Fallen Angels 01 - Die Ankunft
Haus gestorben. Und er möchte es wirklich renovieren lassen. Das Problem ist … es haust ein böser Geist darin. Beziehungsweise: hauste. Wir haben versucht, ihn zu vertreiben.«
Vin riss die Augenbrauen hoch. Du heilige Scheiße. Das war ja fantastisch, dachte er.
»Wirklich?«, fragte der Polizist, sein Blick schnellte wie bei einem Tennismatch zwischen Vin und Gretchen hin und her.
»Wirklich«, entgegneten Vin und Gretchen wie aus einem Mund.
»Kein Quatsch«, murmelte de la Cruz.
»Kein Quatsch«, erwiderte Vin. »Das Salz sollte eine Art Barriere darstellen, und die Räucherstäbchen reinigen angeblich die Luft. Hören Sie, ich will gar nicht behaupten, dass ich das voll und ganz verstehe …« Er hatte ja wirklich immer noch nicht alles begriffen. »Aber ich weiß, dass es funktioniert hat.«
Weil er sich anders fühlte. Er war anders. Er war jetzt einfach nur er selbst.
Der Polizist schlug eine frische Seite auf und schrieb etwas auf. »Wissen Sie, meine Großmutter konnte das Wetter vorhersagen. Und auf ihrem Dachboden stand ein Schaukelstuhl, der von selbst schaukelte. Was ist aus dem Fenster geflogen?«
»Würden Sie mir glauben, dass es von selbst zerbrochen ist?«, fragte Vin.
De la Cruz blickte auf. »Ich weiß nicht.«
»Tja, das ist es aber.«
»Dann hat vielleicht wirklich geklappt, was auch immer Sie da veranstaltet haben.«
»Das hat es.« Mit der freien Hand rieb Vin sich die Augen, bis seine Schulter ein Gebrüll ausstieß, das nicht zu ignorieren war, und er aufhören musste. »Hoffen wir mal, dass es auch so bleibt.«
Eine Pause entstand, dann wandte sich de la Cruz an Gretchen. »An Sie hätte ich auch noch ein paar Fragen, wenn Sie nichts dagegen haben. Den Sanitätern gegenüber haben Sie Ihren Namen als Gretchen Capricio angegeben, aber ich kenne Sie als Marie-Terese Boudreau. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich da ein bisschen aufzuklären?«
Ausführlich erklärte Gretchen ihre Situation, und während sie sprach, beobachtete Vin ihr schönes Gesicht und wünschte, er könnte ihr all den Schmerz der Vergangenheit und die Anspannung der Gegenwart abnehmen. Es lagen Schatten in und unter ihren Augen, aber ihre Stimme war fest und das Kinn erhoben.
Mannomann, war er verknallt.
Am Ende schüttelte der Polizist den Kopf. »Das alles tut mir wirklich leid für Sie. Und ich verstehe Sie vollkommen - obwohl ich wünschte, Sie wären von Anfang an offen zu uns gewesen.«
»Hauptsächlich hatte ich Angst wegen der Presse. Mein Exmann sitzt zwar im Gefängnis, aber seine familiären Verbindungen reichen über das ganze Land … und manche davon sitzen auch in der Strafverfolgung. Nach allem, was mit meinem Sohn passiert ist, vertraue ich niemandem mehr - nicht einmal Beamten.«
»Und was hat Sie dazu veranlasst, heute das Versteckspiel aufzugeben?«
Ihr Blick wanderte zu Vin. »Es hat sich einiges verändert, und ich werde die Stadt verlassen. Ich lasse Sie wissen, wohin ich ziehe, aber … ich muss aus Caldwell weg.«
»Das verstehe ich gut, nach allem, was passiert ist, aber wir müssen Sie erreichen können.«
»Und ich komme jederzeit zurück, falls Sie mich brauchen sollten.«
»Okay. Ich werde mit meinem Vorgesetzten sprechen. Bei der Polizei einen falschen Namen anzugeben ist zwar eine Straftat, aber unter diesen Umständen … Ich werde sehen, was ich tun kann, und rufe Sie dann morgen an.« Jetzt steckte er seinen Block weg. »Außerdem habe ich gehört, dass Sie dem Krankenhauspersonal erzählt hätten, Sie wären seine Frau?«
»Ich wollte bei ihm bleiben.«
De la Cruz lächelte. »Das hab ich auch schon mal gemacht. Meine Frau und ich kannten uns noch nicht so lange, als sie sich beim Kochen in den Finger geschnitten hat. In der Notaufnahme habe ich dann gelogen und behauptet, wir wären verheiratet.«
Gretchen hob Vins Hand an ihre Lippen und küsste sie flüchtig. »Ich bin froh, dass Sie das verstehen.«
»Das tue ich. Wirklich.« Er nickte Vin zu. »Dann haben Sie beide sich also gerade erst kennengelernt?«
»Ja.«
»Das fand Ihre ehemalige Freundin sicher nicht so toll, was?«
»O nein … ich hatte eine höllische Freundin .« Buchstäblich.
Vin dachte an die verwüstete Wohnung und die Lügen, die Devina der Polizei aufgetischt hatte. »Sie ist bösartig, Detective. Schlimmer, als Sie sich vorstellen können. Und ich habe sie nicht geschlagen, weder an dem Abend noch sonst jemals. Meine Mutter wurde von meinem Vater misshandelt, und so einen
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