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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Auftreten.
    Seine Geistesgegenwart war für Ellie jedenfalls ein wahrer Segen gewesen. »Du warst sehr tapfer«, sagte Rosalind bewundernd. »Die allermeisten Männer würden in einer solchen Situation entsetzt die Flucht ergreifen. «
    »Jemand mußte etwas tun, und ich war dazu am besten qualifiziert. « Stephen lächelte bescheiden. »Mein erster Stallknecht hat mir einmal in allen Einzelheiten geschildert, wie er selbst Geburtshilfe leisten mußte, weil die Wehen bei seiner Frau so schnell einsetzten, daß man keine Hebamme mehr rufen konnte. Damals hätte ich gern auf die Details verzichtet, aber heute war ich froh, daß er mich so genau informiert hatte. Seine Tochter ist inzwischen fünf Jahre alt und quicklebendig, und so Gott will, wird es Ellies Baby genauso gutgehen. «
    Seine sehnsüchtige Miene legte die Vermutung nahe, daß er Kinder liebte und keine eigenen hatte. Das waren Gefühle, die Rosalind nur allzu gut verstehen konnte -während ihrer Ehe hatte sie sich verzweifelt Kinder gewünscht.
    Versonnen blickte sie in den blauen Sommerhimmel empor, bis ihr auffiel, daß die Sonne schon ziemlich tief stand. »Oje, uns bleibt eine knappe Stunde, um nach Whitcombe zurückzukehren, uns zu säubern und uns für die Aufführung anzukleiden! «
    »Das hatte ich ganz vergessen! « stöhnte Stephen.
    »Ein Beweis dafür, daß du kein richtiger Schauspieler bist. « Rosalind sprang auf und streckte ihm ihre Hand entgegen. »Das Theater hat immer Vorrang vor dem wirklichen Leben, Herzog Claudio! «
    Lächelnd ergriff er ihre Hand und ließ sich von ihr hochziehen. »Nachdem es zu meiner Rolle gehört, dich zu küssen, werde ich den Abend wohl überstehen! «
    Rosalind errötete, erwiderte dann aber mit perfekt gespielter Förmlichkeit: »Es war wirklich reizend von Ihnen, Herzog, diese Kuß-Szene heute nachmittag mit mir privat zu proben! «
    Stephen lachte schallend. In bestem Einvernehmen traten sie den Rückweg nach Whitcombe an - Hand in Hand.
11.  Kapitel
    Lord Michael Kenyon zügelte sein Pferd vor dem Haus von Dr. George Blackmer und schwang sich müde aus dem Sattel. Er hoffte inbrünstig, daß der Arzt zu Hause war, denn nach seinem langen anstrengenden Ritt wollte er endlich vernünftige Auskünfte bekommen.
    Ein älterer Diener führte Michael in die Apotheke, wo Blackmer damit beschäftigt war, mit Mörser und Stößel eine kalkige Substanz zu zermahlen. Der Lord hatte ihn bisher nur ein einziges Mal gesehen, anläßlich des Begräbnisses seiner Schwägerin, der Herzogin von Ashburton, die Blackmers Patientin gewesen war - zweifellos kein günstiger Zeitpunkt, um die Fähigkeiten des Arztes objektiv einschätzen zu können.
    Blackmer sprang auf, sobald er seinen Besucher bemerkte. »Ashburton! Ich bin heilfroh, daß Sie endlich wieder hier sind! Ich habe mir große Sorgen gemacht. «
    »Schauen Sie genau hin! « Michael nahm seinen Hut ab, damit der Arzt sein Gesicht besser sehen konnte. »Ich bin nicht Ashburton, sondern sein Bruder. «
    »Entschuldigung! « murmelte Blackmer bestürzt. »Sie sehen ihm sehr ähnlich. «
    Das hatte Michael sein Leben lang zu hören bekommen. »Ich habe Ihren Brief erst gestern erhalten, weil ich auf Reisen war«, erklärte er barsch. »Natürlich bin ich sofort hergekommen, doch in Ashburton Abbey wurde mir gesagt, mein Bruder sei vor über drei Wochen ohne Begleitung davongeritten und habe seitdem nichts von sich hören lassen. Was, zum Teufel, ist eigentlich passiert? «
    Blackmer seufzte. »Der Herzog hat Sie also nicht besucht. Ich hatte gehofft, daß er bei Ihnen in Wales wäre. «
    »Nein, und in London ist er auch nicht, weil ich mich bis vor wenigen Tagen dort aufgehalten habe«, sagte Michael ungeduldig. »Sie haben mir geschrieben, mein Bruder sei ernsthaft erkrankt. Was fehlt ihm denn? «
    Der Arzt beschloß nach kurzem Zögern, mit der Wahrheit herauszurücken. »Er hat eine Geschwulst, die Magen und Leber zerstört... Seine Lebenserwartung beträgt nur noch wenige Monate. «
    Michael erstarrte. Blackmers vorsichtig formulierter Brief hatte ihn nicht auf diese Hiobsbotschaft vorbereitet. Stephen war so gut wie nie krank gewesen, und er hatte sich auch bei seinem letzten Besuch in Wales vor wenigen Monaten bester Gesundheit erfreut. Und jetzt sollte er plötzlich dem Tode nahe sein? »Kann man denn gar nichts für meinen Bruder tun? «
    Blackmer wich seinem scharfen Blick unbehaglich aus. »Allenfalls beten... «
    Der Lord unterdrückte sein heftiges

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