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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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hatte es nie übers Herz gebracht, Louisa zu betrügen, zum einen, weil er sie nicht verletzen wollte, zum anderen aber auch, weil die Hemmungslosigkeit seines Vaters ihn immer abgestoßen hatte.
    Anfangs war es ihm nicht leichtgefallen, sich mit einem kalten Ehebett zufriedenzugeben, und er hatte in vielen einsamen, schlaflosen Nächten von warmen Frauenkörpern geträumt, die ihm Lust bescheren könnten. Doch im Laufe der Zeit hatte er sich eingeredet, daß er kein leidenschaftlicher Mann war, daß es Wichtigeres gab als sexuelle Erfüllung.
    Er hatte daran geglaubt, bis er Rosalind begegnet war.
    Seit jenem herrlichen Liebesspiel auf dem Heuboden wußte er, daß es ihm mit der richtigen Partnerin nicht an Leidenschaft fehlte, doch damals war alles viel zu schnell gegangen. Heute und in den Nächten, die ihnen noch beschieden sein würden, wollte er die Lust mit allen Sinnen voll auskosten.
    Aber würde er Rosalind befriedigen können? Sie war eine sinnliche Frau, während er selbst seit der Ehe mit Louisa nicht einmal einen nackten weiblichen Körper gesehen hatte. Für sie war Sex etwas Widerwärtiges gewesen, das nur im Dunkeln unter der Bettdecke und im Nachthemd erduldet werden konnte, und infolgedessen hatte er wenig Übung in Liebeskünsten.
    Und ihm blieb auch nicht mehr viel Zeit, um sie zu erlernen. Obwohl er heute im großen und ganzen einen guten Tag gehabt hatte, war er nie mehr völlig schmerzfrei, und er spürte auch, daß seine Kräfte nachließen. Bald würde er Rosalind als Mann nichts mehr bieten können, und obwohl sie sich bestimmt nie darüber beklagen würde, weil sie ein gütiger, mitfühlender Mensch war, wollte er ihr wenigstens einige unvergeßliche Erinnerungen hinterlassen. Deshalb mußte er seine Ungeduld bezähmen und sie beim Vorspiel lange verwöhnen.
    Eiserne Disziplin würde vonnöten sein, um seine Gelüste in Schach zu halten, die schon jetzt schier übermächtig waren. Sie trug immer noch das hinreißende Ophelia-Gewand, und ihr Dekollete führte ihn in Versuchung, sobald sie sich vorbeugte. In all den Ehejahren hatte er von Louisa weniger zu sehen bekommen als von Rosalind auf dem Heuboden und sogar jetzt.
    Aber sie war nicht nur verführerisch, sondern auch amüsant - beim Essen hatte sie ihn mit köstlichen Theateranekdoten unterhalten. »... und obwohl der Bühnendirektor geschworen hatte, daß die Katze durchschlafen würde«, erzählte sie gerade, »wachte sie mitten in der Szene auf und schob ihren Kopf aus dem Korb. Mama drückte sie einfach wieder nach unten und sagte energisch: >Sei nicht so ehrgeizig, Mieze, das ist nicht Dick Whittington! <«
    Stephen lachte. »Das hätte ich gern gesehen. Gibt es wirklich ein Stück über Dick Whittington und seine  Katze? «
    »Ja. « Rosalinds Augen funkelten. »Es ist nicht besonders gut, aber als ich klein war, habe ich sehr gern die Katze gespielt. «
    Er stellte sie sich mit Schwanz und Schnurrbart vor und mußte wieder lachen. »Möchtest du diesen ausgezeichneten Cheshire-Käse probieren? «
    Sie lächelte ihm zu. »Ja, bitte. «
    Als er ihr ein kleines Stück in den Mund schob, schlossen ihre Lippen sich um seine Fingerspitzen. »Köstlich«, murmelte sie. »Darf ich dir auch etwas geben? «
    »Gern. «
    Sie hielt ihm ein Stück an die Lippen. Ihre Finger waren schlank und kräftig, und er nahm sie zusammen mit dem Käse in den Mund und leckte sie mit der Zunge ab.
    Langsam zog sie ihre Hand zurück. »Hast du bemerkt, wie warm es ist? «
    »Soll ich das Feuer ausgehen lassen? «
    »Ich habe eine bessere Idee. « Rosalind stand auf und kehrte ihm den Rücken zu. »Könntest du vielleicht mein Kleid aufschnüren, nachdem Jessica ja nicht hier ist? «
    Sein Blut pulsierte schneller, als er hinter sie trat und die Schleife löste. Sogar auf Strümpfen war sie nur einen halben Kopf kleiner als er. Es gefiel ihm, daß sie kein zerbrechliches Porzellanpüppchen wie Louisa war.
    Vergiß Louisa, rief er sich streng zur Ordnung. Es war ungerecht, die beiden Frauen ständig miteinander zu vergleichen. »Das ist das schönste Hochzeitskleid, das ich jemals gesehen habe«, murmelte Stephen, während er die Schnüre aus den Ösen zog. »Viel zu schade für eine Heulsuse wie Ophelia. «
    Rosalind kicherte. »Ich fand auch immer, daß dieses  Kostüm für eine Königin geeignet wäre... oder für eine Herzogin. «
    Ihr Unterkleid war tief ausgeschnitten, so daß Stephen viel nackte cremefarbene Haut bewundern konnte, die sich wie Satin

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