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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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flüsterte sie überwältigt.
    »Natürlich. « Stephen half ihr beim Aufstehen und wandte sich an die Gastgeber. »Bitte entschuldigen Sie uns... Rosalind muß sich von diesen Aufregungen erholen. Teilen Sie uns bitte mit, wann das Familientreffen in Richmond stattfinden soll. «
    Lady Cassell nickte zustimmend, erhob sich ebenfalls und küßte Rosalind auf die Wange. »Ich habe meine Schwester sehr geliebt«, sagte sie leise, »und ich bin überglücklich, daß sie in dir weiterlebt. «
    Rosalind rang sich mühsam ein Lächeln ab, ohne etwas erwidern zu können. Später würde auch sie sich bestimmt über die Ereignisse dieses Abends freuen, aber jetzt noch nicht.
    Im Augenblick war sie so benommen, daß sie überhaupt nichts empfand.
    Zum Glück schwieg Stephen auf der ganzen Heimfahrt, brachte sie sofort ins Schlafzimmer und zog sie geschickt aus. Dann legte er rasch seine eigene Kleidung ab, blies die Kerzen aus und legte sich zu ihr. Sie schmiegte sich sofort fest an seine nackte Haut, so als könnte sie dort Trost finden. Erst jetzt fragte er leise: »Wie fühlst du dich? «
    Rosalind suchte mühsam nach einer ehrlichen Antwort. »Ich weiß nicht - wie betäubt... leer... Wer bin ich? Weder Rosalind Fitzgerald noch Marguerite St. Cyr, die vor vielen Jahren irgendwo auf der Flucht von Frankreich nach England seelisch gestorben ist. «
    »Du bist auf jeden Fall die Herzogin von Ashburton. « Seine warme Hand strich über ihren Rücken. »Und mei ne Frau. «
    Sie war überglücklich, daß er das gesagt hatte, und in seinen Armen fühlte sie sich geborgen, obwohl die alptraumhaften Erinnerungen sie weiterhin bedrängten. »Welch ein Zufall, meine Tante auf diese Weise kennenzulernen! «
    »Im Grunde ist es gar nicht so verwunderlich«, entgegnete Stephen nüchtern. »Wärst du keine Aristokratin gewesen, hättest du nicht aus Frankreich flüchten müssen, und nachdem du offenbar deiner Mutter sehr ähnlich siehst und neuerdings in der vornehmen Gesellschaft verkehrst, hätte es früher oder später zu einer solchen Begegnung mit deinen Verwandten mütterlicherseits kommen müssen. «
    Rosalind legte eine Hand auf ihren Bauch. Nur weil sie hoffte, ein Kind unter dem Herzen zu tragen, hatte sie den Kontakt zu höchsten Adelskreisen gesucht, und dadurch hatte sie endlich ihre wahre Identität entdeckt! »Wenn ich eine französische Gräfin bin, bist du ja durchaus eine standesgemäße Ehe eingegangen«, kicherte sie. »Das nenne ich eine Ironie des Schicksals. «
    »Mir kommt es nur darauf an, daß ich die richtige Frau geheiratet habe, und das wußte ich von Anfang an. « Stephen streichelte sie sanft. »Aber vielleicht kannst du jetzt endlich die absurde Idee, meiner nicht würdig zu sein, überwinden, und darüber wäre ich sehr glücklich. «
    Obwohl Rosalind nicht glaubte, daß sie die gesellschaftliche Ächtung, die Schauspieler nun einmal in Kauf nehmen mußten, jemals ganz vergessen würde, lächelte sie im Dunkeln. »Es wird eine Weile dauern, bis ich mich an den Gedanken gewöhne, eine Gräfin zu sein. Was wird meine Familie... was werden die Fitzgeralds dazu sagen? «
    »Sie sind immer noch deine Familie, kleine Rose«, betonte Stephen. »Du hast jetzt gleich drei Familien - die deiner leiblichen Eltern, die deiner Adoptiveltern und die deines Ehemanns. «
    Als gebürtige Gräfin würde sie vielleicht sogar für die Kenyons akzeptabel sein... auch für Claudia? Rosalind seufzte, denn sie bezweifelte, daß Stephens Schwester durch die Neuigkeit besänftigt werden konnte.
    Ihr Mann hörte den schweren Seufzer und versuchte sie zu trösten. »Es muß schlimm sein, nach so vielen Jahren zu erfahren, wer deine Eltern waren, und gleichzeitig zu wissen, daß sie höchstwahrscheinlich eines gewaltsamen Todes gestorben sind. « Er küßte sie auf die Schläfe. »Aber das alles ist lange her, sie ruhen in Frieden, und das schönste Denkmal, das du ihnen setzen kannst, ist deine Lebensfreude. «
    Rosalind wußte, daß er recht hatte, doch im Dunkeln vermengten sich schreckliche Erinnerungen und Stephens baldiger Tod zu einem unerträglichen Ganzen. Sie schlang ihre Arme um ihn und spürte, wie mager er geworden war - fast nur noch Haut und Knochen. »Ich will nicht allein sein«, flüsterte sie verzweifelt.
    Stephens Lippen glitten über ihren Hals. »Ich werde nicht immer bei dir sein können, doch jetzt bin ich da. « Er küßte sie auf den Mund, nicht fordernd, nur darauf bedacht, sie zu wärmen und zu

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