dem Apfelbaum. Ganz anders als das Haus, diese Räuberhöhle. Wenn das Kind doch nur im Schuppen spielen würde, dann wären wir fein raus. Aber so ist es leider nicht. Frag mich nicht, woher ich das weiß.
    Becky wird unruhig.
    Â»Blade?«
    Â»Was?«
    Â»Los. Wir verlieren nur unsere Zeit. Die Bande ist nicht da, nur die Oma. Siehst du das Fenster im ersten Stock? Sie ist in ihrem Schlafzimmer.«
    Â»Ich hab sie schon gesehen. Ich

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