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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Arsch.«
    »Rothe hat dabei geholfen, dir das Leben zu retten. In dem staubigen Loch, in dem du dich beinahe umgebracht hättest.«
    Jetzt knurrte der Mann geradezu: »Gib mir bloß nicht noch einen Grund, ihm an die Wäsche zu gehen.«
    Aha, dachte Jim und umfasste das Telefon fester. Das war also sein Zugang und wichtiger als ein »Wer hat den Dämon erschossen«-Showdown.
    »Verbittert, Matthias? Du klingst sehr verbittert. Weißt du, du hast dich verändert.«
    »Nein, habe ich nicht ...«
    »Oh doch, das hast du, und weißt du was? Du bist nicht mehr so hart drauf wie früher. Ich bin mir nicht sicher, ob dir das schon aufgefallen ist. Aber der alte Matthias würde nicht persönlich kommen, um das hier zu erledigen. Für ihn wäre es rein geschäftlich.«
    »Wer sagt, dass ich auf dem Weg zu euch bin?«
    »Ich sage das. Es muss so sein. Das weißt du ebenfalls nicht, aber du wirst gezwungen, herzukommen und einen unschuldigen Mann zu töten.« Die folgende Stille sagte ihm, dass er auf der richtigen Fährte war. »Du verstehst nicht, warum du es selbst tun musst. Du verstehst nicht, wie oder was du gerade denkst. Und du weißt, dass du die Kontrolle verlierst. Du triffst Entscheidungen und machst Sachen, die unsinnig sind. Aber ich kann dir die Gründe nennen - es liegt daran, dass du von etwas manipuliert wirst, an dessen Existenz du nicht glauben würdest. Es hat dich aber noch nicht vollständig übernommen, also bleibt noch etwas Zeit.«
    Jim machte eine Pause und ließ diese Info erst einmal sacken. Was Matthias brauchte war ein Exorzismus, aber das erforderte seine Zustimmung. Das Ziel war, ihn hier ins Haus zu locken und sich an die Arbeit zu machen ...
    Und in diesem Sinne: »Es ist das Wesen, das du deinen Vize genannt hast. Er war nicht, wofür du ihn gehalten hast, Matthias.« Er legte nach. »Was er zu dir gesagt hat, klang immer zu einleuchtend, oder? Er hat dich subtil beeinflusst, dich gesteuert, war immer da, wenn du ihn gebraucht hast. Am Anfang hast du es kaum bemerkt, aber dann hast du ihm vertraut, an ihn delegiert, ihn als deinen Nachfolger aufgebaut ...«
    »Du hast keine Ahnung, wovon zum Henker du sprichst.«
    »Blöd. Sinn. Ich weiß ganz genau, was abgeht. Du wolltest lsaac tatsächlich wieder bei den X-Ops aufnehmen, stimmt's? Du wolltest einen Weg suchen, ihn nicht zu töten. So war es doch, Matthias? Matthias ...? Antworte auf meine beschissene Frage.«
    Langes Schweigen. Dann eine kaum hörbare Entgegnung: »Ja, das wollte ich.«
    »Und das hast du deiner Nummer zwei nicht erzählt - weil du wusstest, dass er dich davon abgebracht hätte.«
    »Aber er hätte Recht damit gehabt.«
    »Nein, er hätte das Böse vertreten. Denn das war er. Denk doch mal nach. Du hast versucht, aus den X-Ops auszusteigen, aber er hat dich wieder reingezogen.«
    »Nur zu deiner Info, du sprichst mit einem Soziopathen. Also bin ich in meinem Element.«
    »Ne, klar. Soziopathen, die auf dem Vidaloca-Trip sind, legen keine Minen in den Sand und treten dann drauf. Gib es zu, du wolltest damals in der Wüste den ganzen Scheiß hinschmeißen - und du willst ihn auch jetzt hinschmeißen. Gib es zu.«
    Eine Zeit lang hörte man wieder nur das Brummen im Hintergrund. Und dann ließ Matthias sozusagen noch eine Bombe platzen.
    »Es war Childes Sohn.«
    Jim runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. »Wie bitte?«
    »Childes Sohn ... hat alles verändert. Ich habe mir das Video angeschaut ... Childe weint, während sein Sohn vor ihm stirbt. Das hätte mein Vater nie getan, wenn ich auf dieser Couch gelegen hätte. Eher noch hätte er mir selbst die Nadel in den Arm gesteckt. Das hab ich ... einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Den Blick dieses armen Schweins und was er gesagt hat ... Er hat den Jungen geliebt, so wie ein Vater sein Kind lieben sollte.«
    Au weia, es stimmte ... in gewisser Hinsicht war schwer vorstellbar, dass Matthias Eltern gehabt hatte. Erzeuger klang passender.
    Jim war fassungslos, zum ersten Mal in all den Jahren hatte er Mitleid mit dem Mann. »Ich sage dir, lass lsaac gehen. Vergiss deine Rache. Vergiss die X-Ops. Vergiss die Vergangenheit. Ich helfe dir, zu verschwinden und in Sicherheit zu bleiben. Lass alles hinter dir ... und vertraue mir.«
    Lange Stille. Laaaaaaaange Stille, in der nichts außer den Motorengeräuschen eines Wagens zu hören war.
    »Du befindest dich an einem Scheideweg, Matthias. Wie du heute Nacht mit lsaac umgehst, kann dich retten ... und ihn. Du hast mehr

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