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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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keine Zeit, in fleischlicher Wiedervereinigung zu schwelgen. Die letzte Runde mit der Seele, die gerade im Spiel war, nahte nicht nur - sie war gekommen.
    Zeit, den Sack zuzumachen und diese Partie zu gewinnen.
    Nachdem Devina die schon vertraute Hülle von Matthias' rechter Hand zurückgelassen hatte, war sie in die Luft gestiegen und hatte sich aus diesem Haus befreit. Die boshafte Seite in ihr hätte sich am liebsten in dieser Anwältin oder ihrem Vater breitgemacht - einfach nur als Gag und aus Spaß am Chaos. Aber so wie die Dinge lagen, wäre das wohl nicht so schlau gewesen: Alles war perfekt arrangiert, die Neigungen und Vorlieben der Spieler würden gewährleisten, dass sie sich auf eine bestimmte Weise verhielten.
    Alles lief quasi wie auf Schienen.
    Diese Runde musste Devina noch aus anderen Gründen als dem Spiel an sich gewinnen: Sie wollte Revanche für Jim Herons Auftritt in ihren Privatgemächern. Und zwar nicht den mit ihren Handlangern, sondern den, bei dem sie beide allein gewesen waren.
    Sie war vollkommen unvorbereitet auf seine Attacke gewesen. Beziehungsweise darauf, dass er ganz eindeutig viel mehr als nur irgendein Engel war. Adrian oder Eddie hätten so etwas niemals abziehen können. Devina kannte niemanden, der das könnte.
    Es war einfach nicht nachvollziehbar - Jim Heron war für eine genau definierte Rolle ausgewählt worden, und er sollte eigentlich ein Lakai sein - weder gut noch schlecht. Um genau zu sein, hatten sich beide Seiten auf ihn geeinigt, weil jedes Team geglaubt hatte, er würde die Dinge ihren Werten gemäß beeinflussen und sich innerhalb vorgeschriebener Grenzen »coachen« lassen.
    Was sich als riesengroßer Scheißdreck erwiesen hatte.
    Bei der ersten Seele, um die sie gerungen hatten, hatte Jim schon alles Mögliche getan, um den Mann zum Guten zu drängen - und damit bewiesen, dass Devinas Vertrauen in ihn unangebracht gewesen war. Dieser blöde Penner war ein Erlöser im Gewand eines Sünders, eindeutig nicht ihresgleichen. Weshalb sie sich von jetzt an noch mehr reinhängen musste; auf dem Spielfeld war niemand, der ihre Interessen vertrat, und eine Manipulation der Lage war unerlässlich, wollte sie sich auch nur in einer der Runden durchsetzen.
    Wenn sie sich nicht geschickt anstellte, hätte sie nach vier zu null Runden verloren.
    Und genau deshalb hatte sie Jim zu diesem Zeitpunkt mit nach unten in ihr Reich genommen. Sie musste ihn von Matthias trennen - jeglicher Kontakt zwischen den beiden war eine ganz schlechte Idee.
    Aber wenigstens hatte sie sich offenbar die richtige Seele ausgesucht. Seit zwei Jahren hegte und pflegte sie den Kopf der X-Ops jetzt schon, und inzwischen besaß sie ihn praktisch - als Nigel und sie also über den nächsten Menschen im Spiel beraten hatten, war ihre Wahl auf Martin O'Shay Thomas alias Matthias gefallen.
    In der nächsten Runde durfte Nigel wieder wählen, und zweifellos würde er jemanden aussuchen, der viel schwieriger für sie zu beeinflussen wäre.
    Matthias ... oh du lieber, grundverdorbener Matthias. Ein letzter unmoralischer Akt, und er gehörte in alle Ewigkeit ihr - genau wie ihr erster Sieg.
    Alles, was er tun musste, war, lsaac Rothe ums Leben zu bringen, und klingeling! Sie konnte eine Siegesrunde auf Jim Herons Arsch drehen.
    Wobei ... In Anbetracht dessen, was Heron mit ihr angestellt hatte, fürchtete Devina, dass er in diesem Spiel nicht nur der Quarterback, sondern ein völlig anders geartetes Wesen war. Und das war noch ein Grund, warum sie vorhin in Beacon Hill die Biege gemacht hatte. Die Auseinandersetzung zwischen ihm und ihr unten in ihrem Reich hatte sie ausgelaugt, und sie war nicht stark genug für eine baldige Frontalkonfrontation mit dem Mann.
    Besonders, da es eindeutig ein Fehler war, die Kräfte ihrer Nemesis zu unterschätzen.
    In das Handtuch gewickelt, betrachtete sie die Marmorablage um die beiden Spülbecken herum. Ein Teil der Hausaufgabe, die ihre Therapeutin ihr vor zwei Wochen gestellt hatte, war gewesen, ihre Make-up-Sammlung auszumisten, und Devina hatte sich gefügt und zahllose Puderdosen und Lippenstifte sowie Lidschatten weggeworfen.
    Als sie allerdings jetzt die leere Ablage betrachtete, geriet sie angesichts ihres Mangels an Besitztümern in Panik. Nur noch ein Gucci-Kosmetiktäschchen voll Zeug besaß sie. Das war alles.
    Mit unsicheren Händen kippte Devina die Tasche aus, schwarze Tuben, Döschen und Tiegelchen kullerten wild durcheinander. Konzentriert durch den Mund

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