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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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auch übergeben. Ich habe wegen des Geldes weitergemacht, das schon … aber ich habe mir auch absichtlich Schmerz zugefügt.«
    Vin nahm ihre Hand und zog sie an seine Lippen. Sein Kuss war ungestüm. »Hör mir zu: Dein Exmann war das Arschloch - nicht du.«
    »Ich hätte ihn früher verlassen müssen.«
    »Und jetzt bist du frei. Du hast dich von ihm befreit, und du machst … diesen anderen Mist nicht mehr. Du bist frei.«
    Marie-Terese starrte durch die Windschutzscheibe. Wenn das stimmte, warum fühlte sie sich dann immer noch, als würde sie in der Falle sitzen?
    »Du musst dir selbst verzeihen«, sagte er heftig. »Das ist der einzige Weg, um das alles hinter dir zu lassen.«
    Mein Gott, sie war ja so egozentrisch. Vorausgesetzt, das, was diese Männer vorhin in der Wohnung erzählt hatten, stimmte - und Devinas unheimlichen Augen nach zu urteilen, wäre sie eine Idiotin, es nicht zu glauben -, dann hatte er gerade erst erfahren, dass er seine eigenen Eltern umgebracht hatte.
    »Du aber auch.« Sie drückte seine Hand. »Du musst das auch tun.«
    Das Grunzen, das daraufhin ertönte, war ein deutliches akustisches Stoppschild, und sie respektierte seine Intimsphäre, genau wie er die ihre: Sosehr sie sich auch wünschte, er würde über das reden, was er erfahren hatte, drängen würde sie ihn nicht.
    Also lehnte sie den Kopf an die Rückenlehne und betrachtete ihn von der Seite. Er fuhr sicher und umsichtig, die Augenbrauen tief gesenkt, die Lippen fester als üblich zusammengepresst, weil er sich konzentrierte.
    Sie war so froh, ihm begegnet zu sein. Und dankbar, dass er ihr vertraut hatte, als es wirklich darauf ankam.
    »Danke«, sagte sie.
    Mit einem zaghaften Lächeln sah er sie an. »Wofür?«
    »Dass du mir geglaubt hast. Und nicht ihr.«
    »Natürlich hab ich das.«
    Seine Antwort klang genauso ruhig, wie seine Hand auf dem Lenkrad lag, und aus irgendeinem Grund traten Marie-Terese die Tränen in die Augen.
    »Warum weinst du denn?« Er schob eine Hand in die Jackentasche und zog ein blütenweißes Taschentuch hervor. »Hier. Ach, mein Liebling, wein doch nicht.«
    »Geht gleich wieder. Und besser jetzt als nachher.«
    Nachdem sie sich die Wangen mit den Fingerspitzen abgewischt hatte, breitete sie das hauchdünne, seidenweiche Leinen auf ihrem Schoß aus. Sie hatte noch einen Rest Mascara vom morgendlichen Kirchgang auf den Wimpern, und sie würde bestimmt nicht dieses zarte Stück Stoff verderben, indem sie es tatsächlich benutzte. Doch sie mochte es sehr gern. Strich gern mit dem Finger über das aufgestickte Monogramm, V. S. dP.
    »Warum weinst du?«, fragte er erneut ganz sanft.
    »Weil du wundervoll bist.« Sie berührte das in Blockschrift gearbeitete »V«. »Und weil ich dir glaube, wenn du mir sagst, dass du mich liebst, und das ängstigt mich zu Tode.« Sie betastete das »S«. »Und weil ich mich für so vieles gehasst habe, aber wenn du mich ansiehst, fühle ich mich nicht mehr so schmutzig.« Schließlich streichelte sie das »P« seines Nachnamens. »Vor allem aber, weil ich mich deinetwegen auf die Zukunft freue, und das habe ich schon ewig nicht mehr getan.«
    »Du kannst mir vertrauen.« Wieder fand seine Hand die ihre. »Und was deine Vergangenheit betrifft: Es spielt keine Rolle, was du getan hast. Sondern wer du bist. Für mich ist das das Einzige, was zählt.«
    Sie musste sich noch mehr Tränen abwischen, als sie ihn erneut von der Seite ansah, und sein attraktives Gesicht wurde ganz verschwommen - aber inzwischen kannte sie seine Züge auswendig, deshalb war das eigentlich egal.
    »Du solltest lieber mein Taschentuch benutzen.«
    »Ich möchte es nicht schmutzig machen.«
    »Ich hab noch genug davon.«
    Wieder betrachtete sie die Initialen. »Wofür steht das ›S‹?«
    »Für Sean. Das ist mein zweiter Vorname, meine Mutter war Irin.«
    »Wirklich?« Jetzt strömten die Tränen. »Das ist der echte Name meines Sohnes.«
    »Ihr beiden Arschlöcher bleibt hier.«
    Eddie knallte die Beifahrertür so fest zu, dass der ganze Wagen schaukelte, und als er schnaubend auf den Eingang des Supermarkts zustapfte, sprangen ihm die Passanten eilig aus dem Weg.
    Jims Eier taten immer noch weh. Heftig. Fühlte sich irgendwie an, als hätte er sich auf geschliffenem Glas gewälzt, es kitzelte und schmerzte gleichzeitig.
    Auf dem Nebensitz rieb Adrian sich die Schulter, seine Miene drückte Entrüstung aus. »Sagt der uns einfach, wir sollen hierbleiben. Was soll der Scheiß, haben wir jetzt

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