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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Tanzfläche übertönte den Lärm. Weshalb Discos alles in allem kein schlechter Ort für eine kleine Rangelei waren.
    Als der Junge zu Boden sackte, kniete Jim sich vor ihn hin. »Ich kann Krankenhäuser nicht ausstehen. Komme gerade selber aus einem. Weißt du, was die bei so einer Verletzung machen? Die stecken den Arm wieder zurück, wo er hingehört. Warte, ich zeig’s dir schnell.«
    Ohne sich die Mühe zu machen, ihm wieder Atemtipps zu geben, schnappte sich Jim die schlaffe Gliedmaße und drückte kräftig zu, so dass der Knochen wieder in die Gelenkpfanne sprang. Dieses Mal gab es keinen Schrei - der Typ wurde sangund klanglos ohnmächtig.
    Im Anschluss an seine Orthopädennummer hob Jim den Kopf, um zu sehen, wie die Dinge auf der anderen Baustelle so liefen: Vin bearbeitete gerade die Leber seines Gegners, als handele es sich um Brotteig. Das College-Bübchen sah alles andere als frisch aus. Er war völlig am Ende und hob die Hände nicht mehr, um Schläge auszuteilen, sondern nur noch, um sie abzuwehren. Seine Knie sackten nach innen, als würde sein Gleichgewichtssinn ihn bald verlassen.
    Was im Prinzip super gewesen wäre, nur leider nahte in diesem Moment neuer Stress.
    Am Ende des Korridors wurde jemand auf sie aufmerksam, ein Discobesucher spähte um die Ecke.
    Das Licht hier war zwar trüb, aber nicht so trüb.
    Sie mussten sich verpissen, und zwar schleunigst.
    »Vin, wir müssen hier weg«, zischte Jim.
    Die Eilmeldung drang nicht durch, was auch wenig überraschend war, bei der brutalen Konzentration, die sein neuer Kumpel dem Kampf widmete. Scheiß auf das Publikum, aber wenn Vin so weitermachte, würde er den Kerl noch umbringen. Oder ihn zumindest in ein footballspielergroßes Gemüse verwandeln.
    Jim erhob sich, um einzugreifen. Und zwar notfalls nicht nur mit Worten.

Dreizehn
    Vin amüsierte sich hervorragend.
    Es war Jahre her, seit er auf etwas anderes als einen Sandsack eingedroschen hatte, und er hatte ganz vergessen gehabt, wie großartig es sich anfühlte, wenn man seine Meinung einem Arschloch gegenüber physisch zum Ausdruck brachte - direkt in die Fresse. Herrlich, es kam alles zurück, die Technik, die Haltung, die Kraft, die Konzentration.
    Er hatte es noch drauf. Er konnte immer noch kämpfen.
    Doch wie alles Schöne musste auch diese Party irgendwann vorbei sein. Und zwar leider, leider nicht durch ein K.o. - obwohl Vin, dem Schlackern der College-Beinchen nach zu urteilen, nur noch ein bisschen länger …
    Aber nein, Jim machte dem Spaß ein Ende, legte Vin eine schwere Pranke auf die Schulter und riss ihn zurück. »Wir haben Publikum.«
    Endlich sah Vin sich um. Tatsächlich, am Ende des Flurs starrte ein Kerl mit Brille und Schnurrbart sie alle mit einer Miene an, als wäre er gerade Zeuge eines Autounfalls geworden.
    Ehe allerdings noch jemand reagieren konnte, schwang die
    Hintertür des Clubs auf, und ein Afroamerikaner, der aussah, als könnte er den Kotflügel von einem Auto reißen - mit den ähnen -, marschierte mitten in den Tumult hinein.
    »Was zur Hölle ist in meinem Laden los?«
    Vins Dunkelhaarige hastete aus dem Umkleideraum. »Die beiden mit den Totenschädel-T-Shirts haben angefangen, Trez.«
    Beim wunderbaren Klang ihrer Stimme blinzelte Vin wie eine Babypuppe, fing sich dann aber wieder und drückte die ehemalige Plaudertasche mit dem Gesicht voran gegen die Wand. »Sie können gern zu Ende bringen, was ich angefangen habe«, teilte er dem Clubbetreiber mit.
    Woraufhin Jim ein schlaffes Bündel Stiernacken vom Boden aufhob. »Der hier hatte das Messer.«
    Der Mann, der Trez hieß, musterte die beiden Jungs. »Wo ist die Waffe?« Jim schob ihm das Messer mit dem Fuß hinüber, und der Clubbesitzer hob es auf. »Hat jemand die Polizei gerufen?«
    Alle Köpfe wandten sich der Frau zu, und als sie den Kopf schüttelte, konnte Vin den Blick einfach nicht mehr von ihr abwenden. Von weitem hatte sie sein Herz zum Pochen gebracht; so nah bei ihr blieb es ganz einfach stehen. Ihre Augen waren so blau, dass sie ihn an einen Sommerhimmel erinnerten.
    »Ich glaube, diese Jungs hier haben genug«, stellte Trez anerkennend fest. »Saubere Arbeit.«
    »Wo sollen sie hin?«, fragte Jim.
    »Hinten raus.«
    Sieh mich an , beschwor Vin die Frau im Geiste. Sieh mich noch einmal an. Bitte .
    »Okidoki.« Jim schleifte sein Paket über den Flur.
    Nach kurzem Zögern folgte Vin seinem Beispiel und schob seinen Gegner hinterher. Als sie an der Tür ankamen, hielt Trez ihnen

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