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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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freundlich zu. »Das war wirklich eine schnelle Arbeit, Ellie! Du scheinst dafür besonders begabt zu sein. «
    Ellie erwiderte sein Lächeln. »Geben Sie ihn mir? «
    Stephen legte ihr das Baby in die Arme, und wie durch ein Wunder hörte es sofort auf zu schreien. Verzückt betrachtete das Mädchen seinen Sohn. »Er ist wunderschön, nicht wahr? «
    »Ja, das ist er«, bestätigte Rosalind aufrichtig, während sie unauffällig ihre rechte Hand massierte, die sich nach der krampfhaften Umklammerung taub anfühlte.
    Ein zweirädriger Ponywagen, von einer kleinen, stämmigen Frau gelenkt, näherte sich auf der Landstraße und hielt neben Crains Karren an. Mr. Brown, der Ratsherr von Whitcombe, kam ebenfalls wieder angetrabt.
    »Sind Sie das Mädchen, das... « Die Frau schaute genauer hin und schmunzelte. »Ich bin Mrs. Holt, die Hebamme, aber wie ich sehe, haben Sie nicht auf mich gewartet, meine Liebe. Ein prächtiger Junge! « Sie tätschelte Ellies Schulter. »Ich bringe Sie und den Kleinen jetzt zu mir. Sie müssen sich erholen, und wahrscheinlich brauchen Sie auch einige Anweisungen hinsichtlich der Babypflege. «
    Stephen sprang aus dem Wagen und sagte ruhig: »Ich übernehme alle Kosten, Mrs. Holt, einschließlich neuer Kleidung für Mutter und Kind. «
    Die Hebamme nickte. »Können Sie die beiden in meinen Wagen bringen? «
    Stephen öffnete die hintere Klappe des Karrens und trug Ellie und ihren Sohn mühelos hinüber, ohne sich davon abschrecken zu lassen, daß ihr Rock naß und blutig war. Behutsam bettete er sie auf die alten Matratzen und Decken, mit denen das Wägelchen weich gepolstert war. Rosalind folgte mit Ellies wenigen Habseligkeiten, die in einem kleinen Bündel Platz gefunden hatten.
    Mrs. Holt wickelte das Neugeborene in ein sauberes Handtuch, bevor sie es wieder der jungen Mutter in die Arme drückte. Bei dieser Hebamme, die ihren Beruf offensichtlich liebte und ein weiches Herz hatte, würde Ellie gut aufgehoben sein, dachte Rosalind erleichtert.
    Mr. Brown war immer noch nervös. »Daß Mrs. Holt das Mädchen nach Whitcombe bringt, bedeutet nicht, daß unsere Gemeinde den Unterhalt bezahlen muß«, betonte er.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, erwiderte Stephen trocken. »Mrs. Jordan und ich werden bezeugen, daß das Baby in der Gemeinde Cowley geboren wurde. « Er wandte sich an Crain. »Ich werde morgen Ihren Gemeindevorstand aufsuchen und einen Antrag stellen, auf welche Weise Sie Ellie Warden und ihren Sohn am wirkungsvollsten unterstützen können. «
    »Das geht Sie nichts an! « knurrte der Aufseher wütend. »Außerdem hat die kleine Nutte meinen Wagen völlig verdreckt. «
    Stephen ließ sich auf keine weiteren Debatten mit ihm ein. »Ich komme morgen nach Cowley«, wiederholte er kalt.
    Eingeschüchtert wendete Crain seinen Wagen und trat den Rückweg an. Gleich darauf brach auch die Hebamme auf, und der Ratsherr von Whitcombe trabte ihr notgedrungen hinterher.
    Sobald alle außer Sicht waren, ließ Stephen sich erschöpft am Straßenrand ins Gras fallen, stützte seine Ellbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. »Gott sei Dank war es eine unkomplizierte Geburt! Weiß der liebe Himmel, was sonst passiert wäre! «
    Auch Rosalind hatte weiche Knie, nachdem die Krise überstanden war. Sie setzte sich neben ihn und lachte zittrig. »Du warst einfach großartig! Bist du Arzt? «
    Er schaute auf. »Nein - nur ein Farmer, der vielen Kälbern, Fohlen und Lämmern Geburtshilfe geleistet hat. «
    Rosalind starrte ihn an. »Um Gottes willen - soll das heißen, daß du im Grunde keine Ahnung hattest? «
    Stephen runzelte in geheuchelter Empörung die Stirn. »Ich bin kein professioneller Schauspieler, aber die Rolle eines Arztes habe ich doch ganz überzeugend verkörpert, oder? «
    Sie mußte wieder lachen. »Verdammt, und ich dachte, wenigstens einer von uns wüßte Bescheid! «
    »Mir war immerhin klar, daß zwischen Tieren und Menschen in dieser Hinsicht kein allzu großer Unterschied besteht. «
    »Hast du das arme Kind deshalb mit Heu gesäubert? « schmunzelte Rosalind, und Stephen stimmte in ihr Gelächter ein. Sie fühlte sich ihm sehr nahe, war aber auch zutiefst beeindruckt. Er war kein Arzt, konnte jedoch Geburtshilfe leisten. Er war ein Gentleman, kümmerte sich jedoch um ein verzweifeltes Mädchen, dem das Schicksal übel mitgespielt hatte. Und obwohl er sich bescheiden als Farmer bezeichnete, mußte er ein Gutsbesitzer sein - das bewies sein autoritäres

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