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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Theater von London kaufen müßte, denn sie hatten die kleine Waise nicht nur adoptiert, sondern ihr auch über Jahre hinweg das Ge fühl gegeben, beschützt und geliebt zu werden, und nur das hatte Rosalind davor bewahrt, seelisch zu verkümmern.
    Im Salon wurde laut applaudiert, und gleich darauf stimmten die Musiker ein anderes Stück an.
    Als Rosalinds Tränen allmählich versiegten, drückte Stephen ihr sein Taschentuch in die Hand und fragte sanft: »Soll ich dich nach Hause bringen, Liebling? «
    »Nein, jetzt noch nicht. « Sie setzte sich auf und schneuzte sich kräftig. »Es tut mir leid, Lady Cassell... Ich wünschte, ich könnte mich an mehr erinnern. «
    »Mein liebes Kind, ich muß mich bei dir entschuldigen, nicht umgekehrt. « Die Gräfin lächelte mühsam! »Trotzdem empfinde ich es als Segen, daß wir dich gefunden haben. «
    Stephen strich seiner Frau behutsam einige feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Rosalind ist also die Gräfin du Lac... Hat sie väterlicherseits viele Angehörige? «
    »Einige Cousins, soviel ich weiß. « Lord Cassell runzelte nachdenklich die Stirn. »Nachdem in Frankreich jetzt nicht mehr Bonaparte, sondern ein König auf dem Thron sitzt, dürfte Ihre Gemahlin eine reiche Erbin sein. «    
    Vielleicht... Doch Stephen bezweifelte, daß alles Gold der Welt Rosalind für die Schrecken ihrer frühen Kindheit entschädigen könnte.
27.   Kapitel
    Jahrelang hatte Rosalind sich gefragt, wer wohl in London auf ein kleines Mädchen gewartet haben mochte, das nie am Ziel ankam, aber sie hätte nie zu träumen gewagt, daß eine Aristokratin wie Lady Cassell ihre Tante sein könnte. »Erzählen Sie mir doch bitte etwas über Ihre Familie, Lady Cassell«, bat sie. »Besser gesagt - über meine Familie. «
    »Ich bin für dich nicht Lady Cassell, sondern Tante Anne! « Die Gräfin schien erleichtert zu sein, sich der Gegenwart zuwenden zu können. »Mein jüngerer Bruder, Lord Westley, lebt mit seiner Frau und vier Kindern auf dem Familiensitz in Leicestershire. Roger und ich haben zwei Söhne, eine Tochter und drei Enkel, und wir sind in Suffolk zu Hause. « Sie legte ihrem Mann liebevoll eine Hand aufs Knie - eine Geste, die unter normalen Umständen in der Öffentlichkeit unvorstellbar gewesen wäre. »Ferner gibt es Cousins und Kusinen in Hülle und Fülle - und natürlich meine Mutter, Lady Westley. Sie ist verwitwet, lebt in Richmond, und ihre Gesundheit ist ziemlich angegriffen. Du mußt sie bald besuchen, Mar guerite. «
    »Ich bin Rosalind! « Sie konnte es nicht ertragen, mit dem französischen Namen angeredet zu werden. »So heiße ich seit 24 Jahren, und daran soll sich nichts ändern. «
    »Wie du möchtest, meine Liebe«, sagte Lady Cassell friedfertig. »Erzähl mir etwas über die Leute, die dich adoptiert haben - dein Mann erwähnte den Namen Fitzgerald. Alter irischer Adel, habe ich recht? «
    »Meine Eltern sind Wanderschauspieler«, erwiderte Rosalind brüsk, »und auch ich selbst stand seit meiner Adoption auf der Bühne. «
    »Mein Gott«, murmelte Lady Cassell. »Mir sind Gerüchte dieser Art zu Ohren gekommen, aber... Nun ja, jedenfalls scheinen diese Fitzgeralds anständige Menschen zu sein. «
    »Sie sind meine Eltern , Lady Cassell! « Rosalind bemerkte selbst, wie scharf ihre Stimme sich anhörte, und mäßigte ihren Ton. »Sobald ich mich vom ersten Schock erholt habe, werde ich bestimmt froh sein, meine Familie wiedergefunden zu haben - aber Thomas und Maria haben mich aufgezogen, aus purer Herzensgüte! «
    »Ich bin stolz darauf, daß sie meine Schwiegereltern sind«, kam Stephen ihr zu Hilfe.
    »Dann werde auch ich stolz sein, sie kennenlernen zu dürfen. « Lady Cassell beugte sich eifrig vor. »Meine Mutter wird überglücklich sein, daß Sophias Tochter überlebt hat. Ich werde es ihr gleich morgen persönlich erzählen. Könntest du sie vielleicht übermorgen in Richmond besuchen? Ich möchte auch meine Kinder und die Familie meines Bruders einladen, wenn du damit einverstanden bist. «
    Rosalind warf Stephen einen fragenden Blick zu, völlig außerstande, selbst einen Entschluß zu fassen, und er drückte ihr beruhigend die Hand. »Wir kommen - aber es sollte wirklich bei einem Treffen im engsten Familienkreis bleiben. «
    Sie war erleichtert, daß er sie ohne Worte verstanden hatte. Du lieber Himmel - sie hatte eine Großmutter, Tante und Onkel, Cousins und Kusinen... »Könnten wir jetzt vielleicht nach Hause fahren, Stephen? «

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