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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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weitermachen, Stephen, trampeln Sie noch das ganze Gras auf der Lichtung nieder! Nur keine Bange, Rose kommt bestimmt. Jane Landers und Mary Kent werden ihre Rollen mühelos übernehmen können, aber als Organisatorin wird sie uns sehr fehlen. In den nächsten Wochen dürften die Aufführungen ziemlich chaotisch werden. «
    Aber würde Rose wirklich kommen? Vielleicht hatte sie es sich in letzter Minute anders überlegt. Stephen begriff noch immer nicht, warum sie eingewilligt hatte, einen todkranken Mann zu heiraten. Die finanzielle Sicherheit, die er ihr versprochen hatte, war ganz bestimmt nicht ausschlaggebend gewesen, denn an Geld schien keinem der Fitzgeralds viel gelegen zu sein. Sie mußte seinen Antrag aus Mitleid angenommen haben.
    Lieber Gott, erhalte ihr dieses Mitleid noch eine Weile, flehte er.
    Die Musik verstummte. Stephen drehte sich um und sah, daß seine Braut am anderen Ende der Lichtung stand. Sie sah im Gewand der Ophelia einfach atemberaubend aus: Die elfenbeinfarbene Seide fiel in weichen
    Falten bis zum Boden hinab, war auf dem Rücken aber so kunstvoll geschnürt, daß Rosalinds Figur perfekt zur Geltung kam. Sie war viel reizvoller als jede Ophelia, die er jemals auf einer Bühne gesehen hatte, und sie strahlte im Gegensatz zu Hamlets schwächlicher Liebsten eine warme, frauliche Stärke aus.
    Stephen nahm seinen Platz am Altar ein, Jeremiah neben sich. Die Musikanten spielten einen feierlichen Marsch, und die Braut schritt anmutig durch das Gras, umrahmt von ihrem Vater und Brian auf einer Seite, von ihrer Mutter und Jessica auf der anderen. Die ganze Familie gab ihr das Geleit, und bei diesem Anblick schnürte sich Stephens Kehle zu. Er hatte kein Recht, sie aus dieser Geborgenheit zu reißen - aber er konnte seinen Egoismus auch nicht bereuen.
    Als die Fitzgeralds ihn erreichten, brummte Thomas: »Gib gut auf sie acht, mein Junge, sonst kannst du was erleben! «
    »Ich werde mein Bestes tun. « Lächelnd griff Stephen nach Rosalinds Hand. Das war die ungewöhnlichste Hochzeit, die er je gesehen hatte - und die schönste!
    Sie erwiderte seinen Händedruck mit leuchtenden Augen, und am liebsten hätte er sie auf der Stelle geküßt. Statt dessen wandten sie sich dem Geistlichen zu, während ihre Familie sich zu den anderen Gästen gesellte.
    Mit einer tiefen Stimme, die fast so kraftvoll war wie die von Thomas Fitzgerald, vollzog der Geistliche die Trauung. Die Worte waren Stephen natürlich vertraut, aber er hatte sie noch nie so tief nachempfunden, auch nicht bei seiner ersten Vermählung, als er sich nur dem unbeugsamen Willen seines Vaters gefügt hatte.
    Als der Name Kenyon fiel, war unter den Gästen ein leises Raunen zu hören, doch nicht einmal Thomas traute sich, die Zeremonie zu unterbrechen. Und dann sprach der Geistliche die Worte aus, die für Stephen eine ganz besondere Bedeutung hatten: »... bis daß der Tod euch scheidet? «
    Rosalind schaute ihn an, und ihre Augen spiegelten seine eigenen bittersüßen Gefühle wider. »Ja«, gelobte er und wurde durch ein Lächeln belohnt.
    Ihr eigenes >Ja< war laut und deutlich.
    Stephen streifte ihr den Ring, den Jeremiah ihm mit theatralischer Geste überreicht hatte, auf den Finger. »Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau... «
    Rosalind lächelte ihm wieder zu, ohne auch nur einen Blick auf den Ring zu werfen, der mit erlesenen Diamanten besetzt war, denn natürlich hatte er ihr außer dem Kätzchen auch etwas Wertvolles schenken wollen, obwohl ihm klar war, daß ihr Geschenk an ihn - ihre Bereitschaft, ihm die letzten Monate seines Lebens zu versüßen - mit keinem Gold der Welt aufzuwiegen war.
    »Ich erkläre euch zu Mann und Frau. «
    Endlich durfte Stephen seine strahlende Braut küssen. Als er sie in die Arme nahm, spürte er ihren lauten Herzschlag. Rosalind... seine Frau... seine vollkommene Rose...
    Sie wurden von Gratulanten umringt. Die Männer klopften Stephen auf die Schulter und schüttelten ihm die Hand, die Frauen küßten ihn schmatzend, und natürlich ließ es sich kein Gast nehmen, die Braut zu küssen.
    Sobald die Aufregung sich etwas gelegt hatte, schlang Stephen einen Arm um die Taille seiner Frau. »Sollen wir uns jetzt das Hochzeitsfrühstück schmecken lassen? « schlug er vor.
    »Einen Augenblick noch«, protestierte Thomas. »Was hat es mit deinem Familiennamen auf sich? «
    »Stephen hat es mir heute morgen erklärt. « Rosalind strahlte ihren Mann an. »Als er sich mir vorstellte, noch halb benommen

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