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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Bewegungen verrieten, dass er das Straßenleben noch im Blut hatte. Ehe Jim in Aktion treten konnte, schnappte er sich den Bizeps des unerwünschten Freiers und löste dessen Griff von der Frau, indem er den Burschen herumriss. Er sagte kein Wort. Brauchte er auch nicht. Er war bereit, dem kleinen Penner und seinem Freund beim geringsten Anlass eine zu verpassen, die grauen Augen waren nicht länger kühl, sondern sprühten wie ein Vulkan.
    »Lass meinen verdammten Arm los!«, brüllte der Trottel.
    »Ich denk ja gar nicht dran.«
    Jim sah die Frau von der Seite an. »Mein Kumpel und ich klären das hier. Gehen Sie sich doch einfach mal einen Kaffee holen und sagen den anderen beiden Mädels, sie sollen bei Ihnen bleiben. Ich sag Bescheid, wenn die Erziehungsmaßnahme beendet ist.«
    Ihr Blick wanderte zu Vin. Man sah ihr an, dass sie diese Art der Hilfe nicht gern annahm, aber dumm war sie auch nicht. Dem zugedröhnten Ausdruck in den Augen der Jungs nach zu urteilen, war da nicht nur Alkohol im Spiel, sondern auch Koks oder Crack. Was wiederum hieß, dass die Chancen für eine rapide Zuspitzung der Lage ziemlich hoch standen.
    »Ich rufe einen Türsteher«, sagte sie, während sie die Tür zur Umkleide aufzog.
    »Tun Sie mir einen Gefallen«, entgegnete Vin, ohne seinen Klammergriff um den Arm des College-Heinis zu lockern. »Rufen Sie niemanden.«
    Sie schüttelte kurz den Kopf und schlüpfte dann durch die Tür.
    Plötzlich hielt der Ruhigere der beiden ein Messer in der Hand.
    Jim überließ die Plaudertasche Vin, während er vortrat und im Geiste schon einmal ausrechnete, aus welcher Richtung der Angriff erfolgen würde. Der kleine Pupser mit dem Messer würde von rechts anrücken, weil er Rechtshänder war; insofern hieß es einfach nur warten …
    Mitten im Stoß griff Jim zu, riss am Handgelenk des Jungen, drehte ihn herum und übte so lange Druck auf das Gelenk aus, bis die Waffe zu Boden fiel. Während er das Gesicht des Blödmanns mit der Wand bekanntmachte, war Vin neben ihm in einen heftigen Faustkampf verwickelt. Er duckte sich unter einem weit ausholenden Schlag hindurch und konterte dann wie ein Boxer von unten mit den bloßen Fingerknöcheln. Sein Hieb traf mit krachender Wucht … aber das Knifflige an illegalen Stimulanzien war, dass sie - zusätzlich zu eventuell davon provozierten Straftaten und Sucht - in jedem Fall schmerzunterdrückende Eigenschaften mit sich brachten.
    Weswegen der nichtsnutzige Penner mit dem dreckigen - und jetzt auch blutigen - Mundwerk offenbar überhaupt nichts spürte. Er verpasste Vin einen rechten Haken, und dann gab es kein Halten mehr. Die beiden drehten total durch, verwandelten den Flur in eine Free-Fight-Arena - und das musste man gesehen haben: Vin war sowohl der Aggressor als auch der Vollstrecker in dem Duell.
    Um ihm ausreichend Platz für die Tracht Prügel zu geben, die er seinem Gegner verpasste, schleppte Jim seinen lästigen Ballast aus dem Weg. Er hatte fest vor, zivil zu bleiben, solange dieser Armleuchter den Ärger und die Meinungsäußerungen auf ein Minimum reduzierte.
    Aber der Arsch musste ja den Mund aufmachen. Konnte es einfach nicht lassen: »Warum interessiert es dich, was so eine blöde Hure macht? Das ist doch nur ein Loch mit Puls.«
    Vor Jims Augen flackerte es ein paarmal schwarz auf, aber er bekam sich wieder in den Griff und sah nach oben. Wie erwartet, entdeckte er an der Decke in regelmäßigen Abständen Gehäuse - was bedeutete, dass all das hier aufgezeichnet wurde. Andererseits waren er und Vin so schlau gewesen, ihre Kontrahenten den ersten Schlag landen und die Waffe ziehen zu lassen, vor Gericht konnten sie also auf Selbstverteidigung plädieren.
    Noch entscheidender aber war, dass zwei grenzdebile College-Tölpel, die illegale Drogen geschluckt hatten, ganz bestimmt keine Anzeige erstatten würden.
    Insofern bestand also kein Grund, die Sache nicht zu Ende zu bringen.
    Jim verstärkte seinen Griff um das Handgelenk, legte die andere Pranke um den Oberarm und riss den Jungen zurück, um ihm etwas ins Ohr flüstern zu können. »Ich möchte, dass du tief einatmest. Komm schon, konzentrier dich. Bleib ganz ruhig und atme tief ein. Genau so …«
    Jim drückte und drückte noch etwas länger, bis der Schmerz jede Gegenwehr unterband. Und als der Bursche ganz fügsam war und gleichmäßig atmete, kugelte Jim ihm mit einer schnellen Drehung den Arm aus der Schulter. Der darauf folgende Schrei war laut, aber die Musik von der

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