Fallen Angels 01 - Die Ankunft
würde, das ehemalige Quartett alter Jagdhütten mit den dazugehörigen vier Hektar Land, auf denen er seine riesige Villa baute.
Was seinen Palast betraf, hätte er natürlich überall bauen können, aber er wählte die Halbinsel wegen der goldenen Regel im Immobilienwesen: Lage, Lage, Lage. Wenn nicht gerade ein Erdbeben Kalifornien von der Westküste abrasierte oder das gesamte Packeis Alaskas wegschmolz, dann blieb die Anzahl direkt am Wasser gelegener Grundstücke begrenzt, und man musste ja auch an den Wiederverkaufswert denken.
Garantiert würde er in ein paar Jahren etwas Größeres und Tolleres haben wollen, als er jetzt gerade baute.
Das war noch eine Angelegenheit, in der er Milchbubi Tom betreute. Denn Tom war derjenige, der ihm seine Wohnung im Commodore abkaufte.
Es war unerlässlich, die nächste Generation an Bord zu holen.
Vin nahm den Hörer in die Hand und rief seinen Leutnant an. Er war bereit, das Connecticut-Projekt auf die nächste Stufe zu heben.
»Vielen Dank, Ma’am. Das wäre dann fürs Erste alles.«
Marie-Terese runzelte die Stirn und sah Trez an, der neben ihr auf einem der Samtsofas im Club saß. Er machte Anstalten aufzustehen, dem Anschein nach war er nicht im Geringsten überrascht, dass die Befragung so kurz ausgefallen war - beinahe, als hätte er den Beamten darauf vorbereitet, das Gespräch knapp und freundlich zu halten.
Marie-Terese wandte sich wieder dem Polizisten zu. »Das war’s schon?«
Der Beamte klappte seinen kleinen Notizblock zu und massierte sich die Schläfe, als schmerzte sie. »Detective de la Cruz leitet die Ermittlungen, möglicherweise hat er später noch weitere Fragen an Sie, aber Sie stehen nicht unter Verdacht oder so etwas.« Er nickte Trez zu. »Vielen Dank für Ihre Kooperation, Sir.«
Trez lächelte knapp. »Tut mir wirklich leid, dass die Überwachungskameras nicht funktioniert haben. Wie schon gesagt, ich wollte sie seit Monaten reparieren lassen. Übrigens führe ich Buch über sämtliche technischen Störungen, ich kann Ihnen die Unterlagen gern vorlegen.«
»Das sehen wir uns dann mal an, aber …« Der Mann rieb sich das linke Auge. »Aber wie Sie schon sagten, Sie haben ja nichts zu verbergen.«
»Absolut gar nichts. Wenn ich darf, bringe ich meine Mitarbeiterin erst hinaus, und dann gehen wir in mein Büro?«
»Aber sicher. Ich warte hier.«
Auf dem Weg aus den Clubräumen in den hinteren Korridor sagte Marie-Terese leise zu Trez: »Ich kann nicht fassen, dass die nicht weiter ermitteln wollen. Keine Ahnung, warum ich überhaupt extra herkommen musste.«
Trez öffnete die Hintertür und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich um alles kümmern werde.«
»Und das hast du auch.« Sie suchte den Parkplatz ab und blieb zögernd in der Tür stehen. »Dann hast du also gesehen, dass Vin vorhin hier war.«
»Heißt er so?«
»Hat er zumindest gesagt.«
»Er macht dich nervös.«
In vielerlei Hinsicht. »Du glaubst doch nicht, dass er und sein Freund …«
»Die beiden Jungs umgebracht haben? Nein.«
»Und wieso bist du dir da so sicher?« Sie holte den Autoschlüssel aus ihrer Jackentasche. »Ich meine, du kennst sie doch gar nicht. Sie hätten noch mal zurückgehen und …«
Doch selbst während sie das aussprach, konnte sie sich Vin und seinen Freund nicht als Mörder vorstellen. Ja, sie hatten sich mit diesen Kerlen geprügelt, aber das hatten sie getan, um Marie-Terese zu beschützen, und sie hatten aufgehört, ehe jemand ernsthaft verletzt worden war. Außerdem war Vin unmittelbar danach bei ihr im Umkleideraum gewesen.
Wobei Gott allein wissen mochte, wann genau diese Schießerei stattgefunden hatte.
Trez beugte sich leicht vor und streichelte ihr sanft über die Wange. »Hör auf damit. Du musst dir keine Sorgen um Vin oder seinen Kumpel machen. Ich hab so gewisse Ahnungen bezüglich bestimmter Dinge, und ich irre mich nie.«
Marie-Terese sah ihn fragend an. »Ich glaube dir kein bisschen, dass diese Kameras kaputt sind. Das würdest du niemals …«
»Die zwei haben sich um dich gekümmert, als ich nicht da war. Und deshalb werde ich mich jetzt um sie kümmern.« Trez legte ihr den Arm um die Schultern und begleitete sie zu ihrem Wagen. »Sag deinem Vin, wenn du ihm das nächste Mal begegnest, dass er sich keine Sorgen machen muss. Ich halte ihm den Rücken frei.«
Marie-Terese blinzelte im kalten, hellen Sonnenlicht. »Er ist nicht mein Vin.«
»Natürlich nicht.«
Sie
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